Hamburg. S04 siegt in Paderborn, Rostock erstmals Zuhause. Dynamo dagegen im Negativtrend. Spitzenreiter Jahn lässt Federn. Fortuna eiskalt.

Schon in der Frühphase der Zweitliga-Saison deutet alles auf ein ganz enges Rennen um den Aufstieg ins Fußball-Oberhaus hin. Nach dem sechsten Spieltag trennen Spitzenreiter Jahn Regensburg und Schalke 04 auf Platz sieben gerade einmal drei Punkte.

Am Sonntag fügten die Königsblauen dem glänzend gestarteten SC Paderborn die erste Niederlage zu. Im Westduell siegte der Bundesliga-Absteiger beim Tabellenzweiten dank Simon Terodde mit 1:0 (0:0). Für den Torjäger, der in der 63. Minute traf, war es bereits das siebte Saisontor.

Regensburg bleibt zwar Tabellenführer, hat aber erneut Punkte verloren. Durch einen Treffer von Nikola Dovedan (79.) musste sich die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic mit einem 2:2 (1:1) gegen den 1. FC Nürnberg zufrieden geben.

Dresden verliert erneut, Hansa feiert ersten Heimsieg

Aufsteiger Dynamo Dresden hat die zweite Niederlage in Folge kassiert. Nach dem ausgezeichneten Saisonstart musste sich die Mannschaft von Trainer Alexander Schmidt beim 1. FC Heidenheim mit 1:2 (0:1) geschlagen geben.

Fortuna Düsseldorf ist zurück in der Erfolgsspur. Das Team von Trainer Christian Preußer feierte durch das 1:0 (1:0) bei Schlusslicht Erzgebirge Aue den zweiten Saisonsieg. Die Auer stecken dagegen als einzig siegloses Team am Tabellenende fest.

Aufsteiger Hansa Rostock hat den ersten Heimsieg eingefahren. Die Mecklenburger erkämpften gegen Darmstadt 98 ein verdientes 2:1 (1:0), die Mannschaft von 98-Trainer Torsten Lieberknecht wartet damit weiterhin auf den ersten Auswärtssieg in dieser Spielzeit.

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Schalke bedankt sich wieder bei Terodde

Der FC Schalke 04 hat seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Der Bundesliga-Absteiger siegte mit 1:0 (0:0) beim SC Paderborn. Für die Schalker war es nach dem 3:1-Sieg vor der Länderspielpause gegen Fortuna Düsseldorf der zweite Erfolg in Serie. Die Paderborner dagegen mussten durch den Gegentreffer von Simon Terodde (63. Minute) am sechsten Spieltag die erste Saisonniederlage hinnehmen. Aber trotz der Niederlage verteidigten die Paderborner den zweiten Tabellenplatz.

Die Mannschaft von Schalke-Coach Dimitrios Grammozis tat sich schwer, Torhüter Ralf Fährmann musste sich gegen Sven Michel (10.), Marco Schuster (44.) und Kai Pröger (84.) auszeichnen. Erst nach der Pause konnte Schalke die Partie mehr und mehr dominieren, zeigte dann auch in der Offensive Tempo und Ideen. Belohnt wurden die Bemühungen erneut durch Terodde, der nach rund einer Stunde mit seinem Saisontor Nummer sieben den Auswärtssieg perfekt machte.

Die Statistik:

  • Paderborn: Huth - Yalcin (74. Heuer), van der Werff, Hünemeier, Collins - Schallenberg - Mehlem (62. Pröger), Schuster (85. Ofori) - Justvan (74. Platte) - Srbeny (61. Stiepermann), Michel. - Trainer: Kwasniok
  • Schalke: Fährmann - Thiaw, Itakura, Kaminski - Churlinov (85. Matriciani), Palsson, Ouwejan - Zalazar (79. Pieringer), Flick (70. Aydin) - Terodde, Bülter. - Trainer: Grammozis
  • Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
  • Tor: 0:1 Terodde (63.)
  • Zuschauer: 8500 (ausverkauft)
  • Gelbe Karten: Hünemeier, Schallenberg (2) - Flick (3)

Tabellenführer Regensburg lässt erneut Federn

Jahn Regensburg bleibt Tabellenführer, hat aber erneut Punkte verloren. Durch einen Treffer von Nikola Dovedan (79.) musste sich die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic mit einem 2:2 (1:1) gegen den 1. FC Nürnberg zufriedengeben. Der Club beendete das Spiel nach einem Platzverweis für Manuel Schäffler (89.) in Unterzahl.

In einer temporeichen Partie hatten Max Besuschukow (38.) und Erik Wekesser (53.) das Spiel nach dem Führungstor durch Lino Tempelmann (19.) zunächst gedreht. Durch den Ausgleichstreffer bleibt der weiter unbesiegte Club auf Tuchfühlung zu den Spitzenmannschaften. Regensburg hatte am Spieltag zuvor beim FC St. Pauli verloren (0:2).

Regensburg war vor 10.105 Zuschauern zunächst besser im Spiel. In Führung ging aber der Club, als Tempelmann eine butterweiche Flanke von Mats Möller Daehli einköpfte. Dem Jahn nahm der Treffer etwas den Wind aus den Segeln, ein wenig überraschend fiel daher der Ausgleich durch einen Schuss von Besuschkow aus 20 Metern, nach dem sich Torhüter Christian Mathenia ebenso vergeblich streckte wie danach beim Freistoß von Wekesser.

Der Club hatte danach Probleme, ins Spiel zurückzukommen. Nach vorne ging wenig, trotz zunehmender Spielanteile war der neunmalige deutsche Meister zu ungefährlich - und kam doch zum Ausgleich. Tim Handwerker für den Club (83.) und Andreas Albers für Regensburg (88.) vergaben danach den Siegtreffer.

Die Statistik:

  • Regensburg: Meyer - Faber, Nachreiner, Breitkreuz, Wekesser - Gimber - Boukhalfa (46. Saller), Besuschkow - Beste (87. Zwarts), Singh (76. Makridis) - Albers. - Trainer: Selimbegovic
  • Nürnberg: Mathenia - Valentini (46. Fischer), Schindler, Sörensen, Handwerker - Geis (60. Duman) - Krauß, Tempelmann (60. Nürnberger) - Möller Daehli - Shuranov (69. Schäffler), Dovedan (90.+1 Borkowski). - Trainer: Klauß
  • Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
  • Tore: 0:1 Tempelmann (19.), 1:1 Besuschkow (38.), 2:1 Wekesser (53.), 2:2 Dovedan (79.)
  • Zuschauer: 10.105
  • Rote Karte: - Schäffler wegen groben Foulspiels (89.)
  • Gelbe Karten: Besuschkow, Beste, Breitkreuz (2), Nachreiner - Geis (2), Tempelmann (2), Schindler (2)

Dynamo Dresden verliert spät in Heidenheim

Aufsteiger Dynamo Dresden muss weiter auf seinen vierten Saisonsieg warten. Das Team von Alexander Schmidt kassierte beim 1. FC Heidenheim stattdessen seine zweite Niederlage hintereinander. Tobias Mohr (5.) und Robert Leipertz (90.) erzielten vor 6342 Zuschauern in der Voith-Arena die Tore zum 2:1 (1:0)-Sieg der Hausherren. Chris Löwe (51.) traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich für Dresden.

Dynamo-Trainer Schmidt setzte erstmals in dieser Saison auf eine Dreierkette in seiner Hintermannschaft. Doch die präsentierte sich in den ersten Minuten alles andere als sattelfest - nicht nur aufgrund des frühen Gegentores von Mohr in der fünften Minute, dem ein eklatanter Fehlpass von Kapitän Sebastian Mai vorausging.

Denn bereits drei Minuten zuvor hatten die Hausherren durch Denis Thomalla und Maurice Malone mit einer Doppelchance die frühe Führung liegen gelassen. Beide scheiterten an der Latte bzw. an Dynamo-Torwart Kevin Broll.

Erst nach rund einer Viertelstunde hat sich Dresden weitestgehend stabilisiert und kam selbst das eine oder andere Mal vor das Heidenheimer Tor. Julius Kade (18.) aus rund 16 Metern und Morris Schröter (31.) per Kopfball verpassten dabei den Ausgleich nur knapp. Auf der Gegenseite strich ein Kopfball von Tim Kleindienst (30.) nur knapp am Tor vorbei.

Heidenheim zog sich insgesamt etwas zurück und überließ den Gästen den Ball. Doch nur selten konnten sich die Schmidt-Elf gegen die diszipliniert verteidigende Heidenheimer Mannschaft durchsetzen.

Dynamos 52 Jahre alter Coach reagierte daher auch zur Pause und brachte mit Panagiotis Vlachodimos und Philipp Hosiner zwei neue Offensivkräfte. Den Ausgleich erzielte aber ein Defensiv-Akteur. Löwe vollendete die Dresdner Druckphase nach dem Wiederanpfiff mit seinem schwächeren rechten Fuß von der linken Strafraumkante.

Es entwickelte sich anschließend ein offener Schlagabtausch, in dem beide Mannschaften das Spiel für sich hätten entscheiden können. Erst zehn Minuten vor Schluss ging Dynamo etwas die Luft aus. Leipertz bestrafte die Dresdner Lethargie mit einem Abstauber aus knapp sechs Metern mit dem nicht unverdienten Tor zum 1:2.

Die Statistik:

  • Heidenheim: Kevin Müller - Rittmüller (52. Leipertz), Mainka, Hüsing, Theuerkauf - Schöppner - Malone (71. Schimmer), Thomalla, Kühlwetter (46. Sessa), Mohr (90.+3 Siersleben) - Kleindienst. - Trainer: Schmidt
  • Dresden: Broll - Sollbauer, Mai, Löwe - Stark, Kade - Schröter (46. Panagiotis Vlachodimos), Akoto (64. Aidonis) - Mörschel (46. Hosiner) - Königsdörffer (76. Will), Daferner (85. Sohm). - Trainer: Schmidt
  • Schiedsrichter: Dr. Martin Thomsen (Kleve)
  • Tore: 1:0 Mohr (5.), 1:1 Löwe (51.), 2:1 Leipertz (90.)
  • Zuschauer: 6342
  • Gelbe Karten: Kleindienst (2), Schöppner - Mai

Abgezockte Fortuna siegt beim Schlusslicht

Abgezockt und abgeklärt hat Fortuna Düsseldorf das Duell beim Schlusslicht FC Erzgebirge Aue gewonnen. Rouwen Hennings sorgte mit seinem frech verwandelten Foulelfmeter in der 29. Minute für den 1:0 (1:0)-Erfolg der Rheinländer in Sachsen. Dabei hätte die Partie vor rund 6000 Zuschauern auch anders verlaufen können. Denn Aue startete furios, schon nach 17 Sekunden lief Nicolas Kühn frei auf Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier zu, der mit einer Fußparade einen Rückstand verhinderte.

Aue riss das Geschehen auf dem Platz an sich. Doch ins Tor schoss Düsseldorf: Erst traf Ao Tanaka (23.), doch der Treffer wurde wegen Abseits nicht gegeben, da Aues Torhüter Martin Männel die Sicht genommen wurde. Fünf Minuten später foulte Aues Philipp Riese Fortuna-Akteur Felix Klaus im Strafraum - diese Chance ließ Hennings vom Punkt nicht ungenutzt und lufte den Ball abgeklärt über Männel.

Nach dem Wechsel brachte Aues Coach Aleksey Shpilevski Stürmer-Neuzugang Babacar Gueye für den glücklosen Kühn. Das brachte sichtlich Schwung in die Angriffsbemühungen der Hausherren. Allerdings scheiterte Gueye (53.) per Kopfball am starken Kastenmeier. Aue drückte, hatte auch mehr Spielanteile, doch im letzten Drittel fehlte die Genauigkeit. Mehr und bessere Chancen hatte Düsseldorf. Kristoffer Peterson (65.) verpasste in der 65. Minute von halblinks im Strafraum die Vorentscheidung, als er an Männel scheiterte. Mit dem Sieg der Fortuna bleibt Aue als einziges Team der zweiten Liga sieglos.

Die Statistik:

  • Aue: Männel - John-Patrick Strauß, Gonther, Carlson, Härtel - Fandrich (82. Nazarov), Riese (63. Sijaric) - Kühn (46. Gueye), Messeguem - Mance, Zolinski (82. Schreck). - Trainer: Shpilevski
  • Düsseldorf: Kastenmeier - Narey, Klarer, Andre Hoffmann, Hartherz - Sobottka (64. Bodzek) - Piotrowski, Tanaka (84. Appelkamp) - Klaus (84. Matthias Zimmermann), Peterson (77. Shipnoski) - Hennings (64. Bozenik). - Trainer: Preußer
  • Schiedsrichter: Dr. Arne Aarnink (Nordhorn)
  • Tor: 0:1 Hennings (29., Foulelfmeter)
  • Zuschauer: 6064
  • Gelbe Karten: Riese, Gonther (2) - Sobottka, Narey

Neuzugang Fröde erlöst Hansa Rostock

Aufsteiger FC Hansa Rostock hat im dritten Anlauf den ersten Heimsieg gefeiert. Das Team von Trainer Jens Härtel bezwang am Sonntag den SV Darmstadt 98 mit 2:1 (1:0) und beendete die Erfolgsserie der Hessen. John Verhoek (19. Minute) und Lukas Fröde (86.) erzielten vor 14.000 Zuschauern im Ostseestadion die Tore für die Mecklenburger. Tobias Kempe (66./Foulelfmeter) traf für die zuletzt dreimal ungeschlagenen Gäste.

Die nach dem 0:3 bei Werder Bremen auf fünf Positionen neu formierten Gastgeber verschliefen den Auftakt und hätten bereits früh in Rückstand liegen können. In der fünften Minute holte Neuzugang Fröde, der in der Länderspielpause vom Karlsruher SC ausgeliehen worden war, einen Kopfball von Lasse Sobiech von der Torlinie.

Hansa hatte in dem lebhaften Spiel die passende Antwort parat. Mittelstürmer Verhoek köpfte einen Freistoß von Nik Omladic völlig unbedrängt zur umjubelten Führung ein. Für den 32 Jahre alten Niederländer war es bereits sein dritter Saisontreffer.

Nach dem Wiederanpfiff verstärkten die Gäste ihre Angriffsbemühungen, benötigten allerdings einen Elfmeter zum Ausgleich. Hansa-Verteidiger Damian Roßbach foulte den eben erst eingewechselten Kempe. Der Mittelfeldmann ließ Hansa-Schlussmann Markus Kolke vom Punkt keine Chance. Rostocks Trainer Härtel reagierte mit offensiven personellen Wechseln. Das wurde belohnt. Fröde köpfte eine Ecke von Omladic aus Nahdistanz zum insgesamt verdienten 2:1 ein.

Die Statistik:

  • Rostock: Kolke - Rizzuto, Meißner, Roßbach, Meier - Fröde - Behrens (71. Rhein), Bahn (71. Ingelsson) - Omladic (90.+2 Rother), Mamba (75. Schumacher) - Verhoek (75. Munsy). - Trainer: Härtel
  • Darmstadt: Schuhen - Bader, Lasse Sobiech, Pfeiffer, Holland - Schnellhardt, Gjasula (63. Tobias Kempe) - Goller (64. Manu), Karic (63. Honsak) - Pfeiffer (75. Jannik Müller), Tietz. - Trainer: Lieberknecht
  • Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)
  • Tore: 1:0 Verhoek (19.), 1:1 Tobias Kempe (66., Foulelfmeter), 2:1 Fröde (86.)
  • Zuschauer: 14.500 (ausverkauft)
  • Gelbe Karten: Bahn (2), Omladic (2) - Pfeiffer, Pfeiffer (2), Bader (2), Lasse Sobiech