Hamburg. Der Chef der HSV-Supporters, Tim-Oliver Horn, hat nur wenig Verständnis für das vermeintliche Leid der Bayern. Uli Hoeneß wettert.

Die Anreise des FC Bayern zur Club-WM in Katar ist zur harten Geduldsprobe geworden. Nach dem 1:0-Sieg am Freitagabend gegen Hertha BSC war der deutsche Rekordmeister eilig aus dem Olympiastadion verschwunden, um den Flug nach Doha zur Club-Weltmeisterschaft zu bekommen. Vorgesehen war dieser auf dem Flughafen BER für 23.15 Uhr.

FC Bayern kassiert Twitter-Häme

Am Sonnabendmorgen aber twitterten die Bayern: "Wegen verweigerter Starterlaubnis hebt der FC Bayern jetzt mit mehr als siebenstündiger Verspätung zur Fifa Club-WM nach Doha ab." Eine Aussage, für die der Club reichlich Häme bei Twitter kassierte – unter anderem von HSV-Supporters-Chef Tim-Oliver Horn.

"Es ist ein Skandal lieber @FCBayern, dass eure Spieler 7 Stunden am BER aushalten mussten, dabei haben sich die Qatarischen Zwangsarbeiter extra beeilt, alles fertig zu haben", schrieb Horn und erhielt viel Unterstützung für seinen Tweet. In einem weiteren Tweet ergänzte er mit einer Portion Sarkasmus: "Zustände wie im Economy Tourismus. Schlimm."

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Bayerns Ex-Präsident Uli Hoeneß hat den BER-Vorfall dagegen als „Skandal ohne Ende“ bezeichnet. Dass den Münchnern der Abflug aus Berlin zur Club-Weltmeisterschaft nach Doha „wegen ein paar Minuten“ verweigert worden sei, kritisierte der 69-Jährige im Bayerischen Rundfunk als „Unverschämtheit der Verantwortlichen“ und „unverständlich“. Schließlich würden die Münchner bei dem Turnier in Katar den deutschen Fußball vertreten. Dies sei „eine wichtige Geschichte“.

FC Bayern flog nach München statt Katar

Von Berlin ging es für die Bayern erst einmal nicht nach Katar, sondern zurück nach München. Dort musste wegen der Warterei in Berlin die Crew von Flug QR 7402 getauscht werden, wie die Bayern ebenfalls auf Twitter mitteilten. Es sollte dann weitergehen nach Doha.

Die gute Laune dürfte den Spielern an Bord jedenfalls vergangenen sein. "Es wird ein schöner Flug. So haben wir uns das vorgestellt", hatte Hansi Flick noch nach dem fünften Liga-Sieg nacheinander für den klaren Tabellenführer gesagt.

Die Münchner traten die Reise mit einem 22-köpfigen Kader an, aber ohne den deutschen Nationalspieler Leon Goretzka und den Spanier Javi Martínez. Beide müssen wegen positiver Corona-Befunde pausieren. Nicht ausgeschlossen ist, dass sie noch nachreisen. "Wir müssen von Tag zu Tag drauf schauen", hatte Flick betont, aber auch eingeschränkt: "Bei Leon sieht es etwas besser aus, bei Javi wird es wahrscheinlich nicht reichen."

An diesem Montag treffen die Bayern als europäischer Champions-League-Sieger im Halbfinale auf Al Ahly SC aus Ägypten. Am Donnerstag kommender Woche findet das Endspiel statt.