Hamburg. Der 24 Jahre alte James Kraft nennt den früheren Boxweltmeister „Idol“, will ihn am Sonnabend aber besiegen.

Kai Pätzmann versuchte wirklich alles, um ein paar Provokationen herauszukitzeln. Aber irgendwann musste auch der Moderator der Pressekonferenz, der am Sonnabend (19.30 Uhr/bild.de) als Ringsprecher auch den Hauptkampf der Veranstaltung des Hamburger Profistalls Universum in dessen Gym an der Großen Elbstraße zwischen Felix Sturm und James Kraft ankündigen wird, einsehen, dass es Krawall und Remmidemmi zur Einstimmung auf das deutsche Generationenduell nicht geben würde. Zu freundschaftlich gingen die beiden Protagonisten miteinander um, und das hat Gründe.

Zum ersten ist Sturm, der frühere Weltmeister im Mittel- und Supermittelgewicht, das Idol seines 18 Jahre jüngeren Kontrahenten. „Für mich ist es eine große Ehre, gegen ihn boxen zu dürfen“, sagte der 24 Jahre alte Münchner. Zum zweiten waren Sturm und Krafts Trainer Magomed Schaburow lange Arbeitskollegen.

Felix Sturm will um einen WM-Titel kämpfen

„Felix ist einer der erfolgreichsten Boxer, die Deutschland jemals hatte. Wer ihn vor den Fäusten hat, weiß genau, was auf ihn zukommt“, sagte Schaburow. Und zum dritten bekannte Felix Sturm, der in der Vergangenheit schon oft gezeigt hat, dass er auch anders kann, kein Fan von Trashtalk zu sein, um einen Kampf künstlich anzuheizen. „Es gibt viele, die reden vorher viel und zeigen dann im Ring keine Leistung. Wir wollen es andersherum machen.“

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Dass sie das tun werden in ihrem auf zehn Runden angesetzten Halbschwergewichtsduell, daran gibt es trotz aller gegenseitiger Sympathien keinen Zweifel. Schließlich will Felix Sturm sich noch ein letztes Mal in die Position bringen, um einen WM-Titel kämpfen zu dürfen, während für James Kraft ein Sieg über den mit Abstand namhaftesten Gegner seiner bislang 20 niederlagenlose Profikämpfe umfassenden Karriere der Türöffner zu lukrativen Titelchancen wäre.

„Ich weiß genau, wie motiviert James in den Ring steigen wird, deshalb werde ich ihn auf keinen Fall unterschätzen“, sagt Sturm. Mit 24 war er zum ersten Mal Weltmeister geworden. „Diese Erfahrung ist mein großer Pluspunkt. Ich habe alles schon erlebt“, sagte er. Außer vielleicht eine Niederlage gegen einen, der ihn bewundert, aber darauf kann Felix Sturm sicherlich verzichten.