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Spanien und Italien auf EM-Kurs

Die Ex-Weltmeister Spanien und Italien haben in der EM-Qualifikation jeweils den sechsten Sieg im sechsten Spiel eingefahren. Die Squadra Azzurra ist nach dem hart erkämpften 2:1 (0:0) in Finnland ebenso klar auf EM-Kurs wie Spanien, das Außenseiter Färöer zu Hause 4:0 (1:0) bezwang. Schweden und Norwegen trennten sich 1:1 (0:1), Griechenland kam nicht über ein 1:1 (1:0) gegen Liechtenstein hinaus, das sich den ersten Punkt erkämpfte.

Paco Alcacer befindet sich in bestechender Form. Nun erzielte er für Spanien einen Doppelpack nach Einwechslung.
Paco Alcacer befindet sich in bestechender Form. Nun erzielte er für Spanien einen Doppelpack nach Einwechslung. © imago/Marca

Spanien wurde in Gijón gegen die Färöer zwar seiner Favoritenrolle gerecht, verpasste gegen den 108. der Weltrangliste aber weitere Tore. Rodrigo Moreno (13./50. Minute) und BVB-Stürmer Paco Alcácer (89./90.+2)) trafen je doppelt für den Favoriten, der die Gruppe F damit weiter souverän mit sechs siegen aus sechs Spielen anführt. Auf Rang zwei folgt Schweden mit elf Punkten aus sechs Spielen vor Rumänien (10 Punkte) und Norwegen (9). RB Leipzigs Emil Forsberg traf für die Schweden gegen Norwegen zum Ausgleich (60.).

Italien hatte mit den bislang so stark aufspielenden Finnen etwas mehr Mühe. Der Ex-Dortmunder Ciro Immobile brachte die Azzurri verdient in Führung (59.), dem früheren Schalker Teemu Pukki gelang aber der Ausgleich (72./Foulelfmeter). Ein Handelfmeter brachte den überlegenen Italienern dann den Siegtreffer durch Jorginho (79.). Italien führt die Gruppe mit 18 Punkten vor Finnland (12) an.

Werner Wolf zum Kölner Präsidenten gewählt

Werner Wolf ist neuer Präsident des 1. FC Köln. Der 63-Jährige wurde auf der Mitgliederversammlung zusammen mit seinen Vize-Präsidenten Jürgen Sieger und Eckhard Sauren mit 78,22 Prozent der Stimmen gewählt. Das Trio war vom Mitgliederrat aufgestellt worden und ohne Gegenkandidaten.

Der alte Vorstand um den schon im März zurückgetretenen Werner Spinner und dessen Vize-Präsidenten Toni Schumacher und Markus Ritterbach war seit 2012 im Amt. Der ehemalige Brauerei-Geschäftsführer Wolf war im Jahr 2011 schon einmal interimistisch Präsident des FC. Der FC vergütet die Vorstands-Arbeit mit 150.000 Euro für den Präsidenten und 100.000 Euro für seine Stellvertreter. Dachfondsmanager Sauren will aus persönlichen Gründen bis auf Weiteres auf die Vergütung verzichten.

Neymars trifft bei Spießrutenlauf in Miami

Neymar legte die rechte Hand hinter sein Ohr und gab mit dieser Geste wohl seine Antwort auf die zahlreichen Pfiffe, die ihm in Miami entgegengeschlagen waren. Brasiliens Fußball-Genius feierte ein mehr als ordentliches Comeback nach dreimonatiger Pause. Der umstrittene Superstar von Paris St. Germain, der trotz Verletzung mit Vergewaltigungsvorwürfen und seinen Wechselabsichten im Sommer für reichlich Schlagzeilen gesorgt hatte, war beim 2:2 (1:2) gegen Kolumbien in Florida der Mann des Tages.

Mit seinem Ausgleichstreffer in der 58. Minute bewahrte der 27-Jährige die Selecao vor der dritten Niederlage unter Nationaltrainer Tite. Außerdem leistete der Supertechniker auch ohne Spielpraxis die Vorarbeit zum anderen brasilianischen Treffer durch Real Madrids Star Casemiro (19.). Seit 17 Partien ist der fünfmalige WM-Champion nun ungeschlagen.

Neymar fühlte sich nach dem Remis als Gewinner und zeigte es den pfeifenden Zuschauern unter den 65.232 Fans im Hard Rock Stadium des NFL-Teams der Miami Dolphins mit seiner demonstrativen Geste, dass ihm auch die Missfallensbekundungen nichts anhaben können. Dabei waren es vor allem die kolumbianischen Anhänger in der Arena, sie pfiffen bei jeder Ballberührung von Neymar lautstark.

Ex-HSV-Coach Fink hofft auf baldige Podolski-Rückkehr

Thorsten Fink vom japanischen J-League-Club Vissel rechnet in Kürze mit einem Comeback des 2014er-Weltmeisters Lukas Podolski (34). „Er braucht normalerweise zwei, drei Wochen, vielleicht reicht es schon nächste Woche, um mal reinzukommen“, sagte Fink bei "Sky Sport News HD".

Aufgrund einer Ohren-OP stand Podolski drei Monate nicht zur Verfügung. Fink: „Er hatte eine Art Mittelohrentzündung und musste am Trommelfell operiert werden. Er konnte nicht trainieren, nicht einmal laufen. Da fehlt noch einiges, aber er arbeitet sehr hart.“

Der ehemalige HSV-Trainer Fink bestätigte auch nochmals, dass Podolski als einer von drei älteren Spielern bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio in der deutschen Olympia-Auswahl dabei sein möchte. „Sein großes Ziel ist, bei Olympia dabei zu sein. Das liegt natürlich nahe, weil er in Japan alles kennt. Er ist ein Aushängeschild in Deutschland, aber auch in Japan sehr, sehr bekannt.“ Der Vertrag von Podolski in Kobe läuft am 31. Januar 2020 aus.

Rutemöller soll den 1. FC Köln beraten

Der frühere Bundesligatrainer Erich Rutemöller soll als Berater zum 1. FC Köln zurückkehren. Der 74-Jährige wird demnach auf der Mitgliederversammlung des FC am Sonntag als Berater des neuen Vorstands vorgestellt, wie die „Bild“-Zeitung berichtet. Rutemöller hatte am Samstag auf eigenen Wunsch den rheinischen Rivalen Fortuna Düsseldorf verlassen. Dort war er in ähnlicher Funktion als Berater des Vorstandes für Nachwuchsentwicklung und Trainerausbildung tätig.

Rutemöller hatte 1990/91 die Kölner in der Bundesliga trainiert. In Erinnerung ist er dabei vor allem wegen seines Satzes „Mach et Otze!“. Der Coach hatte damals nach dem Pokal-Halbfinale gegen den MSV Duisburg ausgeplaudert, dass er sein Einverständnis abgegeben habe, dass sich Frank Ordenewitz kurz vor Schluss die Rote Karte abholt. Dadurch wäre der Stürmer im Finale doch spielberechtigt gewesen, weil die Sperre für die Bundesliga gegolten hätte. Im Nachhinein wurde Ordenewitz wegen Unsportlichkeit gesperrt.

Am Sonntag wird in Köln auf der Mitgliederversammlung der neue Vorstand gewählt. Zur Wahl steht der 63-jährige Werner Wolf mit seinem Team.

Bewerber-Trio macht sich bereit für die WM 2030

Ecuador will sich gemeinsam mit Kolumbien und Peru für die Austragung der Fußball-WM 2030 bewerben. Der ecuadorianische Staatschef Lenín Moreno teilte am Samstag über Twitter mit, er habe den Präsidenten von Kolumbien, Iván Duque, und Peru, Martín Vizcarra, eine gemeinsame Bewerbung vorgeschlagen. Moreno trug das Vorhaben seinen Kollegen nach eigenen Angaben auf dem Amazonasgipfel am Freitag im kolumbianischen Leticia vor.

Die Kandidatur würde in Südamerika mit der gemeinsamen Bewerbung von Argentinien, Uruguay, Paraguay und Chile konkurrieren. Auch Marokko hatte sich für die Austragung der WM 2030 beworben. Interesse hatten auch England im Verbund mit Schottland, Wales, Nordirland und Irland sowie das Quartett aus Bulgarien, Griechenland, Rumänien und Serbien geäußert.

Die WM 2022 findet in Katar und die von 2026 in den USA, Kanada und Mexiko statt.

Schumacher verlässt Köln mit Seitenhieb

Der frühere Nationaltorhüter Toni Schumacher hat sich zwar mit einigen Seitenhieben, nach eigenen Worten „ohne Groll und Zorn“ aus dem Amt des Vize-Präsidenten beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln verabschiedet. „Zorn ist nur etwas für schwache Menschen, auch wenn die letzten Monate nicht vergnügungssteuerpflichtig waren“, sagte Schumacher und versprach: „Man kriegt vielleicht Toni Schumacher aus dem FC heraus. Aber man kriegt den FC nie, nie, nie aus Toni Schumacher heraus.“ Über eine mögliche Zukunft beim FC sagte er: „Wenn ich gefragt werde, werde ich da sein.“

Schumacher, der seit 2012 amtierte, gab zu, dass er mit dem anderen Vize-Präsident Markus Ritterbach gerne wieder kandidiert hätte. „Dafür hätte es gute Gründe gegeben“, erklärte der 65-Jährige: „Aber ich wollte dieses Endspiel nicht, obwohl ich Endspiele liebe. Zwei Teams mit demselben Wappen auf der Brust, das darf nicht sein.“ Der Mitgliederrat entschied sich für ein Trio um Werner Wolf, das am Sonntag ohne Gegenkandidaten zur Wahl antrat.

Schumacher warnte die 3456 anwesenden Mitglieder ohne Namen zu nennen aber: „Es gibt Menschen, die verwechseln gerne Ursache und Wirkung und begeben sich in die Opferrolle. Lasst euch nicht blenden.“ Auch Ritterbach mahnte: „Achtet auf das, was die Leute auf der Bühne wirklich leisten. Nicht auf das, was sie versprechen.“ Zu Schumacher sagte er auf der Bühne: „Toni, in den letzten Monaten ist man nicht so richtig gut mit uns umgesprungen.“