Borussia Mönchengladbachs Alassane Pléa musste mit Gelb-Rot vom Platz. Warum das gleichzeitig richtig und falsch war.

Strafe muss sein. Die Regeln seien seit diesem Winter eben verschärft worden. Meinte Tobias Stieler, nachdem er Mönchengladbachs Stürmer Alassane Pléa während des Spitzenspiels der Borussia bei RB Leipzig mit Gelb-Rot vom Platz geschickt hatte. Der Bundesliga-Schiedsrichter aus Hamburg hat dabei nur die neuen, klaren Vorgaben umgesetzt, weshalb ihm auch die sofortige Unterstützung des Verbandes sicher war.

Wohl keine Aktion wurde an diesem Wochenende häufiger diskutiert. Ist es nicht auch längst an der Zeit, mit diesem im Fußball so typischen Meckern, der Rudelbildung und dem Attackieren des Unparteiischen aufzuräumen?

Sollen Emotionen noch stärker beschnitten werden?

Bei anderen populären Mannschaftssportarten wie Eishockey, Basketball oder Handball sind die Schiedsrichter schließlich auch unantastbare Respektspersonen.

Nur: Wollen wir wirklich, dass Emotionen immer stärker beschnitten werden? Dass eine Mannschaft durch die vergleichsweise harmlose Aktion eines Profis so hart bestraft wird? Pléa, gerade in bestechender Form, fehlte seinem Team ja nicht nur in der letzten halben Stunde in Leipzig, sondern muss nun auch noch am kommenden Wochenende gesperrt zuschauen. Das ist viel zu hart.

Wenn wir im Fußball schon Querverweise auf andere Sportarten wagen, dann sollten wir auch darüber nachdenken, den Strafenkatalog zu überdenken – und (zehnminütige) Zeitstrafen einführen, wie sie im Eishockey oder Handball üblich sind. Das könnte den Fußball unterm Strich sogar unterhaltsamer machen und würde ihm nichts von seiner Vorbildfunktion nehmen.