Köln. Der Kölner Weltmeister wollte in wenigen Wochen erneut um den Titel kämpfen. Doch sein Gegner hat die Unterschrift verweigert.

Das Wirrwarr um die Rückkehr von Boxweltmeister Manuel Charr geht weiter. Auch der neu angesetzte WM-Kampf im Schwergewicht zwischen dem "Koloss von Köln" und dem US-Amerikaner Fres Oquendo steht vor dem Aus. Oquendo hat offenbar den Kampfvertrag nicht rechtzeitig unterschrieben.

"Ja, wir haben davon erfahren. Es wird wahrscheinlich nicht zum Kampf kommen", sagte Charrs Manager Christian Jäger dem SID und bestätigte damit einen Bericht von „Köln.Sport“. Der Kampf sollte am 23. März oder 6. April in der Domstadt stattfinden.

Warum sich der gebürtige Puerto Ricaner bislang geweigert hat, den Kontrakt zu unterzeichnen, blieb unklar. "Es wird jetzt in Abstimmung mit allen Beteiligten und dem Weltverband ein neuer Gegner gesucht. Wir hoffen, dass Manuel zeitnah boxen kann", meinte Jäger.

Dopingsperre gegen Charr wurde zurückgenommen

Der 34-jährige Charr sollte bereits im vergangenen September gegen den 45 Jahre alten Oquendo in den Ring steigen. Doch kurz zuvor wurde ihm per Dopingprobe die Einnahme der verbotenen Anabolika Epitrenbolon und Drostanolon nachgewiesen.

Wegen Verfahrensfehlern musste die sechsmonatige Sperre gegen Charr allerdings zurückgenommen werden. Die WBA erklärte, dass Charr innerhalb von 60 Tagen gegen Oquendo boxen müsse. Zudem machte der Verband unmissverständlich klar, dass Charr bei einem erneuten positiven Dopingbefund gesperrt und ihm der Titel aberkannt werde.

Charr war am 25. November 2017 durch einen einstimmigen Punktsieg in Oberhausen gegen den Russen Alexander Ustinow überraschend Weltmeister geworden. Der gebürtige Libanese ließ sich als erster deutscher Schwergewichts-Champ seit Max Schmeling feiern, doch kurz danach wurde bekannt, dass der neue Weltmeister keinen deutschen Pass besitzt.