Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Montag, den 8. November 2021:

Ehemaliger St.-Pauli-Trainer findet neuen Job

Der SV Wehen Wiesbaden hat den früheren St. Pauli-Coach Markus Kauczinski als neuen Trainer verpflichtet. Der 51-Jährige unterschrieb bei den Hessen einen Vertrag bis 2023, wie der Verein aus der 3. Fußball-Liga am Montag mitteilte. Mike Krannich und Nils Döring, die die Mannschaft zuletzt als Interimstrainer führten, werden dem SVWW als Co-Trainer erhalten bleiben.

„Markus Kauczinski ist ein sehr souveräner Trainer, der viel Erfahrung aus der 3. Liga und der 2. Bundesliga mitbringt“, sagte Geschäftsführer Nico Schäfer laut Vereinsmitteilung. Kauczinski arbeitete in den vergangenen Jahren für den Karlsruher SC, den FC Ingolstadt, den FC St. Pauli und Dynamo Dresden.

„Der SVWW ist ein seriös geführter Verein. Die Verantwortlichen haben eine klare Vorstellung hinsichtlich der langfristigen Entwicklung einer Mannschaft“, sagte Kauczinski. Er wolle „ein Teil dieser Entwicklung“ sein. Am Dienstag soll Kauczinski seine erste Einheit bei den Hessen leiten. Rüdiger Rehm, von dem sich der Club im Oktober trennte, war viereinhalb Jahre Coach des Vereins.

Frauen-Bundesliga wird im US-Fernsehen übertragen

Partien der Frauenfußball-Bundesliga werden zukünftig erstmals live und in voller Länge in den USA ausgestrahlt. Die Streaming-Plattform ata football sicherte sich über eine Sublizenz der Deutschen Telekom für die Spielzeiten 2021/22 und 2022/23 die Rechte.

Ausgewählte Begegnungen werden nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf atafootball.com gezeigt und sind dort nach Schlusspfiff ebenso wie die Highlights abrufbar.

Über eine Kooperation zwischen ata football und dem TV-Sender NBC werden die Spiele darüber hinaus auch auf nbcsport.com übertragen. Laut Marketing-Geschäftsführer Holger Blask zeige die Partnerschaft, dass „die Vollproduktion aller Spiele“ neue Möglichkeiten „gerade auch für die internationale Vermarktung“ eröffnet: „Diese Potenziale wollen wir ausschöpfen, um die Liga entscheidend weiterzuentwickeln.“

Fünf Premier-League-Clubs testen Stehplätze im Stadion

eammanager Thomas Tuchel von Champions-League-Sieger FC Chelsea darf sich bald auf Unterstützung auch von stehenden Fans freuen. Die Blues gehören zu den fünf britischen Klubs, die ab Januar in einer Testphase wieder Stehplätze („safe standing“) anbieten dürfen. Neben Chelsea sind Manchester City und dessen Stadtrivale United sowie Tottenham Hotspur aus der Premier League und Zweitligist Cardiff City dabei.

Die Testphase bedeutet das Ende eines über 25 Jahre währenden Verbots von Stehplätzen in den höchsten beiden Ligen. Die Zeit sei nun „reif“ für eine Änderung, sagte Sportminister Nigel Huddlestone am Montag, als er die Freigabe der Stehplätze bei den fünf Klubs bekanntgab. Die Sicherheit genieße „höchste Priorität“.

Einen Erfolg der Testphase vorausgesetzt, könnten die Stehplätze zur kommenden Saison auch in anderen Stadien zurückkehren. Sie waren in Folge der Katastrophe von Hillsborough 1989 verboten worden, wo 97 Liverpool-Fans ums Leben gekommen waren.

Das erste Premier-League-Spiel, bei dem wieder gestanden werden darf, soll jenes am 2. Januar zwischen Chelsea und Jürgen Klopps FC Liverpool an der Stamford Bridge sein. Die Reds selbst hatten Medienberichten zufolge keinen Antrag auf Zulassung zur Testphase gestellt. Sie verfolgen an der legendären Anfield Road ein eigenes Pilotprojekt, das Stehen zumindest in gewissen Spielphasen erlaubt.

Krise beim AS Rom: Mourinho wittert Verschwörung

Trainer-Exzentriker Jose Mourinho ist bei der AS Rom vom Erfolgsweg abgekommen: Gegen Aufsteiger FC Venedig mussten die Römer am Sonntag eine 2:3-Pleite hinnehmen, die fünfte Saisonniederlage in der italienischen Serie-A.

Die italienischen Gazetten sparten am Montag nicht mit Kritik. „AS Rom in freiem Fall. Mourinho ringt nach Entschuldigungen. Die Schiedsrichter sind zwar nicht auf seiner Seite, doch wenn AS Rom nur ein von sieben Spielen gewonnen hat, wird es Gründe dafür geben“, schrieb die Gazzetta dello Sport.

„Mou, bestimmte Ausfälle sowohl in der Abwehr als auch im Sturm sind einfach unbegreiflich“, urteilte der Corriere dello Sport. „Mourinho explodiert vor Wut, doch seine Abwehr bröckelt, dafür gibt es keine Entschuldigungen“, ergänzte Tuttosport.

Die neuerliche Niederlage erhöht den Druck auf den einstigen Erfolgscoach, der erst vergangenen Donnerstag mit seinen Schützlingen über ein 2:2 gegen die Norweger von Bodö/Glimt in der Conference League nicht hinausgekommen war.

„The Special One“ zeigte sich nach der Niederlage in der Lagunenstadt nervös und kritisierte die Schiedsrichter wegen eines verhängten Elfmeters. Mourinho witterte gar einen Komplott: „Die Regeln werden von denen gemacht, die noch nie Fußball gespielt haben, aber sie sind die Mächtigen, die entscheiden.“

Ex-Bundesliga-Profi Voigt übernimmt Trainerjob in Uerdingen

Der frühere Bundesliga-Fußballer Alexander Voigt ist neuer Trainer des KFC Uerdingen. Der 43-Jährige erhält einen Vertrag bis zum Ende der kommenden Saison, wie der Viertligist am Montag mitteilte. Voigt tritt die Nachfolge von Dmitry Voronov an, vom dem sich der KFC in der vergangenen Woche getrennt hatte. Als Spieler war Voigt unter anderem für Borussia Mönchengladbach und den 1. FC Köln aktiv. Als Trainer hatte er zuletzt den Wuppertaler SV betreut. Der frühere Erstligist Uerdingen ist Tabellenletzter der Regionalliga West.

„Die Mannschaft hat für mich definitiv das Potenzial, die Klasse zu halten“, sagte Voigt laut Vereinsmitteilung. „Wir müssen kämpfen, die Mannschaft muss sprichwörtlich das Messer zwischen den Zähnen haben. Ich werde mir in den kommenden Tagen ein noch genaueres Bild der Spieler machen und gemeinsam mit dem Trainerteam einen Plan für die nächsten Spiele erarbeiten.“

Trainer Baumgart kritisiert Fans des 1. FC Köln

Die Freude über den Ausgleich durch „Lebensversicherung“ Anthony Modeste war erst wenige Minuten alt, da mischte sich am Sonntagabend Ärger mitten hinein in die Kölner Gefühlslage. Der hörbare Unmut im Publikum beim Stand von 1:2 schmeckte Trainer Steffen Baumgart überhaupt nicht.

Durch das spät erkämpfte 2:2 (1:2) gegen Union Berlin blieb der 1. FC Köln auch im sechsten Saisonheimspiel ungeschlagen. Dennoch stand nach der Partie nicht allein Mützendieb Modeste, dem in drei der letzten vier Pflichtspiele ein Doppelpack gelang, im Mittelpunkt.

Als der FC in der Schlussphase gegen die Berliner Defensive anrannte, wurde es im Stadion immer unruhiger, erste Pfiffe wurden laut. „Wenn ich sehe, mit wie viel Mut wir gespielt haben, haben wir das nicht verdient“, sagte Baumgart: „Ich war in der Phase etwas enttäuscht. Wir gehen einen gemeinsamen Weg, das gilt auch für die Zuschauer.“

Wohl auch, weil er vom eigenen Anhang gefrustet war, war der Trainer nicht allzu begeistert davon, als ihm der jubelnde Modeste nach seinem Ausgleichstreffer vier Minuten vor dem Ende kurzerhand seine Kult-Mütze vom Kopf riss und sich selbst aufzog. „Das Spiel war noch nicht vorbei, ich wollte, dass wir konzentriert bleiben“, sagte Baumgart: „Ich war über die ein oder andere Sache nicht erfreut. Das hatte nichts mit Tony zu tun.“

Die Protagonisten auf dem Platz vermieden eine direkte Fan-Kritik. Der Österreicher Dejan Ljubicic behauptete, die Pfiffe nicht gehört zu haben, ganz im Gegensatz zu Verteidiger Benno Schmitz: „Natürlich bekommt man das mit. Wir haben trotzdem ein sehr positives Publikum, das uns gerade zum Schluss noch nach vorne gepeitscht hat.“

Mainz-Chef glaubt an Gründung der "Super League"

Der Vorstandsboss des FSV Mainz 05, Stefan Hofmann, geht davon aus, dass die in diesem Jahr noch gescheiterte Super League nur eine Frage der Zeit ist. Im „Kicker“-Interview sagte er auf die Frage, wie er die neue reformierte Champions League ab 2024 finde: „Irgendwann wird es wohl der Markt regeln. Dann wird die Super League kommen, und dann sollen die Vereine, die das wollen, mitspielen. Dann entscheidet der Fan, der Konsument zu Hause: Schaue ich mir zum zehnten Mal Paris gegen Barcelona noch an oder nicht?“

Wenn dem so sei, „dass da Millionen zuschauen, dann werden wir den Gang der Dinge nicht aufhalten, dann ist es so“, fügte der 58 Jahre alte Funktionär an. Er selbst schaue sich in der Champions League nur noch ausgewählte Spiele an und habe die Europa Conference League noch gar nicht gesehen. „Das Ganze wird ausschließlich monetär getrieben, die Attraktivität leidet“, monierte Hofmann.

Der Mainz-Boss hofft allerdings, dass das Szenario nicht eintritt. „Aber wenn wir nicht gegensteuern, kann es vielleicht so kommen. Wenn wir die wirtschaftliche Basis nicht in den Griff bekommen und die Schere immer weiter auseinandergeht“, sagte Hofmann. Der Verein freue sich sehr, gegen Bayern oder Dortmund spielen zu können. „Ich möchte dieses Konstrukt gerne erhalten“, fügte der Vorstandsboss an.

Nürnbergs Krauß muss wegen Corona-Infektion das U-21-Team verlassen

U21-Nationalspieler Tom Krauß vom 1. FC Nürnberg ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die 20 Jahre alte Leihgabe von RB Leipzig müsse daher vorzeitig von der DFB-Auswahl abreisen und befinde sich in Quarantäne, teilte sein fränkischer Club am Montag mit. „Tom ist geimpft, ihm geht's gut und er weist keinerlei Symptome auf“, hieß es in der Vereinsmitteilung des Fußball-Zweitligisten.

Krauß fehlt dem Nationalteam somit in den EM-Qualifikationsspielen am Freitag in Großaspach gegen Polen und am 16. November in Ingolstadt gegen San Marino (jeweils 18.15 Uhr/ProSieben MAXX). Ihm folgt ebenfalls ein Leipziger. Der an Austria Wien verliehene Eric Martel wurde nachnominiert. Für Krauß ist es nach seiner Kopfverletzung, die er sich Ende Oktober im Spiel gegen den Hamburger SV zugezogen hatte, die zweite Zwangspause binnen kurzer Zeit.

Corona-Ausbruch: DFB sagt Drittliga-Spiel ab

Corona-Alarm bei Fußball-Drittligist Würzburger Kickers: Die Spielleitung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) musste deshalb die für Montagabend geplante Begegnung zwischen den Kickers und Eintracht Braunschweig kurzfristig absagen. Die Entscheidung folgte einem Antrag der Würzburger.

Bei den Unterfranken waren am Wochenende vier positive Befunde auf Covid-19 in der Mannschaft aufgetreten. Die betroffenen Spieler befinden sich in Quarantäne. Da auch weitere Profis bereits von Erkältungssymptomen betroffen und krankgeschrieben sind, stehen den Kickers aktuell weniger als 16 einsatzberechtigte Spieler zur Verfügung. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.