Dresden. Dynamo Dresden kämpft weiter um eine Annullierung des Abstiegs und bestätigt DFL-Gespräche. Was Mitabsteiger Wehen sagt.

Nach dem sportlichen Abstieg befindet sich Dynamo Dresden mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Gesprächen über einen möglichen Verbleib in der 2. Bundesliga.

Das bestätigte der Club der Deutschen Presse-Agentur, wollte aber laut eines Sprechers "keine Wasserstandsmeldungen" abgeben. Die "Bild" hatte berichtet, dass die Dynamo-Geschäftsführer Michael Born und Ralf Becker sich in Frankfurt/Main mit den Liga-Vertretern Peter Peters, Rüdiger Fritsch und Ansgar Schwenken getroffen und eine Aufstockung der Liga gefordert hätten.

Kämpfen um den Klassenerhalt am Grünen Tisch: Die Dynamo-Geschäftsführer Michael Born (l.) und Ralf Becker.
Kämpfen um den Klassenerhalt am Grünen Tisch: Die Dynamo-Geschäftsführer Michael Born (l.) und Ralf Becker. © Imago/Steffen Kuttner

Dynamo Dresden liegt Gutachten vor

Bereits vor dem Ende der Saison hatte Dresden angekündigt, aufgrund des Abstiegs juristische Schritte prüfen zu wollen. Ein Gutachten über die Erfolgsaussichten liegt dem Club angeblich seit einer Woche vor.

Dresden sieht eine Wettbewerbsbenachteiligung, da die Mannschaft aufgrund von mehreren Coronavirus-Fällen zunächst in Quarantäne und dann neun Spiele in 28 Tagen absolvieren musste. Welche Erfolgsaussichten Dynamo hat, ist unklar. Die DFL kommentierte den Sachverhalt nicht. Dem "Bild"-Bericht zufolge soll Dynamo dem Dachverband einen konkreten Vorschlag zu einem Liga-Verbleib unterbreiten.

SV Wehen reagiert auf Dynamo-Vorstoß

Der SV Wehen Wiesbaden ist über die Gespräche von Dynamo mit der DFL vorab informiert worden. "Es ist aus unserer Sicht müßig, über Erfolgschancen zu spekulieren", sagte Nico Schäfer, Geschäftsführer der Wiesbadener auf dpa-Anfrage. "Momentan sind wir zwar in einer betroffenen, aber beobachtenden Rolle und warten zunächst ab." Der SV war als Vorletzter abgestiegen.

Zurückhaltend äußerte Schäfer sich darüber, ob die Dynamo-Initiative für eine Aufstockung richtig ist. "Einschätzungen zu einer sportlichen Gerechtigkeit in Corona-Zeiten sind grundsätzlich schwierig", sagte er. "Man darf nicht vergessen, dass wir eine der ersten Mannschaften waren, die sich auf Grund eines positiven Corona-Tests eines Spielers komplett in eine zweiwöchige Quarantäne begeben musste." Dies habe zwar keine Auswirkungen auf den Spielplan, wohl aber auf die Vorbereitung gehabt.

"Wir haben innerhalb der DFL lange über die sportliche Integrität des Wettbewerbs unter diesen Rahmenbedingungen diskutiert, und am Ende haben wir uns geschlossen dafür entschieden, die Saison mit all ihren Unwägbarkeiten auf jeden Fall zu Ende zu bringen", betonte Schäfer.