Helsinki. Als letzte Hürde vor der Gruppenphase der neuen Conference League muss der 1. FC Union Berlin gegen den finnischen Pokalsieger Kuopio PS bestehen. Eine leichte Aufgabe, könnte man meinen.

Der 1. FC Union Berlin spielt nach 20 Jahren wieder im Europapokal. Im Playoff der neuen Conference League ist der Fußball-Bundesligist bei Kuopio PS in Helsinki Favorit.

Urs Fischer warnt vor dem Hinspiel am Donnerstag (18.00 Uhr/MESZ/Sport1) aber vor dem finnischen Pokalsieger. Die Spielweise sei der eigenen ähnlich, meint der Trainer der Eisernen. "Eklig" und "kompakt", spiele Kuopio.

DIE AUSGANGSLAGE: Union reist mit einem guten Gefühl nach Finnland. In der ganzen Saison-Vorbereitung, im DFB-Pokal und beim Liga-Auftakt blieben die Berliner ungeschlagen. Trainer Fischer hat die Integration von zwölf neuen Spielern bislang bestmöglich hinbekommen. Also sollte der Einzug in die Gruppenphase des Europacups im Rückspiel in der kommenden Woche im Berliner Olympiastadion auch gelingen, sonst gäbe es nach mehr als zwei Jahren des großen sportlichen Aufschwungs einen ziemlichen Stimmungsdämpfer.

DER WETTBEWERB: Conference League, das klingt für viele wie ein Versuch der Geldvermehrung durch die UEFA. Sportlich reizvoll kann der Europacup für Union aber werden. In der Gruppenphase, die am 16. September beginnt, könnte es zu Duellen mit namhaften Konkurrenten wie AS Rom, Tottenham Hotspur oder Feyenoord Rotterdam kommen. Der Modus gleicht dem in Champions League und Europa League. 32 Teams spielen in acht Gruppen. Die Sieger ziehen direkt ins Achtelfinale ein. Die Tabellenzweiten treten in einer ersten K.o.-Runde gegen die Tabellendritten der Europa League an. Gekürt wird der erste Conference-League-Gewinner am 25. Mai 2022 im Endspiel von Tirana.

DAS PERSONAL: Für Union ist es das zweite Spiel ohne Robert Andrich. Der Mittelfeldabräumer hat sich zu Bayer Leverkusen verabschiedet. Er hinterlässt eine Lücke im System der Eisernen, keine Frage. Nicht einsatzbereit ist zudem Grischa Prömel, der nach seiner Verletzung langsam ins Teamtraining integriert wird. Fischer durfte laut UEFA-Regularien zudem nur 23 statt 25 Spieler nominieren, da Union nicht genug Akteure im Kader hat, die im eigenen Verein ausgebildet wurden. Die wichtigen Säulen von Torwart Andreas Luthe bis Sturmstar Max Kruse sind aber einsatzbereit.

DIE HISTORIE: 1968 hatte sich Union Berlin als DDR-Pokalsieger für das internationale Geschäft qualifiziert. Die politischen Wirren nach dem Einmarsch der Sowjetunion in der Tschechoslowakei verhinderten aber den Start. Abgesehen von einigen Partien im Intertoto-Cup waren die Eisernen dann 2001 erstmals im richtigen Europapokal dabei. Als DFB-Pokalfinalist durfte Union im UEFA-Pokal spielen. Haka Valkeakoski aus Finnland wurde in der ersten Runde bezwungen. Danach war gegen Litex Lowetsch aus Bulgarien schon Endstation.

© dpa-infocom, dpa:210819-99-891801/2