Austin/Texas. Der Brite kann an diesem Sonntag in Austin zum sechsten Mal Weltmeister werden. 2021 werden die Regeln in der Rennserie verändert.

Für Lewis Hamilton (34) kommt diese neue Herausforderung genau richtig. Das neue Formel-1-Regelwerk ab 2021 spornt den bald sechsmaligen Weltmeister dazu an, seine Rekordjagd auch in Zukunft ungebremst fortzusetzen. „Ich will ein Pionier in dieser neuen Ära sein“, sagte der Brite.

Schon ein achter Platz an diesem Sonntag (20.10 Uhr/RTL und Sky) reicht dem Dauersieger beim Großen Preis der USA im texanischen Austin zum nächsten Titel – der letzte soll das für den Mercedes-Piloten keineswegs werden: „Ich habe den Gipfel noch nicht erreicht.“ Hamiltons Vertrag läuft Ende 2020 aus, eine Verlängerung stellte der 83-malige Grand-Prix-Sieger nun schon lange vorher in Aussicht: „Ich bin sehr gerne ein Teil dieser Marke.“

Die Bosse wünschen sich mehr Action

Ab 2021 wird in der Königsklasse des Motorsports alles anders. Die Bosse wünschen sich mehr Action und spannendere Rennen. Dafür wird die Formel 1 quasi auf den Kopf gestellt, erstmals eine Kostengrenze von rund 157 Millionen Euro pro Rennstall und Jahr eingeführt. Die Boliden sollen wieder leichter überholen können und bekommen dafür auch Einheitsteile verpasst. Mehr Spektakel, mehr Drama – und das bei bis zu 25 statt wie bisher maximal 22 Veranstaltungen jährlich. Fast alles nach dem Geschmack des einzigen echten Weltstars der Szene. „Das wird sicher eine sehr interessante Zeit“, sagte Hamilton.

Vielleicht hat er dann schon seinen siebten Titel geholt und ist mit Rekordchampion Michael Schumacher gleichgezogen. Ferrari-Star Sebastian Vettel würde gerne verhindern, dass sein ewiger Gegner auch künftig alles abräumt. Ein klares Bekenntnis zur Formel 1 der Zukunft gab es vom Heppenheimer aber noch nicht. „Wir fokussieren uns auf den Job dieses Jahr, nächstes Jahr haben wir sehr hohe Ambitionen, um Siege und im besten Fall die WM mitzufahren“, sagte Vettel: „Danach sehen wir weiter.“ Auch der Vertrag des 32-Jährigen läuft nach einer weiteren Saison aus. Im Gegensatz zu Hamilton ist Vettel, der im Freien Training am Freitag Zweiter hinter Max Verstappen (Red Bull) wurde, mit seinem Jahr nicht zufrieden.

Um Dritter zu werden, muss Vettel Leclerc überholen

Nur einen Saisonsieg gab es, dazu zeigte sich Teamkollege Charles Leclerc mehrfach deutlich besser und sorgte für Aufsehen. „Das Ziel ist noch Dritter zu werden“, sagte Vettel. Dazu muss er Le­clerc überholen, aktuell trennen beide nur sechs Punkte. „Wir wollen das bestmögliche Ende der Saison schaffen und idealerweise alle drei Rennen gewinnen“, sagte Vettel. Während Ferrari sich zuletzt sechsmal in Folge die Poleposition sicherte, ist Mercedes um Austin-Rekordsieger Hamilton (5) in den Rennen meistens da, wenn es darauf ankommt. Alle sechs Konstrukteurs- und Fahrer­titel haben die Silberpfeile seit dem Beginn der Hybrid-Ära 2014 gewonnen. Geht es nach Hamilton, setzt sich das auch mit neuen Regeln fort: „Wir haben gezeigt, dass Mercedes am besten auf Veränderungen reagieren kann.“