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Der Fußball-Ticker am Freitag, den 21. Mai 2021:

Son rassistisch attackiert: Acht Festnahmen

Ein weiterer Rassismus-Vorfall beschäftigt den englischen Fußball: Nach einer strittigen Entscheidung, die in einem Spiel der englischen Premier League am 11. April zu einem aberkannten Tor für Manchester United führte, wurde der ehemalige HSV-Profi Heung-min Son (Südkorea) vom Gegner Tottenham Hotspur zur Zielscheibe rassistischer Beleidigungen im Internet.

In dem Fall vermeldet die Londoner Metropolitan Police nun am Freitag die vorläufige Festnahme acht tatverdächtiger Männer, vier weitere Personen würden in diesem Zusammenhang zudem vernommen. „Diese Aktion macht überdeutlich, dass die Polizei rassistisches Verhalten nicht duldet, auch wenn sie online begangen werden“, so ein im Fall ermittelnder Beamter.

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Erst Anfang Mai hatte die englische Liga als Protest gegen Rassismus und Diskriminierung im Netz zum Social-Media-Boykott der Vereine aufgerufen. Vier Tage lang und damit fast den gesamten 34. Spieltag ruhten in Folge der Social-Media-Aktivitäten der Premier-League-Clubs.

DFB-Fahrplan bis zum Bundestag steht

Die Übergangsführung des DFB hat sich über den Fahrplan bis zu den Neuwahlen auf einem vorgezogenen Bundestag Anfang 2022 verständigt. Dazu gehöre auch, die „bereits fertiggestellten Untersuchungsberichte“ der externen Firma Esecon zum WM-Skandal 2006 „jetzt endlich“ ins Präsidium einzubringen, teilten die Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters, Schatzmeister Stephan Osnabrügge und die stellvertretende Generalsekretärin Heike Ullrich am Freitag mit: „Soweit wie sachlich und rechtlich möglich.“

Das erste Ziel sei der Mitteilung zufolge, „die laufenden Aufgaben und vor allem die Großprojekte konsequent weiterzuverfolgen“. Das Quartett führt den Verband in den kommenden Monaten an, nachdem Präsident Fritz Keller zu Wochenbeginn zurückgetreten ist und auch Generalsekretär Friedrich Curtius den DFB in Kürze verlassen wird.

Zu den vordringlichen Aufgaben gehören demnach die Verpflichtung eines neuen Bundestrainers als Nachfolger von Joachim Löw, die Ausgliederung der wirtschaftlichen Geschäftstätigkeiten des DFB in eine GmbH & Co. KG, das Projekt „Zukunft Fußball“, die Umsetzung von Unterstützungs- und Solidaritätsmaßnahmen für den Amateurfußball, die Fertigstellung der DFB-Akademie und die Gründung einer Schiedsrichter-GmbH. Auf Löw wird aller Voraussicht nach Noch-Bayern-Trainer Hansi Flick folgen.

„Wir werden überdies für eine schnellstmögliche und transparente Klärung aller in der öffentlichen Diskussion stehenden Sachverhalte sorgen“, teilte die Führungsspitze mit. Dies gelte auch hinsichtlich des Beratungsvertrags mit der Kommunikationsagentur Diekmann, der im Zusammenhang mit der intensiv diskutierten Untersuchung und Beendigung der Vertragsbeziehung zur Firma Infront im Jahr 2019 abgeschlossen worden war.

Maier über Nagelsmann: "Ich bin sehr skeptisch"

Torwart-Legende Sepp Maier (77) sieht die Verpflichtung von Julian Nagelsmann (33) als neuen Trainer für Bayern München kritisch. „Ich weiß nicht, ob sie mit Julian Nagelsmann so glücklich werden. Ich bin sehr skeptisch“, sagte Maier im Interview mit Sport1: „Er hat noch keine Erfolge vorzuweisen. Fast jeder Trainer beim FC Bayern hat schon vorher Erfolge gehabt und Titel gewonnen.“

Den Abschied von Hermann Gerland (66) zum Saisonende bedauert Maier sehr. „Was man mit Hermann Gerland gemacht hat, ist ein Hammer. Er hat für den FC Bayern alles getan, was nur möglich war und was in seiner Kraft stand“, sagte der Weltmeister von 1974: „Er hat den Nachwuchs gefördert und jahrelang bei den Profis sein Bestes gegeben. Im Verein wurden so viele neue Jobs geschaffen, aber dass man für so einen Mann keinen Posten findet, ist unverständlich.“

Gerlands Vertrag lief noch bis 2022, er gilt als Entdecker von Stars wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Mats Hummels oder David Alaba. Nach über 20 Jahren endet nun die Ära Gerland beim Rekordmeister.

Uefa: Corona sorgt für gewaltiges Minus

Die Coronapandemie hat im europäischen Profifußball für einen beispiellosen finanziellen Einbruch gesorgt. Die Uefa geht in ihrem am Freitag veröffentlichten Bericht zur europäischen Clublandschaft von Ausfällen in Höhe von 7,2 Milliarden Euro allein in den obersten Profiligen aus. Hinzu kommt ein Minus von 1,5 Milliarden in den unteren Klassen.

„Clubs, die besonders stark von Zuschauereinnahmen abhängig sind, wurden von der Pandemie besonders beeinträchtigt“, heißt es in dem Bericht. Die Verluste aus dem Ticketverkauf liegen demnach bei bis zu vier Milliarden, aus dem Sponsoring bei weiteren 2,7 Milliarden und aus den Übertragungsrechten bei 1,4 Milliarden Euro.

Dem Bericht zufolge betragen die Verluste aus Ticketeinnahmen derzeit 85 Millionen Euro pro Woche. Seit Ausbruch der Pandemie mussten die europäischen Profiklubs auf rund 210 Millionen Stadionbesucher verzichten.

Auch deshalb sahen sich laut Uefa europaweit seit Anfang 2020 15 Erstliga- und 37 Zweitligaclubs aus 24 verschiedenen Ländern mit einem Rückzug oder Ausschluss aus der Liga und/oder einem Insolvenzverfahren konfrontiert. Mit 42 Klubs wurde im Kalenderjahr 2020 der vorherige Negativrekord von 34 Fällen aus dem Jahr 2011 übertroffen.