Lissabon. Die heiße Phase in der Königsklasse startet. In Lissabon machen Mitfavorit Paris Saint-Germain und Atalanta Bergamo den Anfang. Die Rollen sind klar verteilt.

Mit dem ersten Viertelfinale startet am heutigen Mittwochabend (21.00 Uhr/DAZN) das Finalturnier der Champions League in Lissabon.

Im Estádio da Luz trifft der französische Meister Paris Saint-Germain auf Atalanta Bergamo. Auf der PSG-Bank sitzt ein deutscher Trainer, im Bergamo-Trikot spielt einer, auf den auch Bundestrainer Joachim Löw schaut.

DIE AUSGANGSLAGE:

Das Pariser Starensemble gilt als klarer Favorit - allerdings als einer mit kleinen Sorgen. Weltmeister Kylian Mbappé hatte sich am 24. Juli im Pokal-Endspiel am Knöchel verletzt, in dieser Woche stieg er ins Training ein. Ein Einsatz in der Startelf? Eher unwahrscheinlich. Allerdings kann PSG-Trainer Thomas Tuchel auch ohne den 21-Jährigen Top-Torschützen der französischen Ligue 1 auf etliche Spieler bauen, die den Unterschied ausmachen können. Allen voran der Brasilianer Neymar.

Atalanta setzt dagegen auf die Unbekümmertheit des Außenseiters. "Das ist eine große Ehre für eine kleine Stadt wie Bergamo", sagte Trainer Gian Piero Gasperini der Sportzeitung "L'Équipe". Die von der Corona-Pandemie heftig betroffene Stadt fiebert der Partie im fernen Portugal entgegen. "Wir wollen den Leuten ein Lachen schenken nach dieser vielen Trauer", kündigte der Coach an.

DER FAST-NATIONALSPIELER

Sollte der Bundestrainer am Abend zuschauen, er dürfte es auch wegen Robin Gosens tun. Joachim Löw wollte den Außenverteidiger eigentlich erstmals für die Länderspiele im März gegen Spanien und Italien einladen. Dann kam aber die Corona-Pandemie dazwischen. Die Belohnung für seine starken Auftritte im Bergamo-Trikot dürfte allerdings nur verschoben sein. Gosens ist inzwischen europaweit begehrt. Auch die Bundesliga würde ihn reizen: Sein Lieblingsclub ist Schalke 04.

DAS TURNIER

Den Weg ins Finale am 23. August absolvieren die acht Clubs in Lissabon im Schnelldurchgang. Im Viertel- und Halbfinale wird jede Paarung in jeweils nur einer K.o.-Partie entschieden. Der Sieger vom Mittwochabend trifft im Halbfinale am 18. August auf den Gewinner der Partie von Bundesligist RB Leipzig gegen Atlético Madrid (Donnerstag, 21.00 Uhr). Für Paris bedeutet das Turnierformat wohl noch mehr Druck. Der Hauptstadtclub, alimentiert aus Katar, blieb in der Königsklasse bislang nur die Rolle des Verlierers. Von Tuchel wird erwartet, dass er den Henkelpott bald nach Frankreich holt. Die erst zweite Halbfinalteilnahme in der Champions League nach 25 Jahren wäre ein Anfang.

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