Barcelona/München. Mehrfacher Weltfußballer steht nach dem plötzlichen Barça-Abschied vorerst ohne Verein da. Laporte spricht von “Angeboten“ für Messi.

Lionel Messi strahlt in die Kamera – an seiner Seite Neymar, Angel Di Maria, Leandro Paredes und Marco Verratti. Ein Urlaubsfoto vom Mittwoch bekommt nach einem der „größten Schockmomente in der Fußball-Historie“, wie die englische Boulevardzeitung The Sun den Abschied von Messi vom FC Barcelona dramatisch nannte, plötzlich eine ganz neue Bedeutung.

Der Superstar gut gelaunt zusammen mit den Größen von Paris St. Germain, vereint mit seinem Kumpel Neymar – da lag bei vielen Experten schnell die Schlussfolgerung nahe, dass der 34-Jährige nach dem Ende einer 21-jährigen Ära bei Barça künftig das Trikot von PSG tragen wird.

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Messi schon in Gesprächen mit PSG?

Schon länger gilt der aus Katar finanzierte Club, der mit aller Macht auf Europas Fußball-Thron strebt, als Favorit auf einen spektakulären Wechsel des ablösefreien Argentiniers. The Athletic berichtete am Freitag, dass der sechsmalige Weltfußballer am Donnerstagabend schon Kontakt zu PSG-Coach und Landsmann Mauricio Pochettino aufgenommen habe.

Auch der Topclub aus der Ligue 1 hat angeblich schon mit Messi und dessen Vater und Manager Jorge gesprochen. Neymar, der einst schon an der Seite von Messi in Barcelona stürmte, macht sich ohnehin schon länger für einen Transfer des Zauberflohs stark.

Ziemlich beste Freunde: Die ehemaligen Barça-Kollegen Lionel Messi (r.) und Neymar könnten bei Paris Saint-Germain bald wiedervereint sein.
Ziemlich beste Freunde: Die ehemaligen Barça-Kollegen Lionel Messi (r.) und Neymar könnten bei Paris Saint-Germain bald wiedervereint sein. © Imago/ZUMA Wire

Messi bei Guardiolas ManCity aus dem Rennen?

Immer wieder wird aber auch das milliardenschwere Manchester City als aussichtsreicher Kandidat genannt. Zusammen mit dem jetzigen City-Coach Pep Guardiola hatte Messi einst die wohl erfolgreichste Barça-Ära geprägt.

Allerdings: Der englische Meister verpflichtete am Donnerstag Jungstar Jack Grealish für 118 Millionen Euro von Aston Villa. Zudem soll Torjäger Harry Kane von Tottenham Hotspur kommen. Und dann auch noch Messi?

Messi: Bayern keine Option, MLS noch keine

Gerüchte gab es in den letzten Monaten auch über einen Wechsel von Messi zu Inter Miami in die USA, dem Verein von Legende David Beckham. Allerdings ist ein Wechsel in die MLS wohl eher zum Ausklang der Karriere in zwei, drei Jahren geplant. Und sonst? Finanziell gibt es wenige Clubs, die sich den kleinen Argentinier leisten könnten.

Der FC Chelsea vielleicht noch oder Manchester United, sicher aber nicht der deutsche Branchenkrösus Bayern München. Messi hatte zuletzt angeblich ein Jahresbruttogehalt von knapp 140 (!) Millionen Euro bezogen. Im Vergleich dazu: Bayerns Torgarantie und Spitzenverdiener Robert Lewandowski erhält beim Rekordmeister dem Vernehmen nach „nur“ 23 Millionen Euro.

Medien: Messi wollte noch zum Barça-Training

Sicher ist aktuell nur, dass der plötzliche Abschied von Ikone Messi nach 778 Pflichtspielen, 672 Toren, 305 Vorlagen und phänomenalen 35 Titeln für den FC Barcelona eine „Bombe“ (El Mundo Deportivo) oder ein „Drama“ (Sport) ist. „Das tut richtig weh“, titelte das Blatt.

Auch Messi selbst soll unter Schock stehen, schrieben einige Medien unter Berufung auf Vertraute des Argentiniers. Mit diesem überraschenden Ausgang habe er nicht gerechnet. Er soll sogar angekündigt haben, am Freitag zum Training zu erscheinen.

Barça-Präsident: Messi hat "andere Angebote"

Die Zusammenarbeit könne aufgrund „wirtschaftlicher und struktureller Hindernisse“ nicht fortgesetzt werden, hatte das hoch verschuldete Barça am Donnerstagabend lapidar mitgeteilt und damit ein fußballerisches Erdbeben ausgelöst. Das Risiko sei „zu hoch“ gewesen, betonte Clubpräsident Joan Laporta am Freitag und ergänzte: Messi habe „andere Angebote“.

Dabei hatten zuletzt alle Anzeichen für eine Vertragsverlängerung des 34-Jährigen gesprochen. Barcelona hatte bestätigt, dass man grundsätzlich eine Einigung erzielt habe.

Messi soll seinem Herzensclub sogar entgegengekommen und zu einem Gehaltsverzicht von 50 Prozent bereit gewesen sein. Doch selbst das genügte am Ende nicht.

"Finanzielle Gründe": Messi-Ära bei Barça nach 21 Jahren beendet

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    Messi-Abgang auch für LaLiga ein Schlag

    „Eine der schönsten Geschichten im Weltfußball geht zu Ende. Der Tag, den wir uns nie vorgestellt haben, ist da“, schrieb die argentinische Sportzeitung Ole.

    Ein Tag, der auch für die spanische Liga ein Albtraum sein dürfte. LaLiga verliert in Bezug auf die (Auslands-)Vermarktung IHR Aushängeschild. Zuletzt hatte bereits Sergio Ramos, Kapitän von Real Madrid, der Primera Division den Rücken gekehrt und war zu PSG gewechselt. Cristiano Ronaldo und Neymar sind in Spanien ohnehin schon längst Vergangenheit. Und jetzt geht auch noch Messi. Ein Drama!