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Der Fußball-Ticker am Freitag, den 2. April 2021:

Tuchel ist Premier-League-Trainer des Monats März

helsea-Coach Thomas Tuchel ist als zweiter Deutscher nach Jürgen Klopp von der Premier League zum „Trainer des Monats“ gekürt worden. Wie die englische Elite-Liga am Freitag weiter mitteilte, setzte sich der 47 Jahre alte Fußball-Lehrer bei der Abstimmung im März gegen seine Kollegen Graham Potter (Brighton), Brendan Rodgers (Leicester City) und Ole Gunnar Solskjaer (Manchester United) durch.

Der FC Chelsea blieb im März ohne Niederlage und Gegentor. Seit seinem Amtsantritt im Januar ist Tuchel mit seinem Londoner Club wettbewerbsübergreifend in 14 Spielen ungeschlagen. Bereits mit 13 Partien ohne Niederlage hatte der deutsche Coach an der Stamford Bridge einen Vereinsrekord aufgestellt.

„Ich bin wirklich glücklich, diese Auszeichnung bekommen zu haben, und ich glaube, das ist eine große Errungenschaft für jeden im Club, der das Team zusammenhält, um jede Woche zu spielen“, kommentierte der frühere Bundesliga-Coach. Die Ehrung wäre nicht möglich gewesen ohne „die harte Arbeit meines gesamten Trainerstabs und des weiteren Unterstützerteams“, lobte Tuchel.

Würzburg feuert ehemaligen HSV-Co-Trainer Trares

Die Würzburger Kickers haben sich im Abstiegskampf von Trainer Bernhard Trares getrennt. Das teilte das Tabellenschlusslicht am Karfreitag mit. Für den Zweitliga-Aufsteiger ist es der dritte Trainerwechsel der laufenden Saison. „Da ich in meiner gesamten Trainerlaufbahn immer das Wir und nicht das persönliche Ich im Vordergrund gesehen habe, hoffe ich, dass mit meiner Beurlaubung vielleicht noch der ein oder andere Impuls bei der Mannschaft freigesetzt werden kann“, sagte Trares in einer Mitteilung.

Die Würzburger hoffen im Rennen um den Klassenerhalt auf die Trendwende. „Deshalb sind wir beide, leider, zu dem Entschluss gekommen, dass es jetzt die richtige Entscheidung ist, getrennte Wege zu gehe“, sagte Sportvorstand Sebastian Schuppan.

Ralf Santelli, Cheftrainer im Nachwuchsleistungszentrum, sowie Schuppan werden das Traineramt „bis auf Weiteres“ interimistisch übernehmen. Am Sonntag geht es zum Vorletzten SV Sandhausen (13.30 Uhr/Sky).

Trares hatte in 18 Spielen insgesamt 15 Punkte geholt. Die Kickers sind neun Spiele vor Saisonende abgeschlagenes Tabellenschlusslicht, der Rückstand auf den Relegationsplatz 16 beträgt sieben Zähler.

Nagelsmann erklärt Bayern-Duell zum Titelendspiel

Trainer Julian Nagelsmann sieht im Spiel gegen Bayern München die letzte Chance auf die Meisterschaft in der Fußball-Bundesliga für RB Leipzig. „Wenn wir nicht gewinnen oder unentschieden spielen, ist die Saison zwar nicht vorbei, aber der Meisterkampf“, sagte der 33-Jährige am Freitag. Verfolger Leipzig liegt vor dem 27. Spieltag vier Punkte hinter München und empfängt den Tabellenführer am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky).

Bisher ist Leipzig in den Top-Duellen der Liga nur selten als Sieger vom Platz gegangen. Im Hinspiel in München gelang es nicht, eine 3:2-Führung über die Zeit zu bringen, und am Ende musste sich RB mit einem Punkt begnügen. „Grundsätzlich kann Bayern mit diesen Spielen extrem gut umgehen und dem Gegner die Grenzen aufzeigen“, sagte Nagelsmann. Sein Team müsse mutig auftreten und vor allem in der Chancenverwertung „ein, zwei Dinge draufpacken“.

Kroos kehrt bei Real Madrid ins Training zurück

Toni Kroos ist beim spanischen Rekordmeister Real Madrid wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Der 31 Jahre alte Mittelfeldstar, der zuletzt wegen Adduktorenproblemen von der Nationalmannschaft abreisen musste, ist damit wieder eine Option für das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) gegen den FC Liverpool um Teammanager Jürgen Klopp.

Ob Kroos von Trainer Zinedine Zidane am Sonnabend (16.15 Uhr) in der Liga gegen den Abstiegskandidaten SD Eibar eingesetzt wird, ist noch unklar.

Leipzig im Topspiel gegen die Bayern ohne Angeliño

RB Leipzig muss im Spitzenspiel gegen den FC Bayern München auf Angeliño verzichten. „Er steht nicht zur Verfügung, er hat noch nicht mit der Mannschaft trainiert, er kann vielleicht gegen Bremen wieder im Kader stehen“, sagte RB-Trainer Julian Nagelsmann am Karfreitag auf der Online-Pressekonferenz vor dem Gipfeltreffen gegen den deutschen Rekordmeister an diesem Sonnabend (18.30 Uhr/Sky). Dafür ist Abwehrchef Dayot Upamecano nach seinem Muskelfaserriss wieder einsatzbereit: „Es sieht gut aus, er hat die ganze Woche trainiert, die letzten zwei Tage sogar sehr stark“, sagte Nagelsmann über den Franzosen, der im Sommer zum deutschen Rekordmeister wechselt.

Wie Angeliño und der gelb-gesperrte Kevin Kampl steht auch Nationalspieler Marcel Halstenberg beim sächsischen Fußball-Bundesligisten nicht zur Verfügung. Das Gesundheitsamt der Stadt Leipzig hatte entschieden, dass eine Verkürzung der 14-tägigen Quarantäne nicht möglich ist, nachdem der Linksverteidiger als Kontaktperson I des coronainfizierten Jonas Hofmann von Borussia Mönchengladbach bei der Nationalmannschaft galt.

Beim FC Bayern sind Alphonso Davies und Jérôme Boateng gesperrt. Zudem fällt Weltfußballer Robert Lewandowski mit einer Bänderdehnung im rechten Knie aus.

HSV-Ikone Magath will sofortiger Löw-Trennung

Für den früheren Bundesliga-Meistertrainer Felix Magath ist die Zeit von Joachim Löw in der Fußball-Nationalmannschaft durch die peinliche Pleite gegen Nordmazedonien (1:2) abgelaufen. „Nach dieser Niederlage ist es eindeutig, dass wir auf der Bundestrainer-Position eine Veränderung brauchen - und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt kurzfristig“, sagte Magath im Bild-Podcast „Bayern-Insider“.

Die Trennung des Weltmeister-Trainers müsse „auf alle Fälle“ vor der EM (11. Juni bis 11. Juli) geschehen, so Magath: „Das Turnier ist zu wichtig, als dass man da reingeht und die Daumen drückt, dass es mal wieder gut geht.“ Für ihn sei es „unerlässlich, dass wir auf dieser Position jetzt schnell etwas verändern.“

Für Magath ist Hansi Flick „der Richtige“ für die Löw-Nachfolge, „und so wie ich ihn einschätze, würde er es auch gerne machen“. Die Verantwortlichen von Bayern München und vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) forderte Magath auf, sich an einen Tisch zu setzen und nach einer Lösung zu suchen: „Alle sind gut beraten, wenn sie die Taktiererei jetzt mal hinten anstellen.“

Dass Flick ohne Pause direkt zur EM übernehmen müsste, wäre laut Magath kein Problem: „Hansi Flick ist in einem Titel-Flow drin, von daher kann mir keiner erzählen, dass er jetzt erst mal Urlaub bräuchte.“

Fortuna Düsseldorf beklagt neuen Corona-Fall

Fortuna Düsseldorfs Angreifer Kenan Karaman ist nach seiner Rückkehr von der türkischen Nationalmannschaft positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 27-Jährige befindet sich nun in häuslicher Quarantäne und fällt für das Spiel bei Darmstadt 98 am Ostersonntag aus. Das gab der Fußball-Zweitligist am Karfreitag nach einer PCR-Testung am Donnerstag bekannt. Demnach sei der restliche Kader und die Betreuer der Fortuna nicht weiter betroffen.

Schon während der Länderspielpause hatten die Rheinländer Kenntnis über Corona-Infektionen bei den Türken erlangt. Karaman, der in der Türkei mehrfach negativ getestet worden sein soll, sei deshalb nach seiner Rückkehr gar nicht erst mit Fortuna-Verantwortlichen oder anderen Spielern in Kontakt gekommen.

Sport-Vorstand Klaus Allofs zeigte sich sehr „verärgert“ über den Fall: „Der Vorfall zeigt aber, dass Abstellungen zu Nationalmannschaften während der Pandemie mit einem großen Risiko verbunden sind. Kenan wird uns jetzt für mehrere Spiele fehlen, nachdem er uns schon gegen den VfL Bochum trotz einer ersten Zusage des türkischen Verbandes nicht zur Verfügung stand.“

Rummenigge fordert Umstrukturierung im Frauenfußball

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vom Rekordmeister Bayern München hat sich deutlich für neue Strukturen im deutschen Frauenfußball ausgesprochen. „Um in Deutschland die nächste Stufe zu nehmen, sollte man sich analog zum Männerfußball neu aufstellen“, sagte der 65-Jährige in einem Interview auf der Vereinshomepage. Dies sei „dringend nötig, um im internationalen Bereich wettbewerbsfähig zu sein“.

Der deutsche Frauenfußball müsse „insgesamt schleunigst höherschalten“, bisher sei er „im Grunde ein Stiefkind“, sagte Rummenigge, der eine nachhaltigere Entwicklung fordert, als sie „in den letzten Jahren beim DFB möglich war“. Dies sei keine Kritik am Verband, „aber es sollte jetzt einfach als Interesse und als Aufgabe von allen gesehen werden, die Frauen gemeinsam mit dem DFB analog zum Vorbild Männerfußball in die Unabhängigkeit zu entlassen.“

Aus Rummenigges Sicht kann der Männerfußball als Beispiel dienen. „Als sich die Profi-Vereine vor 21 Jahren in der DFL unabhängig aufgestellt haben, hatte das eine nachhaltig positive Entwicklung zur Folge“, sagte er. Eine eigenständige Struktur sei allerdings „sinnvoller, als an die DFL angedockt zu werden, sonst würden sich die Frauen als fünftes Rad am Wagen Männerfußball fühlen.“

Bayerns Sportdirektorin Bianca Rech hatte den DFB mit Blick auf die Professionalisierung der Bundesliga zuletzt kritisiert. Dabei warf sie die Frage auf, „ob wir unter einem anderen Dach besser aufgehoben wären“. Die stellvertretende DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich sprach sich jüngst jedoch gegen eine Ausgliederung aus. Der DFB sei der „richtige Ligaträger“.