Hamburg. Auch soll es aus den Oberligen keine Aufsteiger geben, damit die Regionalliga Nord nicht noch weiter aufgebläht wird.

Nach der Videokonferenz des Spielausschusses des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV) mit den Clubs der Regionalliga Nord am Donnerstagabend war Dirk Barthel sehr erleichtert. „Im Sinne der sportlichen Fairness begrüßen wir alle Abstimmungsergebnisse“, sagte der Präsident von Altona 93.

Die Vereine hatten sich für den sofortigen Saisonabbruch und einen Verzicht auf Absteiger aus der Regionalliga Nord ausgesprochen. Auch soll es aus den Oberligen in dieser Saison keine Aufsteiger in die Regionalliga Nord geben, damit die aktuell aus 22 Vereinen bestehende Liga nicht noch weiter aufgebläht wird. Alle drei Punkte erhielten auf der internen Sitzung laut Abendblatt-Informationen große Mehrheiten unter den Clubs. An der zeitnahen Umsetzung mindestens der ersten beiden (sofortiger Abbruch, Verzicht auf Absteiger) durch das NFV-Präsidium besteht praktisch kein Zweifel mehr.

Zuvor hatte die Politik weiter Verstecken gespielt. Die Staatskanzlei in Niedersachsen verschob ihre Antwort auf den seit einem knappen Monat gestellten Antrag des Verbandes, die Regionalliga Nord als Profiliga einzustufen, auf den kommenden Dienstag. Mit 14-tägiger Trainingsvorlaufzeit wäre selbst bei einem Go am Dienstag der Re-Start erst am ersten Maiwochenende denkbar gewesen. Mit durchgehenden englischen Wochen bis Mitte Juni. „Das Verletzungsrisiko vor allem für die Spieler wäre viel zu hoch gewesen“, erläuterte Barthel. Dazu kommt: Die Folgen einer Quarantäne für ein komplettes Team bei Corona-Infektionen hätten sich im Spielplan kaum mehr aufholen lassen.

Aufstieg? Teutonia beweist Fairness

Da somit nicht einmal die Hinrunde beendet werden kann, hielten die Clubs die Verfügung von Absteigern für unfair. „Mit nur sieben Spielen abzusteigen geht einfach nicht. Solche Entscheidungen müssen grundsätzlich sportlich auf dem Fußballplatz fallen“, sagte Barthel. In der Aufstiegsfrage verhielt sich nach Angaben von Sitzungsteilnehmern der FC Teutonia 05 sehr fair. Die Teutonen akzeptierten die Mehrheitsmeinung der Clubs, den TSV Havelse als Team mit dem besten Punktequotienten die Relegationsspiele gegen den Meister der Regionalliga Bayern bestreiten zu lassen.

Auf die Forderung nach einem vorhergehenden Entscheidungsspiel gegen Havelse verzichteten die Teutonen, obwohl sie in der aktuell zweigleisigen Regionalliga Nord in der Staffel Nord tabellarisch der erste Aufstiegsanwärter und aufstiegswillig sind.