Ein Fußballprofi flüchtet vor der Pandemie aus Spanien in sein Heimatland. Nun droht ihm Ärger. Der Newsblog.

Gehaltsverzichte, Kurzarbeit, Training im Homeoffice und weitere Infektionen mit Covid-19: Die Coronakrise hat auch drastische Auswirkungen auf den Sport. Ein dänischer Fußballprofi ist nun sogar vor der Pandemie von Spanien in sein Heimatland geflüchtet, ohne seinen Verein zu informieren. Nun drohen ihm harte Sanktionen. Verfolgen Sie hier die aktuellen Entwicklungen:

Juventus kürzt Spielern und Coach Gehälter

Italiens Fußball-Rekordmeister Juventus Turin um Superstar Cristiano Ronaldo hat sich wegen der Corona-Pandemie und dem massiven Einnahmeausfall mit Spielern und Trainer auf drastische finanzielle Einschnitte geeinigt. Man habe eine Übereinkunft erzielt, die Bezüge in einem Umfang zu kürzen, der den Gehältern für März, April, Mai und Juni entspreche, teilte der Club mit. Dies betreffe auch Trainer Maurizio Sarri und komme einer Einsparung im Umfang von 90 Millionen Euro gleich.

Sollten die Spiele der laufenden Saison wieder neu angesetzt werden, werde der Club von der Lage abhängige Erhöhungen vereinbaren. "Juventus möchte allen Spielern und dem Coach für ihr Verantwortungsbewusstsein in einer schwierigen Zeit danken", hieß es.

Barça und Sponsor spenden 30.000 Masken

Der FC Barcelona hat 30.000 Schutzmasken an die katalanische Regierung geliefert, um damit beim Kampf gegen die Coronakrise zu helfen. Die Masken seien in China produziert und vom Unternehmen Taiping gespendet worden, teilte der Club mit. Die Versicherung gehört zu den Sponsoren des Vereins für den chinesischen Markt.

Kölner Profis verzichten auf Gehalt

Die Profis und das Trainerteam des 1. FC Köln folgen dem Beispiel mehrerer Clubs und verzichten auf einen Teil ihrer Gehälter. „Wir haben besprochen, dass wir das intern behalten wollen. Aber diese Dinge sind für uns und mich eine Selbstverständlichkeit“, sagte der ehemalige HSV- und jetzige Köln-Coach Markus Gisdol in der "Bild".

Fußballer flüchtet von Spanien nach Dänemark

Der dänische Fußballprofi Pione Sisto soll ohne Erlaubnis seines Clubs Celta Vigo vor der Coronakrise aus Spanien in sein Heimatland geflohen sein. Er muss nun mit einer Strafe seines Vereins rechnen, wie mehrere spanische Medien berichten.

Celta Vigos Pione Sisto ist nach Dänemark geflüchtet.
Celta Vigos Pione Sisto ist nach Dänemark geflüchtet. © imago / Zuma Press

Nach Angaben der spanischen Sportzeitung „AS“ machte sich der 25 Jahre alte Offensivspieler per Auto aus der Stadt Vigo ins fast 3000 Kilometer entfernte Kopenhagen auf, nachdem er in Spanien 14 Tage in Quarantäne gesessen hatte. Den Erstligisten soll er erst darüber in Kenntnis gesetzt haben, als er bereits auf dem Weg war.

Für die dänische Nationalmannschaft hat Sisto bereits mehrere Länderspiele bestritten, zum aktuellen Kader zählt er jedoch nicht.

Spielerberater: Ablösesummen werden fallen

Der Spielerberater Jörg Neblung rechnet mit spürbaren Auswirkungen auf die Transfers im Profifußball. „Die Ablösesummen werden bei jedem Spielerprofil fallen“, sagte der ehemalige Vertreter des 2009 verstorbenen einstigen Nationaltorhüters Robert Enke dem Portal „transfermarkt.de“.

Neblung teilt die Ansicht des einstigen Bayern-Machers Uli Hoeneß oder von Gladbachs Sportdirektor Max Eberl, dass es vorerst mit astronomischen Geschäften vorbei sein werde. „Auch bei Spielern wie Kai Havertz (Leverkusen) oder Jadon Sancho (BVB) wird es mit dreistelligen Millionenbeträgen eher schwierig werden“, sagte Neblung.

Barca-Star Suárez verteilt Hilfspakete in Heimat

Mit 500 Warenkörben voller unverderblicher Lebensmittel und Hygieneprodukten hat Uruguays Fußball-Star Luis Suárez in seinem Heimatland eine private Hilfsaktion gestartet. Im Auftrag des derzeit verletzten Stürmers vom FC Barcelona wurden die Beutel in der Metropole Montevideo im Stadtteil Casavalle verteilt. In den kommenden Tagen sollen die Pakete in weiteren ärmeren Gebieten der Hauptstadt ausgeliefert werden.

Luis Suárez (33) wechselte im Sommer 2014 für rund 82 Millionen Euro vom FC Liverpool nach Barcelona und geht seitdem für die Katalanen auf Torejagd.
Luis Suárez (33) wechselte im Sommer 2014 für rund 82 Millionen Euro vom FC Liverpool nach Barcelona und geht seitdem für die Katalanen auf Torejagd. © Getty Images

„Es gibt nichts zu danken. Das ist das Mindeste, was ich machen kann, um meinen Landsleuten zu helfen“, sagte „El Pistolero“ aus seiner Quarantäne im fernen Spanien. Das mit nur 3,5 Millionen Einwohnern kleine Uruguay verzeichnete am Freitag 274 mit dem Coronavirus infizierte Personen, aber noch keinen Todesfall.

Hilfspakete des AS Rom für die Ältesten

Der AS Rom kümmert sich um seine ältesten Anhänger. Jeder Dauerkarteninhaber im Alter von mindestens 75 Jahren erhielt im Rahmen der Aktion „Roma Cares“ ein Paket vom dreimaligen Meister Italiens. Darin enthalten unter anderem: Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Reis, Mehl, Zucker, Olivenöl und Mineralwasser, außerdem Desinfektionsmittel, Gesichtsmasken und Einweghandschuhe.

„Die ältesten Mitglieder unserer Gesellschaft sind im Moment besonders verwundbar, jedes Mal, wenn sie das Haus zum Einkaufen verlassen“, teilte der Club mit: „Daher hat der Verein mit Unterstützung seiner Sponsoren vier Lastwagen durch die Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus geschickt.“

Der älteste Dauerkarteninhaber, Eliseo Lorenzetti, erhielt zudem ein von Roma-Stürmer Edin Dzeko (früher VfL Wolfsburg) signiertes Trikot. Lorenzetti kam im Jahr 1923 zur Welt, vier Jahre vor der Gründung des AS Rom.

Mainz stellt auf Kurzarbeit um

Der 1. FSV Mainz 05 führt auf seiner Geschäftsstelle vom 1. April an Kurzarbeit ein. „Es ist gerade kein Zeichen von Schwäche, dass wir Kurzarbeit einführen. Es ist ein Signal für wirtschaftliche und organisatorische Handlungsfähigkeit. Wir haben festgestellt, dass der Sinn von Kurzarbeit auf uns genau zutrifft: Der erhebliche und vorübergehende Wegfall von Arbeitsaufkommen soll aufgefangen werden“, sagte der kaufmännische Vorstand Jan Lehmann der "FAZ".

Betroffen von der Maßnahme sind rund drei Viertel der Angestellten in der Verwaltung. Die Rheinhessen haben den von Kurzarbeit betroffenen Mitarbeitern zugesichert, die Absicherung von den 60 Prozent für Kinderlose beziehungsweise 67 Prozent für Eltern auf 90 Prozent aufzustocken. Der Verein werde im April laut Lehmann durch die Regelung einen Betrag im sechsstelligen Bereich einsparen, der wie die freiwilligen Gehaltsverzichte von Profis und Vorstandsmitgliedern zur Überlebensfähigkeit des Clubs in der Coronakrise beitragen soll.