Hamburg. Kaderspieler um Esther Henseleit können aktuell nicht auf dem Platz trainieren und warten nun auf eine Ausnahmegenehmigung.

Esther Henseleit wollte sich eigentlich in diesen Tagen in Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) auf ihren ersten Start bei einem Turnier der US-amerikanischen LPGA-Tour vorbereiten. Am Donnerstag sollte der erste Abschlag sein, aber natürlich ist auch der Profigolfsport von der Corona-Pandemie betroffen. Bis mindestens Mitte April fallen die Turniere in Nordamerika aus.

Die 21 Jahre alte Hamburgerin hatte Glück, dass sie quasi im letzten Moment von den Absagen erfuhr. Nun ist sie also in Hamburg und kann derzeit nicht einmal auf dem Golfplatz trainieren. Denn in ihrem Heimatverein, dem Hamburger Golfclub Falkenstein, war am Montag nach der Anordnung des Senats, dass alle Sportstätten geschlossen werden müssen, kein Sport möglich. Henseleit und weitere Hamburger Kaderspieler warten nun auf eine Ausnahmegenehmigung für Leistungssportler, die ein individuelles Training ermöglicht.

Ausnahmegenehmigung beantragt

Anders war es zunächst in Schleswig-Holstein, wo einige Vereine des Hamburger Golf Verbandes (HGV) ihre Anlagen haben. Dort waren lediglich „Zusammenkünfte“ untersagt. Das interpretierten die Vereine so, dass gespielt werden kann – als Einzelspieler oder Zweierflight. Am Montagnachmittag aber machten die Behörden dieser Auslegung ein Ende. „Wir hatten Besuch vom Ordnungsamt der Stadt Quickborn, welches im Auftrag des Kreises Pinneberg eine sofortige Schließung unseres Platzes angeordnet hat“, teilte der Golfclub an der Pinnau mit. Auch der Golfclub Wendlohe musste nach behördlicher Anordnung Platz und Übungsgelände am Montag sperren.

Der HGV und der Golfverband Schleswig-Holstein haben deshalb eine Ausnahmegenehmigung beantragt. Es ginge schließlich um Individualsport in freier Luft, so wie beim Joggen in einem Park. Der Deutsche Golf Verband wies in einer Informationsschrift auch darauf hin: „Bewegung an der frischen Luft gilt als gesundheitsfördernd.“

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Doch selbst wenn private Runden von ein oder zwei Spielern doch noch erlaubt würden, drohen den Vereinen große finanzielle Verluste. Greenfees von Clubfremden fallen weg, ebenso Turniergebühren. Die Anlagen Gut Kaden und Treudelberg leben mit ihren angeschlossenen Hotels ganz wesentlich von Golfgästen aus Skandinavien. Und die dürfen sowieso nicht mehr kommen.