Saint-Martin-de-Ré. Während es bei den Fahrern keinen positiven Test gab, wurde beim Tour-Chef das Virus nachgewiesen. Auch Betreuer sind betroffen.

Tour-de-France-Direktor Christian Prudhomme ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und hat das Rennen vorerst verlassen. Das gab die Tour-Organisation am Dienstag bekannt.

"Ich werde die Tour für acht Tage verlassen. Ich werde mich wie jeder französische Angestellte in so einem Fall verhalten", sagte Prudhomme der Nachrichtenagentur AFP. Der Tourchef betonte, dass er keinen Kontakt zu den Fahrern gehabt und auch nicht der sogenannten Blase angehört habe. Aufgrund seiner Funktion habe er viele Gäste und Verantwortliche getroffen. Prudhomme wird durch Francois Lemarchand ersetzt.

Zuvor war bekannt geworden, dass es bei den Corona-Tests am ersten Ruhetag keinen Positivfall im Fahrerfeld gegeben habe. Wohl aber seien jeweils ein Mitglied aus dem Betreuerstab der Mannschaften Cofidis, AG2R La Mondiale, Ineos-Grenadiers und Mitchelton-Scott positiv getestet worden. Die Personen verließen das Rennen, weitere Auswirkungen hatte es nicht.

Tour-de-France-Fahrer werden am Montag erneut auf Corona getestet

Rund um den ersten Ruhetag wurden 841 Kontrollen auf das Virus durchgeführt. Laut Reglement führen schon zwei Positivfälle in einem Team innerhalb von sieben Tagen zum Ausschluss des ganzen Rennstalls. Zu einem Team gehören dabei nicht nur die acht Fahrer, sondern auch das direkte Umfeld wie Betreuer, Physiotherapeuten oder Sportdirektoren.

Das Team Deceuninck-Quick Step hatte vor der elften Tour-Etappe einen verdächtigen Corona-Test.
Das Team Deceuninck-Quick Step hatte vor der elften Tour-Etappe einen verdächtigen Corona-Test. © David Stockman/BELGA/dpa

Die Teams absolvierten die Rundfahrt bislang in einer sogenannten Blase. Es galten strikte Regeln wie das Tragen von Masken beim Einschreiben, im Bus, im Hotel und bei der Siegerehrung. Dazu wurden die Athleten jeden Tag medizinisch überwacht und auf Symptome untersucht. Nur im Rennen gab es keine Einschränkungen.

Der nächste obligatorische Test findet am zweiten Ruhetag am kommenden Montag in Isère statt.