Düsseldorf/Hamburg. Der frühere Weltmeister kritisiert das Format des Turniers und stellt sich damit indirekt gegen seinen einstigen HSV-Coach Bob Hanning.

Der frühere Welt- und Europameister Torsten Jansen (43) kann dem Format der bevorstehenden Handball-EM wenig abgewinnen. „Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist es jetzt nicht gerade zukunftsträchtig, eine EM in drei Ländern auszurichten“, sagte der Trainer des Zweitligisten HSV Hamburg der "Rheinischen Post".

Der Europäische Handballverband EHF hatte das am Donnerstag beginnende Turnier nach Norwegen, Schweden und Österreich vergeben. Deshalb werden mehr Flugreisen als sonst nötig sein, um Mannschaften und Begleiter zu den Wettkampfstätten zu bringen.

Jansen stellt sich mit seiner Aussage indirekt gegen DHB-Vizepräsident Bob Hanning, der einst sein Trainer beim HSV war. Hanning (51) hatte empfohlen, "die Klimadebatte nicht auch noch auf eine Handball-EM" zu übertragen. Allerdings sei auch er kein Freund von Turnieren in mehreren Ländern: "Wir haben ja schon vor einem Jahr bei der WM in Deutschland und Dänemark gesehen, dass es ja im Prinzip auch nur ein halbes Turnier bei uns war. Jetzt sind es drei Ausrichter, und das sind noch nicht mal alles Nachbarländer", sagte Hanning.

Jansen fordert von Handballern mehr Widerstand gegen Überlastung

In der Debatte um die Überlastung der Spieler fordert Jansen von den Betroffenen mehr Gegenwehr: „Um große Turniere nicht inflationär werden zu lassen, könnte man den jährlichen Wechsel von EM und WM schon mal entzerren. Aber solange EHF und IHF nichts ändern wollen und sich immer noch Spieler finden, die das mitmachen, wird alles so bleiben."

Torsten Jansen triumphierte mit der deutschen Nationalmannschaft bei der EM 2004 in Slowenien und bei der WM 2007 im eigenen Land. Mit dem HSV gewann der einstige Weltklasse-Linksaußen 2011 die deutsche Meisterschaft und 2013 die Champions League.