Berlin. Die große Sensation blieb am Sonnabend aus. Leipzig spielte souverän, Gladbach gelang der höchste Sieg.

Die Fußball-Bundesligisten haben sich in den Erstrunden-Spielen des DFB-Pokals am Sonnabend keine Blöße gegeben. Nur der 1. FC Union Berlin musste in die Verlängerung, um das frühe Aus beim Karlsruher SC zu verhindern. Nils Schlotterbeck gelang in der 118. Minute der entscheidende Treffer zum 1:0-Endstand gegen den Zweitligisten.

Reichlich Mühe hatte auch Werder Bremen. Die Grün-Weißen siegten 2:0 (0:0) bei Drittliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena dank einer Leistungssteigerung nach der Pause. Joshua Sargent (49.) und Neuzugang Tahith Chong (88.) trafen für Bremen.

Für eine Überraschung hat dagegen der SSV Ulm gesorgt. Der Regionalligist hat den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue vor 430 lautstarken Zuschauern im Donaustadion mit 2:0 in die Knie gezwungen. Tobias Rühle (37. Minute) und Felix Higl (90.) machten mit ihren Toren den verdienten Sieg der Gastgeber perfekt.

Bundesligisten setzten sich im Pokal durch

Zuvor setzte sich RB Leipzig beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg überlegen mit 3:0 (1:0) durch. Borussia Mönchengladbach ließ dem Regionalligisten FC Oberneuland beim 8:0 (5:0) keine Chance. Ebenso tat es der FC Augsburg, der den Oberligisten MTV Eintracht Celle 7:0 (2:0) besiegte.

Der 1. FC Köln hatte beim 6:0 (3:0) gegen den Viertligisten VSG Altglienicke aus Berlin hingegen lange mehr Mühe als erwartet. Gleiches galt für den VfL Wolfsburg, der Union Fürstenwalde mit 4:1 (2:1) bezwang. Eintracht Frankfurt gewann beim Drittligisten TSV 1860 München knapp mit 2:1 (0:0). Am Abend zog auch Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf nach einem Geduldsspiel bei Drittligist FC Ingolstadt (1:0) in die zweite Runde ein.

Am Freitagabend war Hertha BSC aus Berlin als erster Bundesligist durch das 4:5 beim Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig ausgeschieden. Mainz 05 besiegte den TSV Havelse mit 5:1 nach 0:1-Rückstand.

Schleswig-Holstein: Todesfelde verliert gegen Osnabrück

Der Zweitligist VfL Bochum kam gegen den Oberligisten FV Engers aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zu einem erwarteten 3:0 (1:0). Die VfL-Ligakonkurrenten SpVgg Greuther Fürth und VfL Osnabrück taten sich indes schwer: Die Osnabrücker brauchten 77 Minuten, um beim Oberligisten SV Todesfelde in Schleswig-Holstein den entscheidenden Treffer zum 1:0 (0:0) zu erzielen.

Die Fürther lagen gegen den sauerländischen Oberligisten RSV Meinerzhagen sogar mit 0:1 zurück. Sie schafften es aber noch mit dem 1:1-Ausgleich in die Verlängerung, in der sie dann gegen die entkräfteten Gäste ein deutliches 6:1 (1:1,0:0) herausschossen.

Anders als andere Amateurclubs, die auf ihr Heimrecht im Pokal verzichtete, spielte Todesfelde zu Hause vor 500 Zuschauern.
Anders als andere Amateurclubs, die auf ihr Heimrecht im Pokal verzichtete, spielte Todesfelde zu Hause vor 500 Zuschauern. © Axel Heimken/dpa

Amateur-Vereine wie Fürstenwalde, Celle, Altglienicke, Engers, Meinerzhagen und Oberneuland sowie Havelse hatten auf ihr Heimrecht wegen der Corona-Einschränkungen verzichtet und waren zu den Bundesligisten oder Zweitligisten gereist. Einige Partien fanden bereits vor wenigen Zuschauern statt.

Gladbach fährt den höchsten Sieg ein

In der vermeintlich hochkarätigsten Partie zwischen dem Bundesligisten aus Leipzig beim Zweitligisten aus Nürnberg hatten die Gäste kaum Probleme. In dem Duell zwischen RB-Chefcoach Julian Nagelsmann und seinem ehemaligen Assistenten Robert Klauß gingen die Sachsen früh durch Amadou Haidara (3.) in Führung. Der eingewechselte Yussuf Poulsen (67.) und Hee-Chan Hwang (90.) machten alles klar.

Die höchste Niederlage kassierte der FC Oberneuland. Ein Doppelschlag durch Patrick Herrmann (13./14.) binnen einer Minute leitete den Gladbacher Torreigen ein. Als Doppel-Torschütze fiel auch Florian Neuhaus (52./84.) auf.

Altglienicke spielte mutig gegen Köln

Mutiger trat die VSG Altglienicke aus Berlin in Köln auf. Der Verein aus der Regionalliga Nordost hielt lange gut mit, musste sich am Ende aber deutlich geschlagen geben. Ein glücklich verwandelter Foulelfmeter von Jonas Hector (17.) brachte die Kölner in die Spur. Auffälligster Spieler war Elvis Rexhbecaj, der in der 36. und der 63. Minute traf.

Am spannendsten war es beim Ex-Bundesligisten TSV 1860 München. Der Drittligist brachte die Frankfurter in Verlegenheit. André Silva (51.) und Bas Dost (56.) sorgten nach der Pause für die Eintracht-Führung. Phillipp Steinhart (79.) sorgte mit einem Foulelfmeter für den Anschlusstreffer. Zu mehr reichte es aber nicht.