Hamburg. Andrasch Starke sichert sich zum achten Mal das Blaue Band. Dabei half ihm, dass er die Rennbahn in Hamburg-Horn genau kennt.

Deutschlands erfolgreichster Jockey ist jetzt auch Rekordhalter im Deutschen Derby. Andrasch Starke gewann in Hamburg im Sattel von Sisfahan die mit 650.000 Euro dotierte 152. Auflage des wichtigsten Galopprennens des Jahres. Mit seinem achten Derby-Erfolg egalisierte der 47-Jährige die Bestmarke des 1977 verstorbenen Gerhard Streit.

Sisfahan, der den Favoriten Alter Adler (Theo Bachelot) und Imi (Sibylle Vogt) auf die Plätze verwies, wird von Champion Henk Grewe in Köln trainiert, Besitzer ist Stefan Oschmann. Sisfahan, ein in Frankreich gezogener Hengst, ist erst seit einigen Monaten im Besitz von Oschmann, dem bereits dessen Vater gehörte: Isfahan, Derbysieger von 2016.

„Ich hatte stets großes Vertrauen in das Pferd“, sagte Starke, „er war vor dem Derby zwar erst einmal in diesem Jahr am Start, ist aber im Training sehr gut gegangen, weswegen ich ihn auch geritten habe.“

Starke reitet über die bessere Außenseite zum Derbysieg

Noch 300 Meter vor dem Ziel hatte es nach einem Sieg des Favoriten Alter Adler ausgesehen, der in dem großen Feld eine ideale Ausgangsposition hatte und von der zweiten Position aus scheinbar souverän nach vorne ging. Doch Starke setzte sein Pferd ganz an der Außenseite ein („Da war der Boden besser“) und rauschte noch leicht an der Konkurrenz vorbei. Bei einer Quote von 12,5:1 zählte er nicht unbedingt zu den Favoriten.

„Es war schon Mumm da“, lautete das Urteil von Henk Grewe, „er ist halt nicht in den wichtigen Vorbereitungsrennen gelaufen, weswegen er schwer einzuschätzen war.“ Für den 38 Jahre alten Trainer war es der bisher größte Erfolg der Karriere. Sein Aufstieg gipfelte vergangenes Jahr in der deutschen Meisterschaft seiner Sparte, rund 100 Pferde betreut er auf der Kölner Rennbahn.

Vogt erzielt beste Platzierung einer Frau

Der dritte Platz des Außenseiters Imi war für Reiterin Sibylle Vogt die bisher beste Platzierung eines weiblichen Jockeys im Derby. Sie kam auf den letzten Metern noch an Lord Charming (Bauyrhan Murzabayev) vorbei, der erst am Montag für 65.000 Euro für das Derby nachgemeldet wurde, nachdem er zum eigentlichen Nennungsschluss nicht im Feld gewesen war. Das jetzt gewonnene Preisgeld von 39.000 Euro deckte somit nicht die Unkosten.

Nur 1000 Besucher verfolgten das Derby in Hamburg-Horn, mehr waren von den zuständigen Behörden nicht zugelassen worden. Das ansonsten siebentägige Derbymeeting war auf vier Tage reduziert worden.