Hamburg. Am Donnerstag beginnt in der Barclaycard-Arena der World Cup of Darts. Die Atmosphäre wird der eine Fußballstadions ähneln.

Max Hopp holte sich bei einem Showturnier ordentlich Selbstvertrauen und bezwang erstmals Darts-Dominator Michael van Gerwen, Martin Schindler feuerte die Pfeile im Duell mit den TV-Entertainern Joko und Klaas zur Abwechslung mal im Liegen auf die Scheibe. Von Donnerstag an wird es für Deutschlands Topduo aber wieder ernst. Beim World Cup of Darts in der Hamburger Barclaycard-Arena spielen bis Sonntag die 32 besten Nationen den Teamweltmeister aus.

Lautstarke Rückendeckung dürften Hopp und Schindler sicher haben. "Das wird großartig, wenn alle Fans uns unterstützen", sagte Hopp dem Portal "Dartsnews". Mehr als 10.000 Zuschauer werden pro Session erwartet, in den vergangenen Jahren blieb die sportliche Fairness bei lautstarken Pfiffen und Buhrufen in Richtung der Gegner teilweise aber auf der Strecke. Beim World Cup herrscht Fußball-Atmosphäre.

Die jeweils zwei besten Spieler in der Weltrangliste treten für die einzelnen Teams an. Hopp hat sich inzwischen auf den 25. Platz geschoben, Schindler ist die 51 der Welt. Zu den acht gesetzten Nationen gehört Deutschland allerdings nicht. Entsprechend könnten Hopp und Schindler schon früh auf die Topnationen treffen. Bereits in der zweiten Runde könnte es zum Duell mit Belgien um den zweimaligen Jugendweltmeister Dimitri Van den Bergh kommen.

Hopp bezwingt erstmals Dominator van Gerwen

Im ersten Spiel am Donnerstagabend (19 Uhr/DAZN) aber zunächst die Pflichtaufgabe gegen Ungarn. "Ungarn ist ein gutes Los für uns", sagt Hopp selbstbewusst: "Ich habe Pal Szekely gesehen, als er gegen Raymond van Barneveld gespielt hat. Er schien ein bisschen nervös zu sein. Aber er hat auch nicht so viel Erfahrung wie Martin und ich."

Gespielt wird in der ersten Runde ausschließlich im Doppel. Wer zuerst fünf Legs gewinnt, zieht in die zweite Runde ein. Die traditionellen Einzelspiele kommen erst ab der zweiten Runde hinzu.

Gerade im Einzel konnte Hopp zuletzt auf der Profi-Tour einige Glanzlichter setzen, er weckte damit Hoffnungen für das Heimturnier. Bei einem der zahlreichen Players-Championship-Turniere kam er Mitte Mai in Barnsley bis ins Finale. Auf der European Tour schaltete er im niederländischen Zwolle nacheinander WM-Halbfinalist Nathan Aspinall und den ebenfalls starken Joe Cullen aus. Und bei einem Einladungsturnier bezwang Hopp im Finale gar Weltmeister van Gerwen – zum ersten Mal überhaupt.

Bisher nur englische und niederländische Siege

Die Topspieler der großen Darts-Nationen dürften sich davon aber kaum beeindrucken lassen. Als Favorit geht England ins Turnier, das Team mit dem früheren Weltmeister Rob Cross und dem WM-Zweiten Michael Smith ist an Position eins vor Schottland gesetzt.

Die Niederlande setzen neben van Gerwen auf einen Neuling. Jermaine Wattimena ersetzt van Barneveld, der in der Weltrangliste zu weit abgerutscht ist. Hier sieht Hopp eine mögliche Schwachstelle. "Raymond hat eine große Erfahrung, in Kombination mit van Gerwen war das tödlich", sagte Hopp.

Die Siege bei den bisherigen acht Auflagen des Turniers teilten sich England und Oranje (je vier) untereinander auf.