Hamburg. Der Hamburger Handball-Verband unterbricht die Saison in unteren Klassen bis Jahresende, auch Hamburg-Ligisten wollen eine Pause.

Der Hamburger Handball-Verband (HHV) hat am Mittwochabend auf die gestiegenen Corona-Zahlen sowie die vorgebrachten Sorgen und Abmeldungen zahlreicher Mannschaften reagiert und den regulären Spielbetrieb von der Sechsten Liga (Landesliga) bis in die unteren Klassen bis zum Jahresende ausgesetzt. Die Regelung gilt im Erwachsenenbereich (Frauen und Männer) und der Jugend (Mädchen und Jungen) gleichermaßen. Der Saisonstart war an diesem Wochenende geplant.

„Wir werden die Infektionslage permanent neu bewerten und hoffen auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs zum Beginn des nächsten Jahres, möglicherweise gleich im Januar“, sagt HHV-Präsident Knuth Lange. Trainiert werden kann weiterhin – zumindest bis mögliche Kontaktbeschränkungen seitens der Politik erhoben werden.

In Hamburg-Ligen und Oberliga Hamburg/SH wird gespielt

In der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein und den Hamburg-Ligen (Erwachsene und Jugend) soll weiter gespielt werden. Dagegen regte sich jedoch vor allem bei den Hamburg-Ligisten Protest. Die Staffelvertreter tagten noch am Donnerstagabend. Sollten sich die Clubs mehrheitlich gegen eine Fortsetzung des Spielbetriebs aussprechen, ist auch in der Fünften Liga eine Saisonunterbrechung zu erwarten.

Zuvor hatte der HHV den Teams angeboten, bis zum heutigen Freitag auf den jeweiligen Platz in der Hamburg-Liga zu verzichten. Dies hätte wohl aber den Abstieg in die Landesliga zur Folge. Die Männer der HSG Bergedorf/VM wollten daher ihr Team auf keinen Fall zurückziehen. „Sollte es jedoch zu einer Unterbrechung der Liga kommen, halte ich das für vernünftig“, sagte Andre Peter, Trainer des Aufsteigers. Eine Fortsetzung der Saison erst im neuen Jahr sowie eine Ausweitung der Spielzeit in den Sommer halte er für machbar.

Auch in Schleswig-Holstein zieht die aktuelle Lage ihre Kreise. So hat die SG Glinde/Reinbek entschieden, mit allen ihren Mannschaften den Spielbetrieb bis auf Weiteres auszusetzen.

Trotz Quarantäne – Zweitliga-Handballer müssen spielen

Eigentlich nicht spielen wollen auch die Zweitligamänner des HSV Hamburg. Doch sie müssen wohl. Trotz zweier weiterer positiver Corona-Fälle im Team und insgesamt vier zum Teil prominenten Stammkräften in Isolation und Quarantäne soll das Auswärtsspiel am Sonntag (17 Uhr/Sportdeutschland.tv) beim TV Großwallstadt stattfinden.

Denn mit noch neun der 16 Lizenzspieler ist über die Hälfte des Kaders einsetzbar. Dann muss gespielt werden, heißt es in den Ligastatuten. „Sportlich gesehen“, sagt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke, „ist es für uns ein Worst-Case-Szenario. Da kann man den Wettbewerb auch gleich auswürfeln.“ Andererseits drohten immer mehr Nachholspiele, terminlich zum Chaos zu werden.

Im Nachgang der Auswärtspartie in Aue (35:32) hatte es beim HSVH am Montag die Corona-Fälle Nummer sieben und acht gegeben. Das komplette Team befand sich bis Donnerstag in vorsorglicher Quarantäne. Nach zwei negativen Schnelltests durfte der Rumpfkader schließlich wieder trainieren. Für zwei Spieler, die auf der Busreise ins Erzgebirge neben ihren infizierten Teamkollegen saßen, blieb die Quarantäne bestehen.