Hamburg.

Florian Schröder blieb nur der Liveticker, Runde für Runde fieberte der sportliche Koordinator am Bildschirm in seinem Hamburger Büro mit. „WM-Silber – das ist sensationell. Das hat es für das Stevens MTB Racing Team noch nie gegeben“, jubelte der 35-Jährige. Freuen konnte er sich über die Leistung von Luisa Daubermann. Die 17-jährige Bayerin aus Gessertshausen fuhr am Donnerstag bei der Moutainbike-WM im österreichischen Leogang als Zweite der U-19-Juniorinnen ins Ziel. Im olympischen Cross-Country musste sich die deutsche Meisterin nur der Lokalmatadorin Mona Mitterwallner (18) geschlagen geben. 1:56 Minuten betrug Daubermanns Rückstand nach vier Runden à 3,4 Kilometer und jeweils 210 zu absolvierenden Höhenmetern. Bei den Junioren gewann Lennart Krayer (18/Schwetzingen/Lexware MT).

„Dieser Erfolg dürfte ihre Schwestern auf dieser schwierigen Strecke beflügeln“, blickt Schröder voraus. Der Hamburger Fahrradhersteller Stevens stellt im deutschen WM-Aufgebot insgesamt vier Fahrerinnen. Auch Luisas ältere Schwestern Leonie (21/U 23) und Antonia Daubermann (22/Elite) zählen dazu, Alexa Fuchs (Zainingen) musste sich in ihrem ersten U-19-Jahr mit WM-Platz 27 begnügen.

Der Hamburger Rennstall stellt den Talenten das hauseigene Material, sorgt für Pflege und Wartung und betreut die Radsportler auf nationalen Events. Bis zu 10.000 Euro kostet ein WM-taugliches Mountainbike. Mit dem MTB-Team fingen die Stevens-Gründer Werner und Wolfgang von Hacht 1998 an, hinzu kamen auf Amateurebene ein Cross- sowie Straßenradsport-Team. „Dem Nachwuchs gehört unser Herzblut“, sagt Werner von Hacht (69). Da heimische Mountainbike-Talente im platten Norden rar gesät sind, kommen die Talente vor allem aus dem Süden.