Senftenberg. HJT-Präsident Rainer Ganschow: „Das ist unser wichtigster Titel, eine unglaubliche Leistung“. Wie es dazu kam.

Das Hamburger Judo Team (HJT) hat nach 2016, 2017 und 2018 zum vierten Mal in fünf Jahren die deutsche Mannschaftsmeisterschaft gewonnen. In der Niederlausitzhalle im südbrandenburgischen Senftenberg holte die Mannschaft den Titel mit einem 7:0-Erfolg im Finale gegen die SUA Witten. Wegen der Corona-Pandemie war es der einzige Bundesliga-Kampftag in diesem Jahr. Teilgenommen hatten von den 16 Erstligavereinen der Gruppen Nord und Süd lediglich sechs. Auch Titelverteidiger TSV Abensberg trat nicht an.

HJT-Präsident Prof. Rainer Ganschow bewertete den vierten Triumph dennoch als den bisher wichtigsten. „Wir haben verschiedene Hamburger Nachwuchstalente eingesetzt, und diese haben eine unglaubliche Leistung gezeigt. Uns stand ein sehr geringer Etat zur Verfügung, aber alle Kämpfer sind für das Team und nicht für die persönliche Bereicherung auf die Matte gegangen“, sagte Ganschow. „Slavko Tekic hat als Trainer alle perfekt eingestellt, und Hamburg hat auch deswegen gewonnen, weil es einfach das am besten eingeschworene Team in Deutschland ist.“

Hamburger Judo-Team: Meister trotz schlechtem Start

Dabei waren die Hamburger mit einer 3:4-Niederlage gegen den KSV Esslingen in das Turnier gestartet, gewannen danach aber die weiteren vier Kämpfe in der Vorrunde. Im Halbfinale setzte sich der spätere Meister mit 4:3 gegen den UJKC Potsdam durch. Witten hatte in der Vorschlussrunde den deutschen Vizemeister Esslingen 4:3 besiegt.

„Ich bin stolz auf unser Team, das den ganzen Tag über in allen sieben Kämpfen die Spannung hochgehalten hat“, sagte Trainer Tekic (50). „Am Ende habe ich den erfahrenen Kämpfern und dem bestmöglichen Team vertraut, aber auch unsere vielen jungen Talente haben in der Vorrunde tolle Siege gegen starke Gegner geholt.“ Teammanager Patrick Strutz (27) war ähnlich euphorisiert: „Es war ein perfekter Tag, unser Konzept ist voll und ganz aufgegangen. Für uns ist dieser Titel eine tolle Belohnung für diese außergewöhnliche Saison.“

Das Hamburger Meister-Team: Moritz Plafky (Klasse bis 60 kg), Yerrick Schriever (66 kg), Ferdinand Karapetian (73 kg), Dominic Ressel (81 kg), Max Münsterberg (90 kg), Dario Kurbjeweit (100 kg) und Gela Zaalishvilli (über 100 kg).