Augusta/Hamburg. Auch beim wohl bekanntesten Golfturnier der Welt ist in diesem Jahr einiges anders. Bernhard Langer is mit von der Partie.

Gelbgold-Töne dominieren jetzt dort, wo sonst die Sträucher im Amen Corner rosarot strahlen. Herbststimmung statt Frühlingserwachen, verblühender Ahorn statt Azaleen in voller Pracht. „Der Platz sieht jetzt anders aus“, sagte der Australier Adam Scott nach einer ersten Probe­runde am Wochenende, „und dennoch bleibt es derselbe, wunderbare Kurs.“ Einiges ist anders in diesem Jahr, auch beim wohl bekanntesten Golfturnier der Welt und dem bedeutendsten neben den British Open, das an diesem Donnerstag in Augusta (Georgia) beginnt: dem US Masters. Statt wie sonst im April spielen 93 Profis um etwa zwölf Millionen Dollar Preisgeld, vor allem aber um das so prestigeträchtige grüne Sakko des Siegers.

Dass sich vor Turnierstart fast alles wieder auf Tiger Woods (44) konzen­trierte, ist nichts Neues. Der US-Superstar schrieb im vergangenen Jahr mit seinem fünften Triumph beim Masters ein weiteres Stück Golfgeschichte. Es war sein erster Sieg bei einem Major nach elf Jahren Pause. Als Titelverteidiger war er am Dienstag Gastgeber des traditionellen Champions Dinner, zu dem er unter Beachtung aller Corona-Vorsichtsmaßnahmen ins Clubhaus lud. Hähnchen-Fajitas standen auf dem Speiseplan.

Zu schlecht: Kaymer darf nicht in Augusta abschlagen

In der illustren Gästerunde war auch Bernhard Langer dabei, der es 1985 und 1993 als bislang einziger Deutscher geschafft hatte, das Masters zu gewinnen. Das brachte ihm ein lebenslanges Startrecht. Und so wird der 63 Jahre alte Schwabe mit Wohnsitz in Florida auch in diesem Jahr wieder dabei sein. „Dies ist das Turnier der Turniere“, sagte er vor seiner 37. Teilnahme, „es ist einfach sagenhaft dort, nicht nur der Platz, sondern auch das Drumherum.“ Auf die Einspielrunde mit Martin Kaymer muss er verzichten.

Der zweimalige Major-Champion aus Mettmann ist in der Weltrangliste auf Platz 83 abgestürzt, sein bisher letzter Erfolg bei einem der vier Majors liegt mehr als fünf Jahre zurück. Der 35-Jährige hat deshalb erstmals seit zwölf Jahren keine Startberechtigung in Augusta. Der Platz ist etwas weicher als 2019. Bedingungen, die Spieler mit ex­trem langen Schlägen bevorzugen. Ein Senior wie Langer hat da keine realistische Chance. „Mir ist bewusst, dass es unheimlich schwer wird, konkurrenzfähig zu sein“, sagt er, „den Cut zu schaffen wäre schon ein Riesenerfolg mit 63.“