Hamburg. Auch nach dem Verkauf durch die Lagardère-Gruppe bleibt die Partnerschaft mit dem HSV die wichtigste Säule des regionalen Geschäfts.

Das, was an diesem Donnerstag offiziell verkündet wird, soll ein Meilenstein für das Unternehmen werden. Entsprechend groß ist die Vorfreude bei Geschäftsführer (CEO) Stefan Felsing und seinem Team, das unter einem neuen und trotzdem altbekannten Namen künftig aus Hamburg die globale Sportunterhaltung prägen möchte.

Nach dem Verkauf durch die Lagardère-Gruppe an das US-Investmentunternehmen H.I.G. Capital wird die mit mehr als 1300 Mitarbeitern in 15 Ländern agierende Sportbusiness-Agentur ab sofort wieder unter dem Namen Sportfive antreten.

Sportfive kehrt nach Hamburg zurück

„Mit der Rückkehr nach Hamburg schließt sich für uns ein Kreis“, sagt Chief Operating Officer (COO) Philipp Hasenbein, der mit Felsing, Robert Müller von Vultejus (Wachstumsmärkte) und Christian Peters (Finanzen) das aus dem Hauptsitz an der Barcastraße in St. Georg operierende Führungsteam bildet.

1987 wurde das Unternehmen unter dem Namen Ufa in Hamburg gegründet, 2001 in Sportfive umbenannt. 2006 übernahm die in Frankreich ansässige Lagardère-Gruppe das Unternehmen und strich 2015 den Firmennamen Sportfive aus dem Markt. „Die nun erfolgte Rückbenennung soll eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen und die Wurzeln unseres Unternehmens hervorheben“, sagt Sprecher David Rothenhäuser.

Wichtigste Säule bleibt Partnerschaft mit dem HSV

Tatsächlich ist die Verbindung des Unternehmens zu Hamburg nie abgerissen. Auch wenn der Hauptsitz zuletzt in London war, ist Hamburg mit 232 von 577 nationalen Mitarbeitern der größte deutsche Standort. „Wir sind damit in der Stadt der größte Arbeitgeber im Bereich Sportbusiness“, sagt Philipp Hasenbein.

Die wichtigste Säule des regionalen Geschäfts ist die seit 1998 bestehende Partnerschaft mit dem HSV, die im Bau des neuen Volksparkstadions rund um den Jahrtausendwechsel ihr Leuchtturmprojekt fand.

Die Umbenennung in AOL-Arena war 2001 die erste Stadionnamensvermarktung in der Bundesliga. Das 14-köpfige HSV-Vermarktungsteam der Agentur wird von Philip Schmidtgen geleitet. „Aber wir haben uns auch bei der Olympiabewerbung Hamburgs engagiert, sind in verschiedenen Sportausschüssen tätig, vermarkten den HSV Handball und planen weitere Projekte in der Stadt“, sagt Hasenbein.

Internationales Wachstum soll vorangetrieben werden

Das Fundament des Geschäftsbetriebs sei die regionale Agenturtätigkeit in Europa, den USA und Asien, die Stärke des Unternehmens laut Felsing „die Fähigkeit, das Regionale global zu vernetzen“. Nun stünde im Vordergrund, internationales Wachstum mit dem Fokus auf verantwortungsvolle Kommerzialisierung voranzutreiben.

Die in der Corona-Krise aufgeflammte Diskussion um die kapitalistischen Auswüchse des Profifußballs bedeute, so Felsing, „dass Kommerzialisierung nur mit Blick auf alle Beteiligten und dem nötigen Augenmaß möglich ist“.

Sportfive möchte in eSport investieren

Dass Sportfive aus der Corona-Krise gestärkt hervorgehen wird, ist Felsings Überzeugung. „Auch wenn die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie noch nicht absehbar sind und auch uns einen harten Schlag versetzen, sind wir ein kerngesundes Unternehmen und haben nun nach dem Verkauf das Heft des Handelns wieder komplett in unserer Hand“, sagt er.

So sei geplant, vor allem in Wachstumsmärkte wie eSport zu investieren. Im Virtual Advertising, bei dem TV- oder Streaming-Zuschauern desselben Fußball-Bundesligaspiels regional unterschiedliche Werbebanden präsentiert werden können, ist Sportfive die einzige Agentur, die dafür lizenziert ist.

Mit dem Namenswechsel hat Sportfive auch sein Firmenlogo umgestaltet. Das V ist künftig von einem farbigen Balken unterstrichen und symbolisiert eine römische Fünf, die für die fünf Säulen des Geschäftsbetriebs steht: Marken, Rechteinhaber, Medien, Fans und Mitarbeiter.