Derweil jubelt Trump über die Rückkehr der Käfig-Kämpfer. Und in Schleswig-Holstein: Kuriosum durch Fußball-Quotientenregel.

Die Corona-Krise hat auch massive Auswirkungen auf die Welt des Sports.

Die Entwicklungen am 10. Mai 2020 im Überblick:

Acht Corona-Fälle in Spanien – Liga-Fortsetzung im Juni?

In den beiden spanischen Fußball-Topligen sind fünf Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei den insgesamt 2500 vorgenommenen Tests habe es zudem drei weitere Corona-Fälle in den Betreuerstäben der Teams gegeben, sagte Ligapräsident Javier Tebas dem Bezahlsender "Movistar Plus". Am Freitag hatte bereits der öffentlich-rechtliche katalanische Radiosender RAC1 darüber berichtet.

Die betroffenen Spieler seien symptomfrei und in der letzten Phase der Erkrankung, hieß es in einer Mitteilung. Die Identität der Profis wurde nicht bekannt gegeben. Sie befinden sich nun in Quarantäne. Die Primera DIvision will die Saison im Juni fortsetzen. „Der Virus ist noch da. Aber wenn wir können, werden wir am 12. Juni wieder beginnen", sagte Tebas.

Dresden: Profi verrät positiven Corona-Test

Angreifer Simon Makienok ist nach eigenen Angaben einer der beiden neu aufgetretenen Corona-Fälle bei Dynamo Dresden. Während der Club bei positiven Tests bislang stets keine Namen nannte, verriet der Däne bei Instagram selbst sein Ergebnis.

„Nachdem ich fünfmal getestet wurde, seit wir wieder mit dem Training begonnen haben und jedes Ergebnis negativ war, bekam ich plötzlich einen Test zurück, der besagte, dass ich positiv auf Covid-19 getestet wurde. Keine Symptome, keine Indizien, nichts. Ich habe alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, die ich konnte. Und trotzdem ist es passiert“, schrieb der 29-Jährige am Sonnabendabend, löschte seinen Post aber inzwischen wieder.

Kölner Corona-Trio nun negativ

Ex-HSV-Trainer Markus Gisdol (r.) und Kölns-Kapitän Jonas Hector hatten mit ihrem Club einen Rückschlag bei den Comeback-Plänen der Bundesliga erlitten.
Ex-HSV-Trainer Markus Gisdol (r.) und Kölns-Kapitän Jonas Hector hatten mit ihrem Club einen Rückschlag bei den Comeback-Plänen der Bundesliga erlitten. © imago / Eduard Bopp

Die drei am vergangenen Freitag positiv auf das Coronavirus getesteten Personen des 1. FC Köln sollen inzwischen negativ getestet worden sein. Sie müssen aber bis zum Ablauf der vorgeschriebenen zwei Wochen bis zum kommenden Donnerstag in Quarantäne bleiben, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet. Demnach habe es sowohl bei den beiden Spielern als auch bei dem betroffenen Betreuer bereits am Mittwoch – und damit sechs Tage nach den positiven Tests – negative Ergebnisse gegeben. Die Quarantäne kann jedoch nicht verkürzt werden, weil nach einem positiven Ergebnis 14 Tage zwingend vorgeschrieben sind. Der Rest des Teams der Rheinländer musste nicht in Quarantäne.

Portugal: Drei Corona-Fälle bei Erstligist

Drei Spieler des portugiesischen Erstligisten Vitoria Guimaraes sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Betroffenen seien symptomfrei und in häuslicher Quarantäne, teilte der Club mit. Die Identität der Spieler wurde nicht bekannt gegeben. Die Vereine trainieren derzeit wieder in Kleingruppen, um sich auf einen Neustart der Liga vorzubereiten. Die nationale Regierung hatte Ende April mitgeteilt, dass die erste Liga vorbehaltlich der Genehmigung ihres Gesundheitsprotokolls ohne Zuschauer noch im Mai wieder den Spielbetrieb aufnehmen könne.

RB-Sportchef: Profis nicht mit Arbeitsrecht drohen

RB Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche steht einer Profi-Verweigerung von Training und Spielen offen gegenüber. "Wenn ein Spieler da Bedenken oder vielleicht sogar Angst hat, dann muss man das respektieren“, sagte Krösche bei "Sky90". Der Sportdirektor selbst habe nach eigenen Angaben nicht jeden einzelnen Spieler abgefragt, doch "als es ins Kleingruppentraining ging, haben wir mit dem Mannschaftsrat gesprochen. Dieser war auch dankbar für das Thema. Da haben wir grundsätzlich gesagt, dass es ja unser Beruf ist, den wir ausüben, und es auch wichtig ist, dass wir die Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern haben".

Aufgrund der besonderen Umstände habe Krösche Verständnis für die Ängste der Spieler. "Wenn natürlich jemand sagt, er möchte das nicht oder hat Bedenken, dann kann er sehr, sehr gerne zu uns kommen. Wir sind da auch bereit, offen zu sein und ihm die Gelegenheit zu geben, nicht zu trainieren bzw. sich noch Zeit zu lassen“, erklärte der 39-Jährige. Bei dem "sehr, sehr sensiblen Thema" sei der Ansatz falsch, mit dem Arbeitsrecht zu kommen.

Trump jubelt über Comeback von Martial Arts

In den USA hat das kontaktreiche Mixed Martial Arts mit Käfigkämpfen als eine der ersten Sportarten die Corona-Zwangspause beendet. Am Sonnabendabend (Ortszeit) wurden in Jacksonville/Florida die Duelle der Ultimate Fighting Championship (UFC) ohne Zuschauer ausgetragen und vom Sport-Kanal ESPN übertragen.

Kennen und schätzen sich: US-Präsident Donald Trump (l.) und UFC-Boss Dana White (r., hier Anfang des Jahres bei einer Trump-Kampagne in Colorado Springs).
Kennen und schätzen sich: US-Präsident Donald Trump (l.) und UFC-Boss Dana White (r., hier Anfang des Jahres bei einer Trump-Kampagne in Colorado Springs). © Imago/ZUMA Press

Zur Rückkehr des Sports nach zweimonatiger Corona-Zwangspause gratulierte US-Präsident Donald Trump dem UFC-Präsidenten Dana White. "Wir brauchen Sport", sagte Trump in einer Videobotschaft. "Wir denken, es ist wichtig. Holen Sie sich die Sportligen zurück. Lasst uns spielen. Machen Sie die soziale Distanzierung und was Sie sonst noch zu tun haben." White berichtete später, Trump wolle, dass die Veranstaltung in Jacksonville als Blaupause für die Rückkehr der Live-Sports in den USA diene.

Covid-19-Tests am Vortag hatten bei einem Kämpfer und zwei seiner Betreuer positive Ergebnisse erbracht. Die drei mussten in Quarantäne gehen. Auch Kampfgericht, Sportler, Trainer und Medienvertreter hatten sich Corona-Tests unterziehen müssen. Nach jedem Kampf wurde der Käfigboden desinfiziert.

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SPD-Vize Kühnert kritisiert Bundesliga-Start

SPD-Politiker Kevin Kühnert hält den Neustart der Bundesliga im Sinne der Vorbildwirkung für fragwürdig. Er finde es "sehr schwer vorstellbar“, wenn Schulkinder von sechs oder sieben Jahren wieder nach Hause geschickt und nicht am Schulbetrieb teilnehmen dürften, wenn sie die Hygieneregeln nicht einhalten würden, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD im Sport1-"Doppelpass“.

"Gleichzeitig werden sie jetzt jede Woche zweimal im Fernsehen sehen, wie ihre Lieblinge auf dem Rasen stehen, mit Zweikämpfen, Rudelbildung und allem, was dazu gehört, sagte Kühnert. "Das ist kommunikativ neben den organisatorischen Fragen etwas, was nach hinten losgehen kann, und wodurch die Debatte befeuert wird, ob der Fußball in Deutschland Sonderrechte genießt."

Fußball: Färöer-Saison startet mit Fans

In der Bundesliga soll nach der Corona-Pause der Ball am kommenden Wochenende wieder rollen, die Färöer waren aber schneller. Die Saison wurde an diesem Sonnabend mit zweimonatiger Verspätung gestartet. Alle fünf Spiele wurden vor leeren Rängen ausgetragen. Laut der Nachrichtenagentur AFP haben sich trotz des Zuschauerverbots aber einige Fans an den Stadien versammelt.

DFB-Bosse "stolz" auf den Amateurfußball

DFB-Präsident Fritz Keller und Vizepräsident Rainer Koch haben sich lobend über die Rolle des Amateurfußballs in der Corona-Krise geäußert. In einem auf der DFB-Homepage veröffentlichten Schreiben heißt es von dem Duo: "Das Bild, das insbesondere der Amateurfußball in den vergangenen Tagen und Wochen abgegeben hat, macht uns sehr stolz." Keller und Koch meinten damit "kleine und große Hilfsaktionen“, "kleine und große Spenden“ sowie die Bereitschaft, sich strikt an die derzeitigen Vorgaben von Politik und Gesundheitsämtern zu halten.

Nachdem in vielen Bundesländern das Training in Kleingruppen und unter Einhaltung des Mindestabstands wieder möglich ist, veröffentlichte der DFB einen 16-seitigen Leitfaden mit Hinweisen für die Vereine zur Rückkehr. "In dieser Ausnahmesituation wollen wir Ihnen damit eine Orientierung geben, wollen Wege zeigen, wie der Fußball im Amateurbereich wieder ins Rollen kommt“, hieß es von Keller und Koch. Mal wolle weiter gemeinsam vorangehen, "vernünftig und verantwortungsvoll".

Rosberg zweifelt an Hamiltons Verstand

Nico Rosberg hat zum intensiven Training von Lewis Hamilton zur Vorbereitung auf einen Saisonstart in der Formel 1 bemerkenswerte Kommentare abgegeben. "Er setzt auf jeden Fall alles dran. Ich bin mir nur nicht sicher, ob er das versteht, wie der Körper sich innerhalb von fünf Monaten abbaut in Sachen Präzisionsgefühl und Fahrkönnen“, sagte der Titelträger von 2016 dem Sender RTL, für den er auch als TV-Experte tätig ist.

Er sei früher nach drei Monaten Winterpause komplett überfordert gewesen, "schnell Auto zu fahren, so dass ich überhaupt keine Kapazität mehr hatte, um an andere Sachen zu denken wie Setup oder was jetzt die nächste Kurve fahrerisch von mir erfordert." Erst nach ein paar Tagen sei er wieder voll drin und alles entspannter gewesen, berichtete der 34-Jährige. Es sei "halt dieses Training vom Gehirn. Und da bin ich mal gespannt. Ich glaube nicht, dass der Lewis das versteht", sagte Rosberg.

Hamilton hatte in einem Video, das sein Rennstall am Wochenende verbreitete, gesagt, dass er sich frischer und gesünder als je zuvor fühle. Der 35-Jährige spüre durch die ungeplante Auszeit "mehr Energie, mehr Inspiration und mehr Entschlossenheit" für neue Erfolge.

RB-Profi: Bei Titel gerne nochmal Quarantäne

Siegtorschütze zum Meistertitel am letzten Spieltag: In diesem Fall würde es Nationalspieler Lukas Klostermann (RB Leipzig) mit den Corona-Regeln beim Jubel wohl nicht ganz so genau nehmen. "Da kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass man alle Maßnahmen, die eigentlich greifen sollten, so im Kopf hat, dass das funktioniert“, sagte der Verteidiger. "Wenn das am letzten Spieltag ist und wir dadurch etwas gewinnen sollten, gehe ich danach auch gerne vielleicht nochmal zwei Wochen in Quarantäne.“

Leipzig hat als Tabellendritter momentan fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München. Für die neun ausstehenden Geisterspieltage gelten die Regeln des DFL-Hygienekonzepts. Wie die Bild-Zeitung berichtete, sind die Spieler durch die DFL zu kurzen Fuß- oder Ellenbogen-Jubeln angehalten.

Schleswig-Holstein: Quotientenregel im Fußball

Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband (SHFV) will Aufstiegsfragen in der vorzeitig beendeten Saison in allen Amateurklassen über die sogenannte Quotientenregelung klären. Das beschloss das Präsidium des Verbandes am Sonnabend.

Bei der Quotientenregelung werden die von den Mannschaften erzielten Punkte durch die Anzahl der Spiele dividiert. Staffelsieger ist, wer den besten Punkte-Quotienten hat. Die Regelung ist nach Einschätzung des SHFV sinnvoll, weil viele Teams in einer Spielklasse häufig unterschiedlich viele Partien ausgetragen haben. Das vorzeitige Saisonende war bereits am 27. April beschlossen worden.

Die ersten beiden Mannschaften jeder Klasse steigen auf. Bedingung: Sie müssen mindestens 50 Prozent der Spiele absolviert haben. Absteiger gibt es nicht. In den Frauenspielklassen steigt der Tabellenerste auf, auch hier gibt es keine Absteiger.

Todesfelde: Plötzlich Meister, aber kein Aufstieg

Die Quotientenregel bringt unter anderem in der Oberliga ein Kuriosum mit sich: Dort darf sich der SV Todesfelde, der vor Abbruch punktgleich, aber mit einem einem Spiel weniger als der 1. FC Phoenix Lübeck auf Rang zwei stand, nun als Meister feiern lassen.

Hin und Her in Corona-Zeiten: Ein Spieler des SV Todesfelde am Boden (Archiv).
Hin und Her in Corona-Zeiten: Ein Spieler des SV Todesfelde am Boden (Archiv). © Imago/Claus Bergmann

Aufsteigen in die Regionalliga wird Todesfelde allerdings nicht, da der Verein auf die Qualifikationsrunde verzichtete. Daran darf nun - vorbehaltlich der Entscheidung des Norddeutschen Fußball-Verbandes - Phoenix Lübeck teilnehmen.

Todesfelde darf indes noch auf einen weiteren Titel in der "Corona-Saison" hoffen: Das Finale um den Landespokal gegen Regionalliga-Spitzenreiter VfB Lübeck muss allerdings ebenso noch terminiert werden wie das Frauen-Endspiel zwischen Holstein Kiel und dem SV Henstedt-Ulzburg.

Berater Struth: Nur noch wenige Großtransfers

Spielerberater Volker Struth rechnet im Zuge der Corona-Krise nur noch mit ganz wenigen Großtransfers im Fußball. "Wenn, dann nur im unteren Millionenbereich. Aber Real Madrid, um ein Beispiel zu nennen, wird Kai Havertz nicht für 120 Millionen aus Leverkusen holen“, sagte Struth der "Bild am Sonntag". Der 54-Jährige erwartet in der nächsten Transferperiode viele Leihgeschäfte.

Langfristig werde sich das Geschäft nicht grundsätzlich ändern. "Ich denke, dass wir im Sommer 2021 noch mal eine ähnlich maue Transferperiode haben werden. Danach aber werden wir langsam wieder zu Zuständen zurückkehren, wie wir sie von vor der Krise kennen“, betonte Struth, der mit seiner Firma unter anderem die Nationalspieler Toni Kroos und Marco Reus und HSV-Profi Bobby Wood berät.

Die große Kritik an seiner Branche hält Struth nicht für gerechtfertigt: "Man kann uns doch keinen Vorwurf daraus machen, wenn ein durchschnittlicher Rechtsverteidiger plötzlich 15 Millionen kostet."

Goretzka glaubt nicht an sinkende Gehälter

Leon Goretzka (Bayern München) glaubt nicht an langfristige Auswirkungen der Corona-Krise auf das Millionengeschäft Profi-Fußball. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich viel ändert, auch wenn der Wille an mancher Stelle sicher da ist“, sagte der Nationalspieler der "Welt am Sonntag" mit Blick auf Spielergehälter, Berater-Honorare und Ablösesummen. "Kurzfristig wird es so sein, weil schlicht und ergreifend das Geld nicht da ist. Bei vielen Vereinen geht es um Existenzen", sagte Goretzka.

In Zeiten von Corona erfahre man allerdings gerade eine große Solidarität. "Mein großer Wunsch ist, dass wir das für die Zeit danach mitnehmen“, sagte der 25-Jährige: „Ein, zwei Generationen vor uns war es normal, dem Nachbarn auszuhelfen, ihm etwas zu bringen. Können wir das nicht auch nach Corona weiter beibehalten?"

Goretzka engagiert sich mit Vereinskollege Joshua Kimmich mit der Spendenaktion #WeKickCorona. "Mittlerweile sind es über 3600 Privatspender und über 60 Großspender aus Sport und Kultur. Wir haben über 300 Vereine oder Organisationen mit Spenden bedacht, und es wird immer mehr", sagte Goretzka.

3. Liga: Neutrale Spielorte als Lösung?

Der DFB zieht für den Neustart der 3. Liga offenbar auch neutrale Spielorte in Betracht. Nach einem Kicker-Bericht will der Drittliga-Ausschuss bei Präsidium und Vorstand des Verbandes einen entsprechenden Antrag einreichen. Damit will man Szenarien vorbeugen, sollte in bestimmten Stadien aufgrund behördlicher Entscheidungen nicht gespielt werden dürfen. Die 3. Liga soll am 26. Mai fortgesetzt werden. In Sachsen-Anhalt dürfen der Halle und Magdeburg allerdings bis zum 27. Mai nicht spielen.

Der Antrag sehe vor, dass Spielausschussleiter Manfred Schnieders einen neutralen Spielort festlegen kann. Das zwölfköpfige Gremium, dem unter anderem Magdeburgs Manager Mario Kallnik angehört, soll sich mit einer Gegenstimme auf den Schritt verständigt haben. Es soll zudem der Möglichkeit vorbeugen, dass eine Kommune wegen zu vieler Neuinfektionen die Restriktionen verschärft und Stadien sperrt.

Das DFB-Präsidium hat seine nächste Sitzung am Montag. Dort könnte der Neustart beschlossen werden, wenn die Politik dies zuvor genehmigt.

French Open als Geisterturnier denkbar

Die Organisatoren der French Open schließen nicht mehr aus, das wichtigste Sandplatzturnier der Welt ohne Zuschauer auszutragen. "Das Turnier hinter verschlossenen Türen zu organisieren, würde einen Teil des Geschäftsmodells, die Bedienung der Fernsehrechte, ermöglichen. Dies darf nicht übersehen werden", sagte Bernard Giudicelli, Präsident des französischen Tennisverbandes FFT.

Zuletzt hatte Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu einer Austragung ohne Zuschauer eine klare Absage erteilt. Die TV-Gelder machen allerdings mehr als ein Drittel der Einnahmen der French Open aus. Bereits unter der Woche hatten die Organisatoren bekannt gegeben, die Gelder für die bereits erworbenen Eintrittskarten zurückzuerstatten.

Das Grand-Slam-Turnier war zuletzt vom Ursprungstermin (24. Mai bis 7. Juni) auf den Zeitraum 27. September bis 10. Oktober verlegt worden.

Premier League: Club-Boss warnt vor Toten

Geschäftsführer Paul Barber von Brighton & Hove Albion hat mit eindringlichen Worten vor einem zu frühen Neustart der Premier League gewarnt. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht den falschen Schritt machen. Denn wenn wir es tun, könnte es Leben ruinieren. Es könnte Leben kosten“, sagte Barber der Daily Mail: "Das können wir uns nicht erlauben."

Die Saison soll am 12. Juni wieder aufgenommen werden und mit dem Finale um den FA-Cup am 8. August enden. Morgen wollen die 20 Vereine darüber konferieren. Laut Daily Mail wollen dabei auch andere Clubs vor einem aus ihrer Sicht zu frühen Wiederbeginn warnen, nachdem in der vergangenen Woche fast 500 Menschen in Großbritannien täglich an den Folgen des Coronavirus gestorben waren.

Viel werde nun davon abhängen, ob die deutsche Bundesligen nach der Quarantäne für Dynamo Dresden wie geplant am kommenden Wochenende wieder losgehen werde, meinte die Daily Mail.

BBL: Pesic will Spieler keinen Risiken aussetzen

Bayern Münchens Geschäftsführer Marko Pesic will der Kritik von Profis an der Saisonfortsetzung der Basketball-Bundesliga mit Aufklärung über die Pläne entgegentreten. Sobald das Hygiene- und Sicherheitskonzept den Profis am Montag im Detail erklärt werde, "werden viele Fragen, die die Spieler haben, beantwortet sein, viele Sachen werden relativiert sein“, sagte Pesic im ZDF-"Sportstudio".

"Ein Spieler ist das wichtigste Gut, das wir schützen müssen“, sagte der frühere Nationalspieler Pesic. Das Vertrauen sei sehr wichtig. "Wir werden keinen Spieler in irgendwas schieben, dass er Verletzungsrisiken ausgesetzt ist."

Die BBL will die Saison im Juni mit einem Turnier mit zehn Teams und 36 Spielen in München ohne Zuschauer fortzusetzen. Mehrere Spieler hatten sich zuletzt kritisch über das Vorgehen von Liga und Clubs geäußert. "Ich warte noch auf die richtige Erklärung für das Turnier“, sagte Niels Giffey von Alba Berlin in der "Bild am Sonntag": "Wir spielen jetzt vor leeren Hallen, haben drei Wochen Mini-Vorbereitung - und dann sollen wir spielen. Optimal ist das nicht."

Subotic übt Kritik an DFL-Vorgehen

Abwehrspieler Neven Subotic (Union Berlin) hätte sich vor der Wiederaufnahme des Bundesliga-Spielbetriebs eine stärkere Einbindung der Profis gewünscht. "Nach meinem Wissensstand hatten die Spieler keinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung“, sagte der 31-Jährige im "Deutschlandfunk". "Wir als Spieler wurden informiert, nachdem alles entschieden war."

Dies sei "ein bisschen enttäuschend. In Italien und England ist der Spielerverband eine Instanz, die in solchen Krisenfällen konsultiert wird. Hier in Deutschland ist das nicht der Fall." Am DFL-Konzept zweifelt Subotic aber nicht grundsätzlich. "Ich traue mir nicht zu, das Konzept zu bewerten, dafür habe nicht die Kompetenz“, sagte er: "Es wurde politisch bewertet und bewilligt, ich denke und hoffe, dass dies nicht passiert wäre, wenn es größere Lücken gäbe."

Zuletzt hatte Subotic im Gespräch mit der englischen BBC deutliche Bedenken geäußert. "Ich glaube, egal wann wir starten, es wird immer zu früh sein“, sagte der Innenverteidiger.

Golf: Zuschauer-Kontrolle per Chip in Armband

Die PGA-Tour will beim Memorial in Ohio (16. bis 19. Juli) auf Radiofrequenz-Identifikations-Technologie (RFID) zurückgreifen, um den Abstand der Zuschauer zueinander zu kontrollieren und Fans damit den Zugang zur Anlage zu gestatten. Laut Turnier-Direktor Dan Sullivan sollen die Fans mit RFID-Chips präparierte Armbändchen erhalten. So wüssten die Organisatoren zu jeder Zeit, "wie viele Menschen sich in einem bestimmten Gebiet sammeln".

Nur eine kleine Gruppe von Personen würde Zugriff zu den Verfolgungsinformationen haben. Wenn Gebiete überfüllt seien, würden die Leute gebeten, sich zu zerstreuen. Ob das Turnier, das vom 18-maligen Majorsieger Jack Nicklaus organisiert wird, mit Zuschauern ausgetragen werden darf, steht allerdings noch nicht fest.

Die Tour soll am 11. Juni mit der Charles Schwab Challenge in Forth Worth/Texas wieder aufgenommen werden. Die ersten vier Events werden ohne Zuschauer stattfinden.

Maradona spendiert 86er-Trikot

Diego Maradona (58) hat während der Corona-Krise Solidarität gezeigt und für eine Auktion in Buenos Aires ein signiertes Trikot vom WM-Erfolg 1986 spendiert. Der Erlös geht komplett an eine finanziell schwer angeschlagene Suppenküche in einem Armenviertel der argentinischen Hauptstadt.

Diese versorgt zahlreiche sozial und finanziell benachteiligte Menschen. "Diego kann sich nicht einmal vorstellen, was er für uns getan hat, es ist von unschätzbarem Wert. Ich werde ihm bis zu dem Tag, an dem ich sterbe, dankbar sein", sagte Anwohnerin Marta Gutierrez.

Maradona unterschrieb sein Trikot mit den Worten "wir werden es schaffen“ und machte damit den Anwohnern Mut. Argentinien befindet sich inmitten der Corona-Krise auch in einer schweren Wirtschaftskrise. Immer mehr Unternehmen müssen schließen, viele Einwohner rutschen dadurch unter das Existenzminimum.

Ironman Hawaii: Stars betonen Vorbereitungs-Probleme

Eine mögliche Verschiebung der Ironman-WM ins nächste Jahr würde die Triathletinnen und Triathleten vor eine große Herausforderung in der Vorbereitung stellen. Spekuliert wird mit einer Verlegung des Rennens über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen vom 10. Oktober in den Februar 2021.

"Nicht nur für die Insel wird das eine neue Herausforderung“, betonte Titelverteidiger Jan Frodeno. Für die meisten sei es dann Winter, "und man müsste sich im Winter für ein Rennen in der Hitze vorbereiten“, sagte der Gewinner von 2015, 2016 und 2019.

Auf die Problematik wies auch der zweimalige Hawaii-Sieger Patrick Lange hin: "Sich im kalten europäischen Winter auf ein Hitzerennen vorzubereiten, ist beinahe unmöglich. Insofern wird sich hier für alle Teilnehmer die Frage stellen, wie man den Körper bestmöglich klimatisch auf die tropischen Bedingungen auf Hawaii vorbereiten kann."