Hamburg. Frühe Trainerentlassungen nach nur zwei Partien: Ein Armutszeugnis für den Verein. Schalke 04 ist nun endgültig der neue HSV.

Quizfrage nach den Ereignissen des Wochenendes: Welcher war der letzte Club, der so früh in der Saison einen Trainer entließ? Richtig, so etwas schaffte zuletzt: nur der HSV. Sechs Jahre ist es her, dass Mirko Slomka gehen musste. Damals immerhin nach drei Spielen, diesmal erwischte es Schalkes Wagner und vermutlich auch Mainz’ Achim Beierlorzer bereits nach zwei Partien.

Nun muss man wahrlich kein Schalke- oder Mainz-Insider sein, um trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen heute wie damals zur gleichen Conclusio zu kommen: Völlig unabhängig vom jeweiligen Coach ist eine Trainerentlassung zu einem derart frühen Zeitpunkt in der Saison besonders für die Verantwortlichen ein Armutszeugnis.

Schalke 04 endgültig neuer HSV

Was kann in zwei (oder im Fall von Slomka: in drei) Spielen schon derart schieflaufen, dass man zu einer komplett anderen Bewertung der Situation im Vergleich zur Sommerpause kommt? Beim HSV war seinerzeit Dietmar Beiersdorfer unfähig zu erkennen, dass Slomka keine Zukunft in Hamburg haben würde. Und auf Schalke und auch in Mainz, wo nicht erst der Spielerstreik in der vergangenen Woche Dinge öffentlich machte, von denen man vorher nur hinter den Kulissen wusste, waren die Fehlentwicklungen auch schon im Sommer absehbar.

Die gute Nachricht aus Hamburger Sicht: Dem HSV von heute ist ähnlicher Dilettantismus von damals kaum noch zuzutrauen. Die schlechte Nachricht aus Schalke-Sicht: 04 ist nun endgültig der neue HSV.