Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 7. Oktober 2021:

Frankreichs Ligue 1 bestraft Clubs für Randale hart

Nach einer Serie von Ausschreitungen bei Erstliga-Fußballspielen in Frankreich gibt es nun Sanktionen für die beteiligten Vereine. Jeweils einen Punkt Abzug auf Bewährung gibt es für den RC Lens, OSC Lille sowie für Olympique Marseille, teilte die Disziplinarkommission der Fußball-Liga in Paris mit.

Marseille- und Lille-Fans dürfen außerdem bis Jahresende nicht zu Auswärtsspielen fahren. Zuvor bereits hatten als vorübergehende Maßnahme einzelne Spiele ohne Fans stattgefunden. Angers SCO erhielt außerdem eine Strafe von 20.000 Euro.

Bei der Partie Angers-Marseille waren Anhänger beider Clubs aufeinander losgegangen. Fans schlugen aufeinander ein, Gegenstände flogen durch die Luft. Bei einem Spiel in Montpellier griffen Anhänger des Clubs den Bus mit gegnerischen Fans aus Bordeaux an.

Beim Nordderby Lens gegen Lille stürmten Fans in der Halbzeit auf das Spielfeld und gerieten aneinander, es wurde mit Stadionsitzen geworfen. Es gab mehrere Verletzte. Ende August gab es ein ähnliches Szenario bei der Partie Nizza gegen Marseille, wo nach Provokationen ebenfalls Fans auf den Platz rannten und handgreiflich wurden.

Bombenentschärfung: BVB muss sein Stadion räumen

Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund am Donnerstag zur Räumung seines Stadions gezwungen. „Der Signal-Iduna-Park musste wegen einer erforderlichen Bombenentschärfung im Stadion Rote Erde evakuiert werden“, sagte Organisationsdirektor Christian Hockenjos.

Der Kampfmittelräumdienst musste gegen Mittag in der alten Kampfbahn direkt neben dem BVB-Stadion anrücken, um den 250-Kilogramm-Blindgänger unschädlich zu machen. Am Nachmittag wurden laut Auskunft der Stadt Dortmund alle Sperrungen wieder aufgehoben.

Neue Corona-Fälle beim VfB Stuttgart

VfB Stuttgart gibt es den nächsten Coronafall. Torwart Fabian Bredlow ist nach Vereinsangaben positiv getestet worden. Am Mittwoch hatten sich bereits Waldemar Anton und Erik Thommy wie nun Bredlow in häusliche Isolation begeben müssen.

Alle weiteren Spieler und Mitglieder des Trainer- und Betreuerteams seien am Mittwoch negativ getestet worden, teilte der VfB zudem mit. Ein für Donnerstagnachmittag geplantes Testspiel gegen Zweitligist Sandhausen sollte wie geplant stattfinden.

Verletzungssorgen beim BVB verschärfen sich

Borussia Dortmund bekommt in der Länderspielpause neue Verletzungssorgen. Einer Mitteilung des portugiesischen Verbandes FPF zufolge fällt Linksverteidiger Raphael Guerreiro wegen einer nicht näher benannten Blessur für die anstehenden Spiele gegen Katar am Samstag und am 12. Oktober gegen Luxemburg aus.

Der 27-Jährige reist nach Dortmund zurück, wo er näher untersucht werden soll. Ohnehin fallen beim BVB derzeit eine ganze Reihe von Spielern aus, unter anderem Ausnahmestürmer Erling Haaland (Norwegen) und Torhüter Gregor Kobel (Schweiz). Stürmer Youssoufa Moukoko erlitt zudem bei der deutschen U21-Nationalmannschaft eine leichte Muskelverletzung und musste abreisen.

Neuer WM-Rythmus? Ex-Bundestrainer hat eine Idee

In der hitzigen Diskussion um den WM-Rhythmus hat Uli Stielike einen Kompromissvorschlag für das Fußball-Weltereignis ins Spiel gebracht. Er glaube nicht, dass die Pläne der Fifa für Weltmeisterschaften im Zwei-Jahres-Rhythmus durchgehen würden, weil demgegenüber die Interessen der Europäischen Fußball-Union mit dem Europapokal stünden. „Aber vielleicht ist es ja wie in der Politik, dass man einen Kompromiss findet und auf alle drei Jahre geht“, sagte der 66 Jahre alte ehemalige Profi und Trainer am Rande einer Preisverleihung in Berlin am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur.

„So etwas könnte ich mir vorstellen. Da müsste man natürlich auch die Olympischen Spiele mit ins Boot holen und, und, und“, betonte Stielike: „Aber ich verstehe schon, dass alle vier Jahre ein langer Zeitraum ist.“ Den Zwei-Jahres-Rhythmus, der unter anderem vom DFB klar abgelehnt wird, hält auch Stielike für problematisch.

MSV Duisburg feuert Trainer Dotchev

Der MSV Duisburg hat auf seine sportliche Krise in der 3. Fußball-Liga reagiert und Pavel Dotchev am Donnerstag mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Cheftrainer entbunden. „Punkte-Ausbeute, Tabellenplatz und der negative Trend der vergangenen Spiele haben uns nach reiflicher Überlegung zu diesem harten Schritt gezwungen“, erklärte der MSV-Vorstandsvorsitzende Ingo Wald laut einer Medienmitteilung des Vereins. Übergangsweise soll die Mannschaft von Uwe Schubert, Leiter des MSV-Nachwuchszentrums, als Cheftrainer betreut werden.

Dotchev (56) wurde erst im vergangenen Februar von den Duisburgern geholt und hatte den Traditionsclub vor dem drohenden Abstieg in die Regionalliga bewahrt. In dieser Saison konnte der Coach den erneuten Negativtrend aber nicht stoppen. Nach der jüngsten 0:1-Niederlage am 11. Spieltag gegen Meppen rutschte der MSV in der Tabelle wieder auf Abstiegsplatz 17.

Interimscoach Schubert soll für die Mannschaft gemeinsam mit dem bisherigen Co- und Torwart-Trainer-Team Branimir Bajic, Philipp Klug und Sven Beuckert auch beim nächsten Spiel in Zwickau am 16. Oktober (14 Uhr) verantwortlich sein.

Dresden verlängert mit ehemaligem HSV-Sportchef

Dynamo Dresden hat den im Sommer 2022 auslaufenden Vertrag mit Sportgeschäftsführer Ralf Becker vorzeitig bis zum 30. Juni 2025 verlängert. Das gab der Fußball-Zweitligist am Donnerstag bekannt. Der 51 Jahre alte ehemalige Sportchef von Holstein Kiel (2016 bis 2018) und des Hamburger SV (2918/19) war in Dresden Anfang Juli 2020 auf Vereinslegende Ralf Minge gefolgt.

Nach dem Abstieg in die 3. Liga verantwortete Ex-Profi Becker einen Neuaufbau des Dynamo-Kaders. Mit 17 Ab- und 15 Neuzugängen gelang den Dynamos der sofortige Wiederaufstieg in das Bundesliga-Unterhaus.

Italiens Weltrekord-Serie findet eine Ende

Revanche gelungen, Rekordserie beendet: Die spanische Fußball-Nationalmannschaft hat das Kräftemessen der europäischen Topnationen für sich entschieden und das Endspiel der Nations League erreicht. Der frühere Europameister gewann am Mittwochabend in Mailand gegen den amtierenden Titelträger Italien mit 2:1 (2:0) und stoppte damit die Weltrekordserie von zuletzt 37 Partien ohne Niederlage der Azzurri. Knapp drei Monate nach der Niederlage im Halbfinale der EM im Elfmeterschießen verdienten sich die Spanier den Erfolg durch einen starken und offensivfreudigen Auftritt.

Doppel-Torschütze Ferran Torres (17./45.+2) traf vor rund 37.000 Zuschauern im unter Corona-Bedingungen ausverkauften San Siro für die Gäste. Der Anschlusstreffer durch Lorenzo Pellegrini (83.) kam für die lange in Unterzahl spielenden Italiener zu spät. Deren Kapitän Leonardo Bonucci hatte in der 42. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen. Im Finale am Sonntag trifft Spanien auf Belgien oder Frankreich, die sich im zweiten Halbfinale am Donnerstag in Turin gegenüberstehen.