Hamburg. Der US-Neuzugang der Hamburger Basketballer entwickelt sich zum Unterschiedsspieler. Vincent Collet schwärmt. Was er über Homesley sagt.

Caleb Homesley (24) war von seiner Galavorstellung sichtbar gezeichnet. Zwei mit Eis gefüllte Manschetten waren eng um seine beiden Knie gewickelt. „Es ist aber alles in Ordnung. Ich hätte nur gern das Spiel gewonnen“, gab der US-Amerikaner der Hamburg Towers Entwarnung, der im EuroCup beim 84:94 gegen den französischen Tabellenführer Boulogne-Levallois Metropolitans 92 mit seinen 29 Punkten einen persönlichen Bestwert erzielte.

Der 24-Jährige hat einmal mehr untermauert, dass er mit dem verletzten Center Maik Kotsar (24) der einzige Unterschiedsspieler der Towers ist. Selbst Boulognes Trainer Vincent Collet (58) geriet angesichts der Leistung von Homesley ins Schwärmen. „Es war großartig. Ich kann nicht mal sagen, dass wir ihn schlecht verteidigt haben. Wir wollten ihn früh attackieren, aber Homesley kann einfach auf so viele unterschiedliche Arten punkten. Er ist ein toller Spieler, der in meinen Augen sogar auf EuroLeague-Niveau gespielt hat“, lobte Collet, der neben Boulogne auch die französische Nationalmannschaft coacht.

Hamburg Towers: Caleb Homesly begeistert gegnerischen Trainer

Wenig überraschend war Homesleys Trainer Pedro Calles (38) nicht ganz so euphorisch bei seiner Bewertung, wenngleich auch der Spanier anerkennen musste, dass sein Topscorer ein herausragendes Spiel abgeliefert hatte. „Wir wussten, dass wir ihm in der Offensive nicht mehr so viel beibringen müssen. Caleb ist dabei, den europäischen Basketball, der komplett anders ist als der in Nordamerika, zu lernen. Es ist seine erste Saison in Europa, und er macht Fortschritte in seinem Defensivverhalten. Es geht in die richtige Richtung.“

Trotz der vierten Niederlage im fünften EuroCup-Spiel bezieht Calles diese Aussage auf das gesamte Team. In der Bundesliga gehören die Hamburger mit ihrer aggressiven Defense zu den abwehrstärksten Mannschaften, doch in Europa hängen die Körbe höher. „Mehr als 90 Punkte zuzulassen, das ist zu viel, das müssen wir verbessern“, forderte Calles. „Wir dürfen aber auch nicht vergessen, wer wir sind. Ich bin nicht unzufrieden, wie wir den EuroCup, der ein sehr hohes Niveau hat, als Wettbewerb annehmen. Wir lernen aus jedem Spiel und vertrauen weiter dem Entwicklungsprozess, in dem wir uns befinden.“