Kreuth. Der Deutsche Skiverband verliert überraschend seine beste Rennläuferin. Die langjährige Weggefährtin zollt ihr Respekt.

Deutschlands beste Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg ist überraschend vom aktiven Leistungssport zurückgetreten. Das teilte die Olympiasiegerin von 2010 am Dienstag mit. „Heute ist definitiv kein leichter Tag für mich, denn ich habe mich dazu entschieden, nach 13 Jahren meine Karriere mit sofortiger Wirkung zu beenden“, schrieb die 30-Jährige in den sozialen Netzwerken.

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Diesen Entschluss habe sie „schweren Herzens und nach reichlicher Überlegung in den letzten Wochen gefasst. Nach meiner Verletzung im Frühjahr und den zurückliegenden zwei Monaten im Schneetraining habe ich gemerkt, dass es mir nicht mehr gelingt, mein absolutes Topniveau zu erreichen.“

DSV verliert Topläuferin Rebensburg

Rebensburg war seit ihrem Gold-Triumph bei den Winterspielen von Vancouver 2010 eine der besten Skirennfahrerinnen der Welt und nach dem Karriereende von Maria Höfl-Riesch 2014 das Aushängeschild bei den Damen im Deutschen Skiverband (DSV). Sie gewann insgesamt 19 Weltcups in Riesentorlauf, Super-G und Abfahrt und wurde zweimal Vizeweltmeisterin in ihrer Paradedisziplin Riesenslalom (2015, 2019). 2011, 2012 und 2018 gewann sie die Weltcupwertung im Riesenslalom.

„Von klein auf war es immer mein Anspruch und Ansporn, um Siege mitzufahren und euch auf der Piste zu begeistern. Da ich nun aber das Gefühl habe, dem nicht mehr gerecht zu werden, ist dies zwar eine sehr schwere, aber für mich unausweichliche Entscheidung“, begründete Rebensburg ihren Schritt.

Höfl-Riesch verneigt sich vor Rebensburg

Höfl-Riesch (35) verneigte sich vor ihrer langjährigen Weggefährtin. „Ich gratuliere ihr zu einer großartigen Karriere mit vielen tollen Erfolgen und wünsche ihr alles erdenklich Gute für den neuen Lebensabschnitt!“, sagte die dreimalige Olympiasiegerin der Deutschen Presse-Agentur. Höfl-Riesch mit zweimal Gold und Rebensburg mit einer Goldmedaille hatten in Vancouver für einen grandiosen deutschen Erfolg gesorgt.

Auch Höfl-Riesch hatte mit Rebensburgs Rücktritt offenbar nicht gerechnet. „Ich habe es heute über die sozialen Medien erfahren und war natürlich im ersten Moment sehr überrascht. Sie hat ja den ganzen Sommer über gepostet, wie motiviert und konsequent sie sich auf die nächste Saison vorbereitet. Wenn man sich aber ihr Statement anhört, kann man es schon irgendwie nachvollziehen“, sagte Höfl-Riesch. „Sie hat viele intensive und erfolgreiche Jahre hinter sich, aber ist eben so langsam auch in einem Alter, in dem durch die jahrelangen Belastungen vieles nicht mehr so leichtfällt, speziell wenn dann auch noch körperliche Probleme und Verletzungen dazukommen – das weiß ich aus eigener Erfahrung.“