Hamburg. Der auslaufende Vertrag des Hamburgers wird nicht verlängert. Schwaches Abschneiden bei Olympia in Tokio ist der Grund

Der Deutsche Hockey-Bund und Herren-Bundestrainer Kais al Saadi gehen künftig getrennte Wege. Das sei das einvernehmliche Ergebnis einer Analyse des Abschneidens des deutschen Teams bei den Olympischen Spielen von Tokio, teilte der Verband am Donnerstag mit. Erstmals seit den Spielen 2000 in Sydney waren die DHB-Herren in Japan als Vierte ohne Olympia-Medaille geblieben.

Damen-Coach Eckinger hat noch einen Vertrag bis 2024

Anders als bei Damen-Coach Xavier Reckinger, der an den DHB bis nach den Olympischen Spielen 2024 in Paris gebunden ist, wird der Ende 2021 auslaufende Vertrag des 44-Jährigen nicht verlängert, hieß es. Wer Nachfolger des Hamburgers Al Saadi wird, ist offen.

„Für zwei Jahre die Verantwortung für die Honamas übertragen zu bekommen, war die größte Ehre meines beruflichen Lebens. Ich traue dieser Mannschaft wieder absolute Top-Platzierungen bei den kommenden Turnieren zu, der Grundstein dafür ist gelegt“, sagte Al Saadi.

Dissonanzen zwischen al Saadi und DHB über künftige Ausrichtung

Es hätten sich bei den Gesprächen zwischen den DHB-Verantwortlichen und ihm aber „zum Teil stark unterschiedliche Ansichten hinsichtlich der strategischen Ausrichtung und den Rahmenbedingungen für den nächsten Olympischen Zyklus ergeben, sodass wir die Zusammenarbeit beenden werden“, erklärte der Hamburger weiter.

„Ich für meinen Teil tue das sehr schweren Herzens. Natürlich wünsche ich dem DHB und der Mannschaft alles Glück der Welt für die nächsten Aufgaben“, betonte der langjährige Coach des Uhlenhorster HC. DHB-Sportdirektor Christoph Menke-Salz sagte: „Die Mannschaft hat unter Kais' Führung sowohl bei der EM in Amstelveen (Platz zwei) als auch bei den Olympischen Spielen in Tokio unter Beweis gestellt, dass sie wieder zur erweiterten Weltspitze gehört.“

DHB hätte sich unter Umständen Vertragsverlängerung vorstellen können

Der DHB sei an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit über das Vertragsende hinaus „durchaus interessiert“ gewesen, berichtete Vizepräsidentin Leistungssport Katrin Kauschke. „Wir haben aber im Laufe der offenen und vertrauensvollen Gespräche in einigen wichtigen Punkten nicht zusammengefunden“, ergänzte die Ex-Nationalspielerin.