Berlin. Berliner Bundesligist präsentiert die nächste pikante Personalie. Auch Jürgen Klopps Berater ist neu im Hertha-Gremium.
Nächster personeller Paukenschlag bei Hertha BSC: Der ehemalige Nationaltorwart Jens Lehmann übernimmt den vakanten Platz von Jürgen Klinsmann im Aufsichtsrat des Berliner Bundesligisten. Das bestätigte ein Sprecher von Investor Lars Windhorst am Sonntag. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über die nächste überraschende Personalie bei den Berlinern berichtet.
Der 50-jährige Lehmann soll sich im Aufsichtsrat um sportliche Belange kümmern. Ebenso neu in den Aufsichtsrat zieht demnach der Berater Marc Kosicke, zu dessen Klienten die Trainer Jürgen Klopp und Julian Nagelsmann gehören. Die von Ex-HSV-Coach Bruno Labbadia trainierte Hertha präsentiert somit den nächsten klangvollen Namen auf auf seinem erhofften Weg zum „Big-City-Club“.
Lehmann zu Hertha auf WIndhorsts Wunsch
Gleichzeitig holt sich Windhorst gleich in doppeltem Sinne die aus seiner Sicht dringend benötigte fußballerische Fachkompetenz in den Aufsichtsrat zurück. Der Investor besitzt 49,9 Prozent der Anteile der Hertha und kann damit vier Plätze im Aufsichtsrat nach seinen Wünschen besetzen.
Eigentlich hatte sich der erst Ende vergangenen Jahres verpflichtete Klinsmann als verlängerter Arm von Windhorst im Kontrollgremium um die sportlichen Belange kümmern sollen, doch dieses Vorhaben war nach dem geräuschvollen Rücktritt dahin.
Klinsmann machte Lehmann zum WM-Torwart
Klinsmann war nach seinem spektakulären Rückzug als Hertha-Trainer im Februar von den Aufgaben als Aufsichtsrat entbunden worden. Diese hatte er übernommen, bevor er im Dezember als Chefcoach bei den Berlinern eingesprungen war.
Reaktionen auf den Klinsmann-Rücktritt
Mit Lehmann steht nun ein nicht minder meinungsstarker Charakter für die Nachfolge parat. Der frühere Keeper sammelte zwar nach dem Ende seiner aktiven Karriere im Jahr 2011 im Fußball bereits erste Erfahrungen außerhalb des Platzes, ein derartiger Posten ist für den 61-maligen Nationalspieler allerdings absolutes Neuland.
Lehmann arbeitete bislang lediglich als Co-Trainer für den FC Arsenal und den FC Augsburg, außerdem war er jahrelang als Fernsehexperte für Länderspiele bei RTL tätig. Nun soll er den zuletzt mehrfach in die Negativschlagzeilen geratenen Hauptstadtklub mit seiner sportlichen Fachkompetenz auf dem Weg zu seinen großen Zielen helfen.
Corona: Lehmann polarisierte mit Stadion-Idee
Zuletzt hatte Lehmann in der Debatte um den Bundesliga-Neustart mit einer offenen Frage nach der Zuschauer-Kapazität polarisiert.
"Mir hat noch keiner die Frage beantworten können, warum man in ein Stadion wie die Allianz Arena, in die 70.000 Leute reinpassen, nicht 20.000 reinstecken kann", hatte der Ex-Profi am 19. April im "Doppelpass" von Sport1 gesagt und sich mit dieser Aussage einen Shitstorm eingehandelt.
dpa/sid/HA