Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 28. September 2021:

Paris schlägt Manchester City – Messi trifft

Angeführt von Superstar Lionel Messi hat Paris St. Germain das Duell der Schwergewichte in der Champions League für sich entschieden. Gegen den Vorjahresfinalisten Manchester City gewann PSG 2:0 (1:0) und setzte sich in RB Leipzigs Gruppe A zunächst an die Spitze. Messi, der wegen einer Knieverletzung zuletzt zwei Spiele verpasst hatte, erzielte dabei seinen ersten Treffer für seinen neuen Klub.

Zunächst traf aber weder Messi noch einer seiner kongenialen Sturmpartner Kylian Mbappe oder Neymar - stattdessen schlug Mittelfeldabräumer Idrissa Gueye (8.) früh zu. ManCity wehrte sich, konnte den italienischen Europameistertorhüter Gianluigi Donnarumma aber nicht überwinden. Besser machte es Messi (74.), der Manchesters Keeper Ederson keine Chance ließ.

Chelsea: Kanté fällt mit Corona aus

Trainer Thomas Tuchel vom FC Chelsea kann in der Champions League am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) bei Juventus Turin nicht auf den französischen Weltmeister N'Golo Kanté zurückgreifen. Der Mittelfeldspieler wurde positiv auf Corona getestet. Der 30-Jährige befinde sich in Quarantäne und fehlte auch beim Training am Dienstag, so Tuchel. Kanté fehlt auch in der Liga am Sonnabend gegen den FC Southampton.

Tuchel ließ offen, ob der Spieler geimpft ist oder nicht. Allgemein sagte der Chelsea-Coach: „Die Spieler sind Erwachsene und müssen ihre eigene Entscheidung treffen.“ Er selbst sei geimpft, er sehe sich aber nicht in der Lage, Empfehlungen zu geben, so der ehemalige BVB- und Mainz-Coach.

Tah verlängert in Leverkusen

Nationalspieler Jonathan Tah hat seinen Vertrag bei Leverkusen vorzeitig bis 2025 verlängert. Das teilte Bayer mit. Tahs ursprünglicher Kontrakt war noch bis 2023 gültig. Der Abwehrspieler war 2015 vom HSV nach Leverkusen gekommen, er hatte zuvor als Leihgabe für Fortuna Düsseldorf gespielt.

Ex-Schiedsrichter benennt Aytekin-Fehler

Der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner hat nach den Dortmunder Protesten gegen Referee Deniz Aytekin mehr „klare Worte“ zwischen Profis und Schiedsrichtern angemahnt. Er habe mit Aytekin nach dem Spiel telefoniert, „er wird sich auch hinterfragen, ob er da nicht zu emotional reagiert hat. Menschlich ist das absolut verständlich, aber vielleicht war er dennoch etwas zu impulsiv. Man darf jetzt aber nicht Opfer und Täter verwechseln“, sagte der 58 Jahre alte Wagner bei „sportschau.de“.

Aytekin hatte dem Dortmunder Mahmoud Dahoud beim Spiel in Mönchengladbach (0:1) Gelb-Rot gezeigt und den Platzverweis damit begründet, „ein Zeichen“ setzen zu wollen. „Wir haben ein Mindestmaß an Respekt verdient“, hatte er im TV-Sender Sky gesagt, nachdem Dahoud zuvor auf einen Pfiff Aytekins mit einer abfälligen Geste reagiert hatte.

Wagner stellt sich hinter Aytekin

„Dahoud hatte zuvor schon eine Gelbe Karte gesehen und in diesem Moment ein eindeutiges Foul begangen. Warum muss man sich darüber in dieser Form so beschweren? Er macht es ja auch nicht, in dem er mit Deniz darüber spricht, sondern mit einer offensichtlichen abwertenden Geste, die auch das Publikum gegen den Schiedsrichter aufbringt. Das ist das große Problem“, sagte Wagner.

Natürlich seien Beleidigungen tabu, „aber untereinander kann man die Sache auch mal mit klaren Worten klären. Die Schiedsrichter lassen ja auch mit sich reden, das funktioniert dann auf einer ganz ruhigen Basis“, sagte Wagner. „Aber wenn man diese Gesten braucht, finde ich das nicht akzeptabel.“

Piszczek: Der größte „Schock“ unter Klopp

Wir bleiben vorerst bei Dortmund: Für Lukasz Piszczek war der Wechsel von Mario Götze zum FC Bayern der größte Einschnitt in der erfolgreichen Zeit vom BVB unter Trainer Jürgen Klopp. „Mario ging zu Bayern – das war der größte Bruch in der Mannschaft, weil uns gezeigt wurde, dass wir nicht für immer zusammenspielen würden“, sagte Piszczek im Podcast „kicker meets DAZN“.

Götze wechselte nach dem verlorenen Champions-League-Finale 2013 gegen die Bayern (1:2) zum großen Rivalen. „Das war ein Schock, weil wir uns schon gefragt haben, was passieren könnte, wenn wir so weiterspielen“, sagte Piszczek.

Laut Lukasz Piszczek (l.) ging mit Götzes Wechsel zu den Bayern ein Bruch durch die Mannschaft des BVB.
Laut Lukasz Piszczek (l.) ging mit Götzes Wechsel zu den Bayern ein Bruch durch die Mannschaft des BVB. © Imago / Kirchner-Media

Kocak wird Co-Trainer von Kuntz

Der neue türkische Nationaltrainer Stefan Kuntz bekommt Unterstützung von Kenan Kocak und Jan-Moritz Lichte. Kocak (40) wie auch Lichte (41) werden Kuntz künftig als Assistenten zur Seite stehen, beide unterschrieben laut türkischem Verband Dreijahresverträge. „Für mich beginnt ab sofort ein neuer Lebensabschnitt“, schrieb Kocak bei Instagram: „Wir haben Großes vor und ich freue mich auf das, was bevorsteht.“

Der im türkischen Kayseri geborene Kocak war bis zum Ende der vergangenen Saison bei Hannover 96 tätig. Lichte arbeitete unter anderem bei Leverkusen und Mainz als Co-Trainer. In Mainz übernahm er im September 2020 für drei Monate den Posten als Cheftrainer. Kuntz hatte bei seinem Amtsantritt angekündigt, mindestens einen Trainer im Team haben zu wollen, der türkisch spricht.

Juventus wirbt weiter für Super League

Juventus Turins Präsident Andrea Agnelli rückt weiter nicht von einer europäischen Super League ab. In einem Brief an die Aktionäre des Clubs erläuterte der 45-Jährige die Vorteile des Projekts, an dem neben Juve auch Real Madrid und den FC Barcelona trotz der gescheiterten Gründung im April festhalten. Darin betonte Agnelli, dass „der politische Dialog wieder aufgenommen werden muss“.

Laut des Juve-Bosses enthalte die Super League „drei wesentliche Werte für die Stabilität der Fußballindustrie“. Dabei handle es sich um einen „neuen gemeinsamen Rahmen für die Kostenkontrolle, ein starkes Engagement für Solidarität und Gegenseitigkeit sowie die zentrale Bedeutung der Leistung der Vereine in europäischen Wettbewerben und ihr Beitrag zur Entwicklung von Talenten“.

Kostenkontrolle und Transparenz seien die Grundelemente der Super League, die sich auf die Fans, die Spieler und Investoren fokussieren wolle, wie Agnelli betonte. Ein Vorteil sei, dass die Investoren „das gesamte unternehmerische Risiko der Fußballindustrie übernehmen“ würden.

Super League: Uefa zieht Klage zurück

Und noch eine Meldung zur Super League: Die Uefa wird das laufende Gerichtsverfahren gegen die drei Vereine Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin nicht weiter verfolgen. Das erfuhr der Sport-Informations-Dienst (SID) am Montagabend aus gut unterrichteten Kreisen. Demnach habe die Uefa das Gericht in Madrid über diese Entscheidung bereits informiert. Aus Sicht des Verbands liegt eine Weiterführung des Verfahrens nicht im eigenen Interesse oder der Mitgliedsverbände.

Gleichzeitig verzichtet die Uefa darauf, von den anderen neun Vereinen, die ihre Absicht zur Abspaltung signalisiert hatten, Zahlungen im Zusammenhang mit ihrer Beteiligung an den Plänen einzufordern. An der ablehnenden Haltung gegenüber der Super League hält der Verband aber fest. Auch eine sofortige Wiederaufnahme von Gerichtsverfahren ist möglich. Eine offizielle Erklärung der Uefa wird es am Dienstag geben.

Das spanische Gericht hatte der Uefa ein Ultimatum von fünf Tagen gestellt, um die Sanktionsdrohungen gegen die Gründungsmitglieder zurückzunehmen. Andernfalls hätten womöglich größere juristische Auseinandersetzungen gedroht.

Italien will Kapazität in Stadien erhöhen

Die italienische Regierung will offenbar die Kapazität in den Stadien deutlich erhöhen. Statt nur 50 Prozent sollen künftig 75 Prozent der Plätze besetzt werden dürfen, beschloss das wissenschaftliche Komitee CTS, das die Regierung in Sachen Corona berät. Um Einlass zu den Stadien zu erlangen, müssen die Fans die 3G-Regel befolgen. Die Maßnahmen ist umstrittenen. Einige Fangruppen hatten zuletzt wiederholt gegen jene Regel protestiert.