Hamburg. Die Hygienemaßnahmen bei den Hamburg Towers, dem HSV, FC St. Pauli und Handballern des HSV Hamburg greifen bislang.

Die vier Hamburger Proficlubs können ein Jahr nach dem Beginn der Pandemie eine erste positive Bilanz ziehen – zumindest was ihre Fallzahlen betrifft. Die Hygienemaßnahmen der Vereine haben weitgehend gegriffen, allein der Handball Sport Verein Hamburg (HSVH/2. Bundesliga) beklagte im Herbst mit neun Infektionen einen größeren Corona-Ausbruch. Während der Fußball-Zweitligaclub FC St. Pauli und die Bundesliga-Basketballer der Hamburg Towers von positiven Testergebnissen verschont blieben, kein Mannschaftsmitglied in Quarantäne musste, gab es beim Hamburger SV, Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga, einen Fall, der auf einen Kontakt bei der U-21-Nationalmannschaft zurückzuführen war.

Handball-Bundesliga stark von Corona-Ausfällen betroffen

In der Fußball-Bundesliga musste bisher kein Spiel wegen Corona verlegt werden, in der 2. Liga waren es sieben, die schon alle nachgeholt wurden. In der Basketball-Bundesliga (BBL) fielen wegen positiver Testungen auf Sars-CoV-2 13 Begegnungen aus, von denen inzwischen sechs nachträglich stattfanden. Am stärksten hat es die Handball-Bundesliga der Männer (HBL) getroffen. Vor dem Abschluss der Hinrunde an diesem Wochenende stehen noch 24 Spiele aus.

Towers-Chef Willoughby dankt Spielern für Disziplin

Bei Hallensportlern wie den Towers besteht tendenziell eine größere Infektionsgefahr als bei Mannschaften, die im Freien spielen. Umso penibler müssen hier die Regeln eingehalten werden. Die Vorschriften sind das eine, die Umsetzung das andere. „Wir sind unseren Spielern sehr dankbar für ihre bislang bewiesene Disziplin“, sagt Towers-Sportchef Marvin Willoughby. Während es im Umfeld des Vereins, auf der Geschäftsstelle, bei den Familien zu positiven Testungen kam, blieb das Kernteam aus Spielern, Trainern, Physiotherapeuten, Sportchef und Vereinspräsident Oliver Eckhardt von Ansteckungen verschont.

Hamburger Basketball führen Kontakt-Tagebuch

Die BBL schreibt vor, dass in der Kabine und bei gemeinsamen Fahrten ständig Masken getragen, die Spiel- und Trainingshallen ständig gelüftet werden müssen. Die Towers empfehlen zudem ihren Profis, den öffentlichen Nahverkehr zu meiden. Alle Beteiligten sind gehalten, wegen möglicher Kontaktnachverfolgung ein Tagebuch zu führen. Die Eintragungen werden nach 14 Tagen vernichtet. Hinzu kommen zwei Mund-Nasen-Abstriche in der Woche. In der BBL wurden in dieser Saison von den Clubs bereits 15.000 PCR-Tests durchgeführt, dazu knapp 1000 bei Schiedsrichtern.

Towers zahlen mehr als 100.000 Euro für Hygienemaßnahmen

Alle Hygienekosten tragen die Vereine. Bei den Towers rechnet Willoughby mit Ausgaben bis zum Saisonende von weit mehr als 100.000 Euro. Die Stadt Hamburg zahlt davon die Hälfte – bis maximal 100.000 Euro.