Hamburg. Der Sieg gegen den FC Augsburg war für RB Leipzig schnell abgehakt. Der bevorstehende Wechsel von Dayot Upamecano schmerzt.

Der Mann des Abends saß bei Schlusspfiff wie die gesamten 90 Minuten zuvor auf der Bank. Während seine Leipziger Teamkollegen beim 2:1 (2:0) gegen den FC Augsburg die nächsten Punkte im Meisterkampf sammelten, sorgte der Wechsel von Dayot Upamecano zum Spitzenreiter und direkten Konkurrenten Bayern München für Wirbel.

Noch während der Partie bestätigte Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic der Bild-Zeitung den Transfer des französischen Abwehrspielers zum Champions-League-Sieger zur nächsten Saison. Wieder einmal schwächt der Rekordmeister damit einen direkten Konkurrenten.

„Ich habe mich auf das Spiel konzentriert, ich weiß, dass der Spieler eine Ausstiegsklausel hat – aber ich hatte ein Bundesligaspiel“, sagte RB-Trainer Julian Nagelsmann: „Wir haben es sehr gut gemacht. Am Ende war es viel zu spannend, das Gegentor ärgert mich ein bisschen.“

Upamecanos "Qualitäten bereits außergewöhnlich entwickelt"

Der Tabellenzweite verkürzte den Rückstand zu den Bayern zumindest vorläufig auf vier Punkte. Der Spanier Dani Olmo (38./Foulelfmeter) und Christopher Nkunku (43.) mit seinem vierten Saisontor erzielten die Treffer für Sachsen. Augsburg verkürzte durch Daniel Caligiuri (76./Foulelfmeter). Die Bayern beenden am Montag den 21. Spieltag mit dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld (20.30 Uhr).

Abwehrchef Upamecano (22) war gegen Augsburg nicht in der Startelf, stand aber trotzdem im Mittelpunkt. „Wir haben über viele Monate sehr gute, intensive und professionelle Gespräche mit Dayot und seinem Berater Volker Struth geführt“, sagte Salihamidzic der Bild-Zeitung: „Upamecano ist ein junger Spieler, dessen Qualitäten bereits außergewöhnlich entwickelt sind.“

Dank einer Ausstiegsklausel ist der Wechsel für 42,5 Millionen Euro möglich. Auch der FC Liverpool und der FC Chelsea sollen Interesse gezeigt haben. Bei den Bayern wird der französische Nationalspieler David Alaba ersetzen und die Abwehr des Club-Weltmeisters weiter verjüngen. RB-Sportdirektor Markus Krösche wollte den Deal in der Halbzeit noch nicht bestätigen. „Grundsätzlich ist es so, dass Upamecano eine Ausstiegsklausel hat - mehr kann ich dazu nicht sagen“, sagte Krösche.

Augsburg zeigte eine biedere Vorstellung

Gegen Augsburg schaute Upamecano zu, sollte für das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League am Dienstag gegen den FC Liverpool in Budapest (21.00 Uhr/Sky) geschont werden. Doch auch ohne ihren Abwehr-Boss hatten die Leipziger das Spiel sicher im Griff und waren trotz der Eiseskälte schnell auf Betriebstemperatur. Augsburg indes zeigte eine biedere Vorstellung, die Diskussionen um Trainer Heiko Herrlich dürften erneut an Schärfe zunehmen, obwohl Manager Stefan Reuter zuletzt ein klares Bekenntnis zum Trainer abgab.

Augsburg hatte große Mühe mit dem Leipziger Tempo, wusste sich einige Male nur mit Fouls zu helfen. Kapitän Jeffrey Gouweleeuw und Marek Suchy sahen früh Gelb, wobei Suchys Einsatz gegen Willi Orban eigentlich hätte mit Rot bestraft werden müssen. Der Angriff des Augsburgers galt nur dem Spieler, Orban konnte dennoch weitermachen.

Im zweiten Durchgang verflachte die Partie

Mitte der ersten Halbzeit wurde es hektisch. Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) zeigte nach einem angeblichen Foul von Augsburgs Reece Oxford an Nordi Mukiele auf den Punkt. FCA-Keeper Rafal Gikiewicz kassierte wegen Meckerns die Gelbe Karte. Den Strafstoß von Olmo konnte Gikiewicz parieren, er stand dabei aber nicht auf der Linie. Im zweiten Versuch verwandelte Olmo sicher.

Kurz vor der Pause zeigte die Gäste-Abwehr wieder große Schwächen, Oxford bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Leipzigs Yussuf Poulsen sprintete dazwischen und legte auf Nkunku, der zum 2:0 einschoss. Im zweiten Durchgang verflachte die Partie ein wenig, Leipzig blieb aber die überlegene Mannschaft und ließ kaum Chancen der Gäste zu.