Hamburg. Die DFB-Auswahl scheitert an der Schweiz. Ein Treffer fehlte. Keine Meisterschaften in dieser Saison in Hamburg.

Sieben Monate der Warterei gipfelten am Montagabend in finalen 15 Sekunden. So viel Zeit blieb der deutschen Futsal-Nationalmannschaft, um den letzten Angriff in der ursprünglich im April geplanten EM-Qualifikation gegen die Schweiz zu einem Tor zu verwerten. Doch kein Durchkommen mehr. Die DFB-Auswahl um die vier Hamburger Onur Saglam (27), Michael Meyer (32), Ian-Prescott Claus (27) und Nico Zankl (29) gewann in Ludwigsburg zwar das Play-off-Rückspiel mit 5:3, schied jedoch nach der 2:4-Hinspielniederlage in der Schweiz aufgrund der Auswärtstorregel aus. Ein Treffer fehlte.

„Die Enttäuschung ist groß – auch mit Blick auf die Entwicklung unseres Sports“, sagt Torschütze Saglam. Auf dem Rasen kickt der Polizeimeister in der Oberliga für Concordia, in der Halle für die HSV-Panthers und die Nationalmannschaft. „Wir wollten Geschichte schreiben, erstmals die letzte Qualifikationsrunde erreichen, Werbung für den Futsal machen“, so Saglam. Diese Chance habe man leichtfertig verpasst.

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Futsal-Nachwuchs ist coronabedingt bereits ausgebremst

Auf dem Weg zur Euro 2022 hätten weitere Duelle mit Spanien, Slowenien und Lettland angestanden. Die DFB-Auswahl, die als Zugpferd der mittlerweile von allen Landesverbänden übernommenen Hallenfußballvariante ohne Bande erst im Oktober 2016 in Hamburg gegen England (5:3) debütierte, wird nun jedoch nur Freundschaftsspiele bestreiten können. Da bleibt das dringend benötigte Schaufenster aus.

Der englische Verband etwa stellt seine finanzielle Unterstützung für den Futsal bereits wieder ein. In Deutschland soll dagegen wie in süd- und osteuropäischen Ländern 2021/22 eine Bundesliga eingeführt werden. Die fünf Regional­ligen dienen in dieser Spielzeit als Qualifikation – sofern es Corona zulässt. Derzeit ruht der Spielbetrieb. Der DFB verlangt eine für alle Clubs sportlich faire Qualifikation, ansonsten könne der Ligastart auf 2022 verschoben werden.

Der Futsal-Nachwuchs ist coronabedingt bereits ausgebremst. Zahlreiche Verbände lassen ihre in den Wintermonaten ausgetragenen Futsal-Meisterschaften ausfallen. Auch in Hamburg werden in allen Jugendklassen keine Hallentitel vergeben. Zum einen schafft dies Flexibilität im unterbrochenen Spielbetrieb auf dem Feld, zum anderen ist es ein Zugeständnis an andere Sportarten, keine Hallenzeiten zu blockieren. Dem Futsal bleibt nur die Warterei auf den Durchbruch.