Hamburg. Die Weltmeisterschaft im Tennisstadion am Rothenbaum kostet rund 6,5 Millionen Euro. Wieviel die Stadt hinzuschießt.

Im Tennisstadion am Rothenbaum herrscht bereits Hochbetrieb. Fast alle der 96 Beachvolleyball-Teams aus 38 Nationen, die vom Freitag an bis zum 7. Juli bei der Beachvolleyball-Weltmeisterschaft in Hamburg aufschlagen, sind in der Stadt eingetroffen, haben ihre ersten Trainingseinheiten auf dem Center-Court absolviert. Und für jene, die die Anlage an der Hallerstraße aus den Vorjahren kennen, erstrahlt sie in neuem Glanz. Dazu zählen die ersetzte, jetzt blütenweiße innere Membran des mobilen Dachs, aber auch die zahlreichen Aufbauten um das Stadion herum. Prunkstück ist das sechs Meter hohe VIP-Zelt, das den Namen Champions Club trägt. Alle Stände bleiben bis zum Ende des Tennisturniers (20. bis 28. Juli) stehen.

Der Luxus kostet. Mit einem Budget von 6,5 Millionen Euro ist die Beachvolleyball-WM Hamburgs bisher teuerstes temporäres Sportereignis. Die Dachreparatur (eine Million Euro) ist dabei nicht eingerechnet. Sie ist Teil der zehn Millionen Euro teuren Renovierung des Rothenbaums, wovon die Alexander-Otto-Sportstiftung 80 Prozent zahlt. Der Umbau soll im Mai 2020 abgeschlossen sein.

Veranstalter rechtfertigt die hohen Ausgaben

Die Stadt schießt 3,5 Millionen Euro zur WM hinzu, trägt dazu bei, dass die Titelkämpfe in einer der populärsten olympischen Sportarten für Zuschauer an allen zehn Tagen frei zugänglich sind. Im Wettbewerb der Städte haben internationale Spitzensportveranstaltungen ihren (hohen) Preis. Die Hauptsponsoren Aldi Nord und Comdirect Bank zahlen für ihre Auftritte vor, bei und nach den Spielen hohe sechsstellige Summen.

Der österreichische Veranstalter Hannes Jagerhofer (57), Chef der Beach Majors GmbH, kann zudem nicht billig, das Beste ist ihm gerade gut genug. Die von ihm ausgerichtete WM 2017 in Wien kostete rund neun Millionen Euro. Jager­hofer rechtfertigt die Ausgaben mit dem hohen Werbewert der Veranstaltung, die weltweite Aufmerksamkeit generiere. Hamburg solle im besten Lichte erscheinen, dafür wurden schon vor dem WM mit hohem Aufwand im Hafen und an der Elbphilharmonie Filme vor allem für die sozialen Medien gedreht. An anderen Orten erhält er indes nicht immer diese Unterstützung. Sein Major-Turnier in Fort Lauderdale (US-Bundesstaat Florida) musste er im Frühjahr kurzfristig absagen, weil externe Geldgeber fehlten.