Einen Tag nach dem famosen Comeback im Biathlon-Weltcup hat Laura Dahlmeier ihr nächstes gutes Resultat eingefahren.

Nove Mesto. Die „Königin der Jagd“ hat erneut überzeugt, ihre Rückkehr auf den Thron muss aber noch etwas warten: Laura Dahlmeier ist nur einen Tag nach dem famosen Comeback im Biathlon-Weltcup zum nächsten Top-Resultat gestürmt. In Nove Mesto lief die Doppel-Olympiasiegerin in der Verfolgung über 10 km auf den fünften Rang, nachdem sie am Freitag im ersten Saisonrennen auf den zweiten Rang gesprintet war.

„Es waren keine einfachen Bedingungen und ich war doch ein bisschen müde“, sagte Dahlmeier, die deshalb auch ihre Teilnahme am Massenstartrennen am Sonntag offen ließ, in der ARD: „Ich darf es jetzt nicht übertreiben. Wir werden es noch besprechen.“

Die siebenmalige Weltmeisterin Dahlmeier, die wegen eines geschwächten Immunsystems wochenlang keinen Leistungssport hatte betreiben können, leistete sich zwei Schießfehler und hatte im Ziel 54,2 Sekunden Rückstand auf die Norwegerin Marte Roeiseland. Die Sprint-Siegerin setzte sich trotz zweier Strafrunden vor der Gesamtweltcup-Führenden Dorothea Wierer (1/+0,2 Sekunden) aus Italien und der Schwedin Hanna Öberg (1/+4,7) durch.

Dahlmeier liebt die Verfolgung

Das spannende Verfolgungsrennen, das direkte Duell Frau gegen Frau, ist seit jeher Dahlmeiers Lieblingswettkampf. Nicht umsonst feierte die ehrgeizige Bayerin zehn ihrer bisherigen 19 Weltcup-Siege in diesem Rennen, nicht zufällig gelangen ihr die letzten vier davon in genau dieser Disziplin.

Immer wieder hatte Dahlmeier in der Vergangenheit zudem betont, dass sie dabei viel lieber die Jägerin als Gejagte ist. Die Ausgangslage für den Wettkampf am Samstag war daher nahezu perfekt: Der Rückstand von fünf Sekunden auf Roeiseland war marginal und erlaubte Dahlmeier dennoch, die Rivalin genauestens zu studieren und ihre „mentale Stärke“ (Roeiseland) auszuspielen.

Spannendes Finish von Dahlmeier

Auf der ersten Runde gelang es Dahlmeier allerdings nicht, die Lücke zur Norwegerin zu schließen. Ganz im Gegenteil: Trotz einer fehlerfreien Schießeinlage wuchs der Rückstand sogar auf 15 Sekunden an. Der Abstand blieb nach weiteren fünf Treffern konstant, wenngleich Dahlmeier auf den vierten Rang zurückfiel.

Als der tückische Wind vor dem dritten Schießen auffrischte, handelte sich Dahlmeier ihre Strafrunden ein, der Kontakt zur Spitze war damit erst einmal abgerissen. Das änderte sich auch nach dem letzten Schießen nicht, was allerdings nicht bedeutete, dass Dahlmeier entspannt in das Ziel laufen konnte. Sie kämpfte mit gleich vier Kontrahentinnen um den vierten Platz – und musste nur die Italienerin Lisa Vittozzi vorbeilassen. Direkt hinter Dahlmeier belegte die fehlerfreie Vanessa Hinz (Schliersee) Rang sechs.

28 Schießfehler bei deutschen Herren

Zuvor hatten die deutschen Männer einen katastrophalen Tag vor allem am Schießstand erwischt. Nach dem Sprint waren die Ausgangssituationen für die fünf DSV-Athleten um Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer und Sprint-Weltmeister Benedikt Doll ohnehin schon sehr schlecht, insgesamt 28 Fehler raubten die geringen Chancen auf ein Top-Resultat dann komplett.

Beim fünften Saisonerfolg des Norwegers Johannes Thingnes Bö lief somit Peiffer (drei Strafrunden), der zwischenzeitlich auch noch gestürzt war, als bester Deutscher auf den 16. Rang. „Es lief viel schief“, sagte Peiffer. Doll handelte sich noch drei Strafrunden mehr ein und beendete das enttäuschende Rennen auf dem 19. Platz. „Meine Energiereserven sind ziemlich am Ende“, sagte Doll.

Die Skijäger verabschieden sich am Sonntag mit den ersten Massenstarts der Saison (ab 11.45 Uhr) in die kurze Pause, in der sie Kraft für die stimmungsvollen Heimspiele tanken wollen. Die ersten Weltcups im neuen Jahr finden traditionell in Oberhof (ab 10. Januar) und Ruhpolding (ab 16. Januar) statt.