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Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 12. September 2021:

Regionalliga: Kiel II neuer Tabellenführer

Die Nord-Staffel der Regionalliga Nord hat wieder einen neuen Tabellenführer. Holstein Kiel II übernahm am Sonntag durch ein 3:1 (1:0) im Zweitliga-Nachwuchsduell gegen den HSV die Spitze. Die Treffer für die Kieler erzielten Dominique Ndure, Eric Gueye und Niko Koulis. HSV-Stürmer Robin Velasco sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Der bisherige Spitzenreiter SC Weiche Flensburg kassierte einen Tag zuvor beim Titelkonkurrenten Teutonia 05 Ottensen mit 0:1 (0:0) die erste Saisonniederlage. Vor 523 Zuschauern erzielte Kevin Weidlich das Siegtor. Die Hamburger sprangen durch den Erfolg am siebten Spieltag auf Platz zwei und liegen mit 14 Punkten nur einen Zähler hinter Holstein.

Im Verfolgerduell zwischen Eintracht Norderstedt und Drittliga-Absteiger VfB Lübeck setzten sich die Gäste dank eines Blitzstarts mit 2:1 (2:0) durch. Schon nach sechs Minuten hatten Matheusz Ciapa und Robin Krolikowski die Lübecker mit 2:0 in Führung geschossen. Norderstedt rannte lange vergeblich an, kam in der Schlussphase nur noch zum Anschlusstreffer durch Elias Saad.

Mehr Erfolg hatte der Nachwuchs des FC St. Pauli, der bei der SV Drochtersen/Assel dank der Treffer von Jakub Bednarczyk, Max Brandt, Aurel Loubongo-M'Boungozu und Justin Plautz 4:0 (1:0) gewann.
In der Abstiegsregion feierte Altona 93 den ersten Saisonsieg. Beim Heider SV gab es einen 2:1 (2:0)-Erfolg, den Noah Gumpert und Armel Gouhoua herausschossen. Für die Dithmarscher traf Fabian Arndt. Spielfrei hatte Phönix Lübeck.

Traumstart für BVB-Frauen vor 1625 Fans

Angefeuert von den Edelfans Mats Hummels und Marcel Schmelzer auf der Tribüne hat das neu gegründete Frauenfußball-Team von Borussia Dortmund sein erstes Meisterschaftsspiel klar gewonnen. Zum Auftakt der Kreisliga A bezwangen die BVB-Frauen den BV Brambauer am Sonntag mit 8:0 (2:0).

Zu den 1625 Zuschauerinnen und Zuschauern im Stadion Rote Erde gehörte auch BVB-Präsident Reinhard Rauball. Schon das Testspiel gegen 1860 München Anfang August (3:1) hatten 1300 Fans im Stadion verfolgt.

Carrasco rettet Atlético einen Punkt

Zwei Treffer von Yannick Carrasco in der 79. und von Thomas Lemar in der neunten Minute der Nachspielzeit retteten dem spanischen Meister Atlético Madrid ein 2:1 (0:1) bei Espanyol Barcelona.

Die Katalanen waren durch Raul de Tomas (40.) in Führung gegangen. Der Titelverteidiger übernahm mit zehn Punkten zunächst die Tabellenführung in LaLiga.

Braunschweig gegen Osnabrück: „Oft geknallt“

Die niedersächsischen Rivalen Eintracht Braunschweig und VfL Osnabrück haben sich in einem packenden Absteiger-Duell der 3. Liga 2:2 (0:0) getrennt. Beide Teams sind nun seit vier Spielen ungeschlagen, verloren in der Tabelle aber erst einmal den Anschluss an Spitzenreiter 1. FC Magdeburg.

Vor 7800 Zuschauern fielen alle vier Treffer innerhalb von 22 Minuten. Sebastian Klaas brachte den VfL nach einer Stunde in Führung (60.). Der Ex-Osnabrücker Maurice Multhaup (67.) und der neue Eintracht-Stürmer Lion Lauberbach (73.) drehten die Partie dann in nur kurzer Zeit. Dem 35-jährigen Marc Heider gelang in der 82. Minute aber noch der insgesamt verdiente Ausgleich. Braunschweig hatte zwar die besseren Chancen, Osnabrück aber die bessere Spielanlage.

„Beide Mannschaften haben ein gutes Spiel gemacht. Es hat oft geknallt in den Zweikämpfen“, sagte Klaas in einem Interview von MagentaSport. „Mit der Punkteteilung können nicht alle zufrieden sein, aber vom Spiel her ist sie okay.“ Auch sein Trainer Daniel Scherning meinte: „Mit dem Ausgleich haben wir uns belohnt. Wie die Mannschaft nach dem Rückstand zurückgekommen ist, war super. Bei dem Spielverlauf war das ein gerechtes Ergebnis.“

Marco Reus: Salihamidzic und Zorc auf Zinne

Bayern Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic hat sich irritiert über den 90-Minuten-Einsatz des Dortmunders Marco Reus im Bundesligaspiel bei Bayer Leverkusen gezeigt. Der BVB-Kapitän war nur vier Tage zuvor vor dem WM-Qualifikationsspiel auf Island verletzt von der Nationalmannschaft abgereist.

Bundestrainer Hansi Flick ließ Reus vor dem Island-Spiel wegen leichter Probleme am Knie vorzeitig zum Verein zurückreisen. Es sei nicht das erste Mal, dass andere Spieler vom Nationalteam abreisten, aber die Münchner Nationalspieler nicht, sagte Salihamidzic am Sonntag bei Sky. Bayern-Profi Serge Gnabry habe auch Rückenprobleme gehabt, aber gegen Island gespielt. Er erzielte sogar das erste Tor beim 4:0. Am Sonnabendabend musste Gnabry dann beim 4:1 der Bayern in Leipzig vorzeitig wegen Rückenproblemen vom Platz.

BVB-Spordirektor Michael Zorc zeigte sich verärgert über die Aussagen. „Salihamidzic sollte seine Klappe halten und sich zu den Themen von Bayern München äußern“, sagte er dem „Kicker“. „Was glaubt er eigentlich, wer er ist?“, ergänzte Zorc bei Sport1.

Die Situation mit Reus ärgere ihn „schon ein bisschen“, räumte Salihamidzic auf Nachfrage ein. Flick hatte schon bei Reus' Abreise allerdings angedeutet, dass der BVB-Kapitän womöglich in Leverkusen wieder spielen könne. Auch Bayern-Profi Thomas Müller war wegen Problemen an den Adduktoren von der Nationalelf noch vor dem ersten der drei WM-Qualifikationsspiele gegen Liechtenstein, Armenien und Island abgereist aus dem DFB-Quartier und konnte so am Samstagabend in Leipzig wieder in der Bundesliga auflaufen.

Marco Reus lief in Leverkusen als Dortmunder Kapitän auf und holte beim 4:3 den Elfmeter zum Siegtreffer heraus.
Marco Reus lief in Leverkusen als Dortmunder Kapitän auf und holte beim 4:3 den Elfmeter zum Siegtreffer heraus. © Imago/Moritz Müller

Salihamidzic stichelte noch ein wenig gegen den 32 Jahre alten Reus, der nach seinem EM-Verzicht unter dem neuen Bundestrainer Flick noch mal die Weltmeisterschaft 2022 in Katar anstreben will – und das als Führungsspieler. „Führungsrolle? Wie soll das gehen? Da stehst du jede Minute auf dem Platz“, sagte Salihamidzic. Versöhnlich fügte er aber auch hinzu: „Marco Reus ist ein guter Spieler, keine Frage.“

Spektakel in Leverkusen: Haaland rettet Dortmund

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    Inter büßt Tabellenführung ein

    Der italienische Meister Inter Mailand hat den dritten Sieg im dritten Saisonspiel der Serie A verpasst. Der Titelverteidiger kam bei Sampdoria Genua über ein 2:2 (2:1) nicht hinaus.

    Federico Dimarco (18.) und Lautaro Martinez (44.) trafen in der ersten Halbzeit für die Lombarden, doch Treffer von Maya Yoshida (33.) und Tommaso Augello (47.) für Sampdoria sorgten für den Endstand.

    Die Tabellenführung hat die SSC Neapel nach dem 2:1 (0:1) gegen Rekordmeister Juventus Turin am Sonnabend inne. Atalanta Bergamo mit Nationalspieler Robin Gosens hatte ebenfalls am Sonnabend 1:2 (0:1) gegen die AC Florenz verloren.

    Sechzig holt Punkt ohne Coach Köllner

    1860 München hat in der 3. Liga ohne Trainer Michael Köllner zumindest einen Punkt geholt. Die Sechziger erreichten am Sonntag beim Halleschen FC, der allerdings mehr als eine Stunde in Unterzahl spielte, ein 1:1 (0:1). Bei Köllner hatte eine Sondergenehmigung für einen Einsatz an der Linie in Halle nicht gegriffen. Der 1860-Chefcoach wurde durch Günter Brandl vertreten.

    Jan Löhmannsröben (13.) hatte den HFC per Kopfball in Führung gebracht, verlor allerdings Terrence Boyd wegen Handspiels auf der Torlinie (29.) durch eine Rote Karte. Den fälligen Handelfmeter verschoss dann 1860-Torjäger Sascha Mölders, der an Halles Torwart Sven Müller (30.) scheiterte. Daniel Wein (65.) erzielte dann den Ausgleich für die Sechziger.

    Für die größte Aufregung hatte im Vorfeld das gegen Köllner verhängte Betretungsverbot für die Arena des HFC durch den Oberbürgermeister und das Gesundheitsamt der Saale-Stadt gesorgt.

    Köllner hatte sich nach einem positiven Coronatest am vergangenen Dienstag bei Münchens Abwehrspieler Kevin Goden ebenso wie mehrere Kollegen des Verteidigers in Quarantäne begeben müssen. Im Gegensatz zu seinen unter Quarantäne gestellten Spielern ist Köllner zwar vollständig geimpft, wartet allerdings noch auf den Ablauf der 14-Tage-Frist zur Entfaltung des kompletten Impfschutzes.

    In Verhandlungen mit der lokalen Gesundheitsbehörde bewirkte 1860 jedoch, dass Köllner hätte isoliert an- und abreisen sowie nach Vorlage eines negativen PCR-Tests die Mannschaft in Halle mit einer permanent zu tragenden FFP2-Maske in der Kabine und am Spielfeldrand coachen dürfen. Die nach eigenen Angaben zuständige Stadtverwaltung in Halle beurteilte die Situation anhand der in Sachsen-Anhalt gültigen Corona-Vorschriften jedoch anders.

    Schmadtke kritisiert Flick wegen Baku

    Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke hat Bundestrainer Hansi Flick dafür kritisiert, dass er den VfL-Nationalspieler Ridle Baku in der vergangenen Woche schon vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Island wieder zu seinem Verein zurückgeschickt hat. „Das war nicht ganz ohne. Ganz konkret hätte ich mir gewünscht, dass man mich anruft und man abwägt, ob das jetzt so ein guter Move ist“, sagte Schmadtke am Sonntag in der TV-Sendung „Doppelpass“ von Sport1.

    Flick hatte den 23-jährigen Baku nach den beiden Länderspielen gegen Liechtenstein und Armenien nicht mehr für das Island-Spiel nominiert und zur Begründung gesagt: „Bei Ridle hat es überhaupt nichts mit seiner Leistung zu tun. Wir haben halt einen mehr und als Trainerteam muss man da Entscheidungen treffen. Aus Sicht des Clubs wäre es nicht nachvollziehbar gewesen, dann noch einen Spieler mitzunehmen.“

    Schmadtke kann das Argument, einen nicht berücksichtigten Spieler lieber wieder bei seinem Verein trainieren zu lassen, nachvollziehen. Der 57-Jährige kritisierte allerdings die öffentlich Wirkung dieses Schritts. „Ich habe nicht den Eindruck, dass das bei Ridle einen Bruch erzeugt. Aber es kann Brüche erzeugen“, sagte Schmadtke.

    DFB-Elf ohne Reus und Baku gegen Island

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