Kattowitz. Erste Zeugen wurden bereits vernommen. Zum Gesundheitszustand des schwer verunglückten Radprofis gibt es derweil gute Nachrichten.
Zwei Tage nach seinem Horrorsturz bei der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt ist der niederländischen Radprofi Fabio Jakobsen aus dem künstlichen Koma erwacht.
"Wir haben gute Nachrichten aus dem Krankenhaus in Sosnowiec. Fabio Jakobsen ist nach dem Koma jetzt wach. Sein Zustand ist gut", teilten die Tour-Organisatoren per Twitter mit. Vertreter des Krankenhauses wollen sich laut Nachrichtenagentur PAP am Nachmittag bei einer Pressekonferenz zu dem Zustand des Rennradfahrers äußern.
Jakobsen war im Zielsprint der ersten Etappe mit einer Geschwindigkeit von mehr als 80 km/h direkt in die Absperrgitter gekracht und regungslos liegen geblieben. Der 23-Jährige war von seinem Landsmann Dylan Groenewegen abgedrängt worden.
Jakobsens Horrorsturz: Staatsanwaltschaft ermittelt
Jakobsens Teamchef Patrick Lefevere vom Rennstall Deceuninck-Quick Step hatte Groenewegen einen "Mordanschlag" vorgeworfen und eine Klage angekündigt. Gleich nach dem Unfall am Mittwoch wurde Jakobsen ohne Bewusstsein in die Klinik nach Sosnowiec geflogen. Die Ärzte operierten den Fahrer fünf Stunden lang am Kopf.
Die Staatsanwaltschaft hat nach Jakobsens Sturz Ermittlungen eingeleitet. Die Behörde will herausfinden, ob jemand Schuld an der Verletzung Jakobsens und eines Mitarbeiters trägt, oder ob sie Folge eines Unglücks waren. "Wir haben bislang drei Zeugen gehört, darunter auch einen Vertreter der Organisatoren des Rennens", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Kattowitz laut Nachrichtenagentur PAP.
Weitere Zeugen sollten gehört werden, auch wolle die Staatsanwaltschaft das Beweismaterial analysieren. Zuvor hatte die Polizei Material sichergestellt, darunter auch die Fahrräder der Radprofis und Videoaufnahmen vom Unfallhergang.
dpa