London. Gegen den niederländischen Qualifikanten Tallon Griekspoor benötigte Deutschlands bester Tennisprofi lediglich 89 Minuten .

Nach seinem Spaziergang in die zweite Runde von Wimbledon umschiffte Alexander Zverev auch die heikle Frage nach dem EM-Highlight zwischen Deutschland und England souverän. „Wenn ich eine Antwort gebe, werde ich vom Platz gebuht“, scherzte der deutsche Tennisstar - und hatte die Lacher des britischen Publikums auf seiner Seite, als er grinsend und mit einem Augenzwinkern anfügte: „Ich hoffe, es geht ins Elfmeterschießen.“

Zwei Stunden vor dem Achtelfinale zwischen den beiden Erzrivalen bei der Fußball-EM in London hatte der Weltranglistensechste Zverev den niederländischen Qualifikanten Tallon Griekspoor ohne Probleme abgefertigt. Nach 1:29 Stunden machte der French-Open-Halbfinalist das 6:3, 6:4, 6:1 perfekt und unterstrich seine Ambitionen beim Rasen-Klassiker.

Zverev besonders stark bei seinem Aufschlag

Eine peinliche Erstrundenpleite wie vor zwei Jahren geriet zu keiner Sekunde in den Bereich des Möglichen. Zu konzentriert agierte der Hamburger, zu stark kam der Aufschlag - 20 Asse standen am Ende zu Buche. Gegner in der zweiten Runde ist der US-Amerikaner Tennys Sandgren oder Norbert Gombos aus der Slowakei.

Zverev eröffnete auf dem Court No. 1, dem zweitgrößten Stadion der Anlage, den deutschen Tag - direkt nach ihm waren dort die Auftaktmatches von Angelique Kerber und Jan-Lennard Struff angesetzt. „Das erste Match auf Rasen in Wimbledon ist immer so eine Geschichte, das ist nie ganz einfach“, hatte sein Bruder und Manager Mischa vor der Partie noch bei Sky gewarnt.

Achtelfinaleinzug war bisher Zverevs größter Erfolg in Wimbledon

Ohnehin war Wimbledon für die deutsche Nummer eins noch kein allzu gutes Pflaster. Bei bislang fünf Starts im All England Club erreichte er nur einmal das Achtelfinale (2017). Bei den anderen drei Grand-Slam-Turnieren stand er jeweils mindestens schon im Halbfinale.

Gegen Griekspoor konnte sich Zverev, dank der Absagen von Rafael Nadal und Dominic Thiem an Position vier gesetzt, von Beginn an auf seinen Aufschlag verlassen - auf Rasen eine besondere Waffe. Dreimal hatte er zuvor in Wimbledon gegen Qualifikanten gespielt und zweimal verloren - der Niederländer agierte aber auch meist zu nervös und fehlerhaft, um dem fokussiert auftretenden deutschen Favoriten ein Bein zu stellen.

Größere Probleme hatte Zverev nur bei den Diskussionen mit dem Schiedsrichter, ob es denn nun tröpfle oder nicht. Der Deutsche forderte mehrfach, dass das Dach geschlossen wird - und bekam schließlich seinen Willen, als der Regen stärker wurde. Auch nach der rund 20-minütiger Unterbrechung blieb Zverev der bessere Spieler.

Barthel scheidet bei den Damen früh aus

Weniger gut lief es zuvor für Mona Barthel, die als zweite von vier deutschen Starterinnen ausschied. Die 30-Jährige aus Neumünster verlor gegen die Chinesin Zhu Lin 7:6 (7:2), 3:6, 3:6. Bereits am Montag hatte Laura Siegemund (Metzingen) ihr Erstrundenmatch verloren.