Hamburg. Die Center beklagen die unklaren Öffnungsregeln. Das größte der Stadt investiert derweil in eine Corona-konforme Renovierung.

In den rund 330 Hamburger Fitnessstudios stehen seit dem 1. November alle Geräte still. Und daran dürfte sich in den nächsten Wochen wenig ändern. „Wir stehen alle in den Startlöchern, wollen loslegen, die Öffnungsregeln sind zum Teil aber derart unklar verfasst, dass sich alles oder nichts in sie interpretieren lässt“, sagt Birgit Wenzel (58) aus der Geschäftsleitung der Kaifu-Lodge.

Sie tauscht sich regelmäßig mit ihren Kollegen und Kolleginnen aus anderen Hamburger Einrichtungen und denen aus anderen Bundesländern aus. „Dabei kommt ein föderaler Flickenteppich zum Vorschein, durch den niemand mehr richtig durchblickt“, sagt Wenzel.

Hessen zum Beispiel erlaubt Hallensport nur, wenn für jeden Aktiven mindestens 40 Quadratmeter Platz vorhanden sind. Für Hamburg existieren noch keine detaillierten Raumvorschriften, vorläufig ist nur – je nach Corona-Inzidenzwert – die Anzahl der Personen festgeschrieben.

Kaifu-Lodge bietet während Corona Onlinekurse an

Die Kaifu-Lodge an der Eimsbütteler Bundesstraße ist mit einer Trainingsfläche von rund 7000 Quadratmetern das größte Center Hamburgs. Vor Corona wurden hier 284 Kurse in der Woche angeboten. Seit November hat die Geschäftsführung keine Mitgliedsbeiträge mehr erhoben – wie schon im vergangenen Jahr im April und Mai, beim ersten Lockdown.

Birgit Wenzel (58) arbeitet seit 35 Jahren für die Kaifu-Lodge und ist jetzt Mitglied der Geschäftsleitung.
Birgit Wenzel (58) arbeitet seit 35 Jahren für die Kaifu-Lodge und ist jetzt Mitglied der Geschäftsleitung. © Privat

Wie fast alle Hamburger Studios und Vereine bietet auch die Kaifu-Lodge Onlinekurse (Kaifu live) an, derzeit fünf am Tag, bis zu 80 können Mitglieder jederzeit kostenlos abrufen. Momentan wird die Anlage für den Neustart renoviert, die Handwerksarbeiten stehen vor dem Abschluss. Schon vor dem erneuten Lockdown hatte das Center einen mittleren fünfstelligen Betrag in Hygienemaßnahmen investiert. Jetzt wird das komplette Lüftungssystem noch einmal coronakonform erneuert.

Hamburgs Fitnessstudios planen Kurse im Freien

Im ersten Schritt planen Hamburgs Fitnessstudios, kommerzielle wie vereinseigene, für die nächsten Wochen Kurse im Freien. Fünf Personen aus zwei Haushalten sind vom heutigen Montag an erlaubt. Der Eimsbütteler Turnverband öffnet am Mittwoch auf dem Fußballplatz an der Bundesstraße ein Outdoor-Athletics-Zelt. Wenzel: „Auch die Kaifu-Lodge wird, was möglich ist und genehmigt wird, möglich machen.“

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Vom 22. März an sollen in Hamburgs Fitnessstudios bei stark reduzierter Teilnehmerzahl auch wieder Kurse in Innenräumen mit entsprechenden Abstandsregeln angeboten werden können, wenn negative Testergebnisse vorliegen. Die zu überprüfen stellt die Anlagen indes vor weitere große Herausforderungen.