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PSG: Ermittlungen wegen Diskriminierung

Nach Enthüllungen über umstrittene Rekrutierungs-Formulare beim französischen Meister Paris Saint-Germain (PSG) hat sich nun die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Sie eröffnete eine Untersuchung, bei der es unter anderem um vermutete Diskriminierung auf Grund der Herkunft, der ethnischen Gruppe oder der Nationalität geht. Das bestätigten Justizkreise der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Paris.

Die PSG-Stars Kylian Mbappé und Neymar
Die PSG-Stars Kylian Mbappé und Neymar © Imago/Buzzi

Der Justiz liegt eine Beschwerde der Menschenrechtsliga vor. PSG hatte hingegen nach früheren Medienberichten in einer internen Untersuchung keinen Fall von Diskriminierung festgestellt.

Nach Recherchen der investigativen Internetzeitung „Mediapart“ im Rahmen der sogenannten Football Leaks hatte PSG bestätigt, dass Formulare mit illegalem Inhalt von der Rekrutierungsabteilung verwendet wurden. Auf den Papieren waren Optionen wie „Französisch“, „Maghrebinisch“, „Westindisch“ oder „Schwarz-Afrikanisch“ vorgegeben. Die Erhebung ethnischer Daten von Personen ist in Frankreich verboten.

Schiri wegen "Schnick, Schnack Schnuck" gesperrt"

Hunderte Schiedsrichter haben sich in England solidarisch mit einem Kollegen gezeigt, der die Seitenwahl mit „Schnick, Schnack, Schnuck“ entschieden hatte und dafür bestraft worden war. Das berichtete der britische Fernsehsender BBC am Montag. Der Referee David McNamara hatte bei einem Super-League-Spiel der Frauen auf das beliebte Kinderspiel zurückgegriffen und war dafür vom Verband FA für drei Wochen gesperrt worden. Er hatte die Münze in der Kabine vergessen.

Nach Angaben der BBC ließen Schiedsrichter nun am Wochenende bei Amateurspielen im ganzen Land „Schnick, Schnack, Schnuck“ spielen, um die Seitenwahl zu bestimmen. Mit ihrer Aktion wollten sie gegen die Sperre protestieren. „Wir wollten Solidarität zeigen“, sagte ein Unparteiischer dem Fernsehsender.

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96: Sorgen um Bebou, Hoffnung für Füllkrug

Hannover 96 droht der Ausfall eines weiteren Leistungsträgers. Der zuletzt so starke Mittelfeldspieler Ihlas Bebou kehrte wegen einer Oberschenkelverletzung vorzeitig von einer Länderspielreise mit der Nationalmannschaft Togos zurück und soll nun in Hannover erneut untersucht werden. Die „Bild“-Zeitung hatte am Montag zuerst darüber berichtet. Wegen seiner Beschwerden verpasste der 24 Jahre alte Bebou am Sonntag das Afrika-Cup-Qualifikationsspiel gegen Algerien.

96-Torjäger Niclas Füllkrug trainierte dagegen am Montag zum ersten Mal wieder mit der Mannschaft. Der 25-Jährige war wegen anhaltender Knie-Beschwerden für längere Zeit von einem Bio-Statiker in München behandelt worden. „Es ist schön, dass Niclas wieder bei der Mannschaft ist“, sagte Trainer André Breitenreiter. Ob Füllkrug bereits am Sonntag um 18 Uhr im Bundesliga-Spiel bei Borussia Mönchengladbach eingesetzt werden kann, ist aber fraglich.

Gascoigne wegen sexueller Nötigung angeklagt

Englands tief gefallener früherer Star Paul Gascoigne hat wieder einmal für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Wie die in Großbritannien für den Schienenverkehr zuständige Polizei (British Transport Police) am Montag mitteilte, soll der 51-Jährige im August eine Frau in einem Zug von York nach Durham belästigt haben.

Paul Gascoigne im August dieses Jahres.
Paul Gascoigne im August dieses Jahres. © Reuters

Gascoigne wurde in einem Fall wegen "sexueller Nötigung durch Berührung" angeklagt, sagte eine Polizei-Sprecherin. Am 11. Dezember muss er sich vor Gericht verantworten.

Gascoigne galt als einer der talentiertesten Mittelfeldspieler seiner Generation, zwischen 1988 und 1998 bestritt er 57 Länderspiele für England. Legendär sind seine Tränen nach dem verlorenen WM-Halbfinale der Three Lions 1990 gegen Deutschland. Nach dem Ende seiner Karriere 2004 sorgte Gascoigne wiederholt durch Alkoholexzesse mit daraus resultierenden erheblichen Gesundheitsproblemen für Aufsehen. Mehrfach hatte sich das "Enfant terrible" erfolglos Entzugstherapien unterzogen und wiederholt für Entsetzen und Angst um sein Leben gesorgt.

Gerüchte um Neymar-Rückkehr nach Barcelona

In Spanien brodelt die Gerüchteküche um eine mögliche Rückkehr des brasilianischen Stürmerstars Neymar von Paris St. Germain zu seinem früheren Club FC Barcelona. Der Sport-Geschäftsmanager der Katalanen, Pep Segura, hatte am Wochenende im Gespräch mit der Zeitung „La Vanguardia“ ein Interesse am teuersten Fußballer der Welt nicht mehr ausgeschlossen. Zwar sei der Weggang Neymars im vergangenen Jahr „ein Affront“ gewesen, den der 26-jährige dem Club zugemutet habe. „Aber wenn wir denken, dass er trotz allem der sein soll, der kommen soll, dann wird er es sein“, erklärte Segura.

Neymar war im Sommer 2017 für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro nach Paris gewechselt. Er hatte Barcelona aus eigenem Wunsch den Rücken gekehrt. Allerdings gibt es immer wieder Berichte, wonach er bei PSG nicht glücklich sein soll. Die spanische Sportzeitung „Marca“ berichtete, Neymar habe am Freitag nach dem 1:0-Sieg Brasiliens gegen Uruguay auf die Frage eines Journalisten nach einer möglichen Rückkehr zu Barça nur geheimnisvoll gelächelt - geantwortet habe er nicht.

Blatter macht Stimmung gegen Infantino

Nach den bekannt gewordenen Plänen für einen Ausverkauf der Fifa hat der umstrittene Ex-Präsident Joseph S. Blatter die Mitglieder des Weltverbandes zum Widerstand gegen das dubiose 25-Milliarden-Dollar-Projekt seines amtierenden Nachfolgers Gianni Infantino (beide Schweiz) aufgerufen. Aus Sicht des 82-Jährigen sollten sich die einzelnen Nationalverbände dabei ein Beispiel an der Kritik des deutschen Verbandschefs Reinhard Grindel nehmen.

"Die Fifa sollte den Fußball nicht verkaufen. Es ist jetzt an den Fifa-Mitgliedern einzuschreiten. Der DFB-Präsident hat es bereits getan", schrieb Blatter am Montag auf seinem Twitter-Kanal.

Laut Medienberichten vom vergangenen Wochenende soll Infantino für den Milliarden-Deal neben den Rechten an neuen Wettbewerben auch nahezu sämtliche anderen Rechte der Fifa aus anderen Bereichen an ein bislang unbekanntes Investoren-Konsortium verkaufen wollen. Präsident Grindel vom DFB hatte nach der Enthüllung der Pläne gefordert, dass Infantino nunmehr "alle Fakten auf den Tisch legt". Zugleich ließ der 57-Jährige seine Haltung zu einer neuerlichen Kandidatur Infantinos für eine weitere Amtszeit an der Fifa-Spitze ausdrücklich offen.

Blatter war Ende 2015 von der Fifa-Ethikkommission im Zuge des Fifa-Korruptionsskandals wegen Verdachts der ungetreuen Geschäftsführung gesperrt worden. Wenige Wochen später wählte ein Fifa-Kongress Infantino zum neuen Verbandschef, der jedoch seither den versprochenen Erneuerungsprozess verschleppt und sich stattdessen auf den Erhalt seiner Machtposition konzentriert.

BVB-Anschlag: Lebenslange Haft beantragt

Im Prozess um den Bombenanschlag auf die Fußballer von Borussia Dortmund hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für den Angeklagten Sergej W. beantragt. Anklagevertreter Carsten Dombert wertete das Attentat vom 11. April 2017 in seinem Plädoyer am Montag vor dem Dortmunder Schwurgericht als vielfachen Mordversuch. Der Angeklagte – ein in Russland geborener Deutscher - hat zugegeben, bei der Abfahrt des Mannschaftsbusses am Teamhotel des BVB drei selbst gebaute Sprengsätze gezündet zu haben. Bei dem Anschlag waren der damals noch für Dortmund aktive Verteidiger Marc Bartra und ein Motorradpolizist verletzt worden.

Arjen Robben: "Wir sind einfach nicht gut genug"

Bayern Münchens Altstar Arjen Robben sieht den deutschen Rekordmeister derzeit nicht titelreif. "Wir dürfen derzeit gar nicht von Titeln reden, denn dafür sind wir einfach nicht gut genug", sagte der 34 Jahre alte Niederländer im Sportschau Club der ARD, der am Montagabend (23.30 Uhr) ausgestrahlt wird. Wenn die Mannschaft allerdings die Kurve kriegen würde, könne sie noch vieles erreichen, ergänzte Robben.

Noch nicht seine Saison und die seines Arbeitgebers: Bayern-Star Arjen Robben.
Noch nicht seine Saison und die seines Arbeitgebers: Bayern-Star Arjen Robben. © Imago/Sven Simon

Seinen in die Kritik geratenen Trainer Niko Kovac nahm Robben in Schutz: "Er ist sehr, sehr ehrgeizig und arbeitet hart, aber man muss ganz klar sagen: Trainer von Bayern München zu sein, ist nicht einfach." Derzeit liegen die Münchner in der Liga als Fünfter schon sieben Punkte hinter Spitzenreiter Borussia Dortmund.

Dass rund um den FC Bayern nicht der Sport im Mittelpunkt steht, stört Robben. "Ich bin jetzt in der zehnten Saison bei Bayern und weiß nicht, ob ich es so schon einmal erlebt habe: Jeden Tag kommt etwas Neues heraus. Es geht gar nicht mehr um Fußball, sondern nur noch um Nebensachen", sagte er.

Der Vertrag des Offensivspielers in München läuft im kommenden Sommer aus, seine Zukunft ist offen. "Wenn es bei Bayern vorbei sein wird, bedeutet das nicht, dass meine Karriere danach beendet ist", sagte Robben. Er wisse, dass er als älterer Spieler nicht mehr besser werde, aber er müsse "versuchen, dass es so langsam wie möglich schlechter wird".

Europas Topclubs jagen Frankfurts Jovic

Eintracht Frankfurts Torjäger Luka Jovic wird nach übereinstimmenden Medienberichten von europäischen Topclubs wie dem FC Barcelona und dem FC Liverpool beobachtet. Für den 20 Jahre alten Serben sollen die Champions-League-Vereine zuletzt Scouts nach Frankfurt und zur serbischen Nationalmannschaft geschickt haben, wie unter anderem das englische Online-Portal „LFC Globe“ berichtete. Jovic führt derzeit die Torjägerliste der Fußball-Bundesliga an und hatte beim 7:1 gegen Fortuna Düsseldorf als erster Eintracht-Profi einen Fünferpack in der Bundesliga erzielt.

Jovic ist derzeit für eine geringe Gebühr von Benfica Lissabon an den deutschen Pokalsieger ausgeliehen. Die Eintracht will die Kaufoption für den Serben in jedem Fall ziehen, sie soll bei einer Summe von gut zehn Millionen Euro liegen. „Unsere Tribüne ist seit Wochen voll mit Scouts der absoluten Top-Clubs“, sagte Frankfurts Sport-Vorstand Fredi Bobic laut „Bild-Zeitung“. „Sie schicken ihre besten Leute. Ich bleibe da ruhig, das ist ja auch Anerkennung für uns. Wir werden in Europa wieder wahrgenommen.“

Weinzierl sieht Probleme bei Traiditionsclubs

Die Arbeit bei einem Traditionsclub der Bundesliga bringt nach Ansicht von Stuttgarts Trainer Markus Weinzierl nicht nur Vorteile mit sich. Zwar gebe es bei solchen Vereinen „zum Beispiel die enge Verbundenheit mit und die Zuneigung von den Fans“, sagte der 43 Jahre alte VfB-Coach im Kicker-Interview. „Aber Traditionsclubs sind auch sehr emotional. Dort braucht man Erfolg noch mehr als anderswo. Der Druck ist größer.“ Das mache aber auch den Reiz aus.

Weinzierl arbeitet seit Anfang Oktober für den VfB Stuttgart und will den Tabellenletzten in der Liga halten. „Wenn man einen Tabellen-18. übernimmt, braucht man nicht an die langfristige Zukunft zu denken, sondern nur an das Kurzfristige“, sagte er Ex-Trainer des FC Augsburg und des FC Schalke 04. „Mein ganzer Fokus ist bisher auf den Klassenverbleib ausgerichtet. Ich denke nicht daran, was in zwei, drei Jahren sein kann.“

Ex-Reformer: Infantino schlimmer als Blatter

Der frühere Fifa-Reformer Mark Pieth hat den Präsidenten des Weltverbandes, Gianni Infantino, für dessen Pläne um den Verkauf von Lizenz- und Wettbewerbsrechten scharf kritisiert. „Nachdem er die politische Herrschaft innerhalb der Fifa als Diktator übernommen hat, will Infantino jetzt auch noch nach den Finanzen der Fifa greifen. Das sprengt sogar die Dimension Blatter“, sagte der Antikorruptionsexperte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Pieth hatte in den Skandaljahren unter dem ehemaligen Fifa-Chef Joseph Blatter die Grundlagen für einen Reformprozess gelegt, den Experten durch das Handeln Infantinos nun gefährdet sehen.

Hintergrund der jüngsten Kritik an Infantino ist dessen Plan, einem Konsortium für 25 Milliarden Dollar nicht nur die Vermarktungsrechte für eine reformierte Club-WM und eine neue globale Nations League, sondern auch für diverse andere Fifa-Lizenzrechte und künftige Wettbewerbe zu veräußern.

Die europäischen Mitglieder des Fifa-Councils um DFB-Chef Reinhard Grindel hatten Infantino gebremst und die Gründung einer Task Force erzwungen. Eine Entscheidung soll laut Infantino bei der Council-Sitzung am 14. und 15. März in Miami fallen.