Leicester City. Der Thailänder starb bei einem Hubschrauber-Absturz. In England wurde er als Wohltäter verehrt. Auch das Königshaus kondoliert.

Als die Sonne aufging über dem überwältigenden Blumenmeer, standen immer noch viele Fans gedankenverloren und mit Tränen in den Augen vor dem zur Gedenkstätte gewordenen Stadion von Leicester City. Die Trauer um Clubboss Vichai Srivaddhanaprabha kannte auch am Montag keine Grenzen. An eine Rückkehr in den Alltag war für den englischen Fußball nicht zu denken.

Vichai Srivaddhanaprabha wurde in England als Wohltäter des Fußballs verehrt
Vichai Srivaddhanaprabha wurde in England als Wohltäter des Fußballs verehrt © REUTERS | JORGE SILVA

"Ich bin am Boden zerstört, mein Herz ist gebrochen", schrieb Leicester-Torwart Kasper Schmeichel, der am Sonnabendabend als einer der Ersten an der Unglücksstelle des dramatischen Helikopter-Absturzes eingetroffen war, in den sozialen Medien. Insgesamt gab es fünf Todesopfer, darunter auch die beiden Piloten sowie zwei Mitarbeiter von Srivaddhanaprabha.

Torjäger Vardy: "Ein unglaublicher Mann"

"Ich kann nicht glauben, was ich gesehen habe, das kann einfach nicht real sein", schrieb Schmeichel. Jamie Vardy fiel es schwer, "die richtigen Worte" zu finden. "Für mich warst du eine Legende, ein unglaublicher Mann, der alles für mich, meine Familie und den Club getan hat. Ich werde dich sehr vermissen. Ruhe in Frieden", schrieb der Torjäger.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Das Unglück ereignete sich am Sonnabend nach dem Heimspiel der Foxes gegen West Ham United (1:1). Srivaddhanaprabhas Hubschrauber war wie gewohnt vom Rasen im King Power Stadium gestartet, aus bislang ungeklärten Umständen aber fast unmittelbar nach dem Start auf dem Stadionparkplatz E abgestürzt. Aus der ganzen Welt trafen am Montag Beileidsbekundungen in der 330.000-Einwohner-Stadt ein.

Die Unglücksstelle kurz nach dem Absturz des Hubschraubers
Die Unglücksstelle kurz nach dem Absturz des Hubschraubers © Ryan Browne/BPI/REX | REX Features

Srivaddhanaprabha, Vater von vier Kindern, wurde 60 Jahre alt. In England wurde er verehrt als Wohltäter und Gegenentwurf zu den vielen anderen, unnahbaren Eigentümern von Premier-League-Klubs, die viele Fans am liebsten wieder von der Insel jagen würden. Der Thailänder, der stets bescheiden und freundlich auftrat, spendete Millionenbeträge an Kinderhilfsorganisationen und Krankenhäuser.

Prinz William: "Großen Beitrag zum Fußball geleistet"

"Ich hatte das Glück, Vichai seit ein paar Jahren zu kennen. (...) Er hat einen so großen Beitrag zum Fußball geleistet", teilte Prinz William mit, der zudem Präsident des englischen Fußballverbands FA ist: "Meine Gedanken sind bei der Familie und den Freunden von Vichai Srivaddhanaprabha und den weiteren Opfern des schrecklichen Unfalls."

Srivaddhanaprabha wurde als Gründer des Duty-Free-Konsortiums King Power zum Milliardär. Die Füchse hatte der Unternehmer im August 2010 für 39 Millionen Pfund übernommen, seit Februar 2011 war er Vorsitzender. Unter seiner Führung stieg Leicester 2014 in die Premier League auf und schrieb zwei Jahre später mit der englischen Meisterschaft ein modernes Fußball-Märchen.

"Danke für alles, was du für den Verein getan hast", schrieb Englands Fußball-Ikone Gary Lineker, der seine Karriere in den 1970er-Jahren bei den Foxes begonnen hatte. Leicester City sei kein Club, sondern "eine Familie" schrieb Schmeichel: "Du wirst niemals wissen, wie viel Du mir und meiner Familie bedeutest. Es ist eine Ehre, ein kleiner Teil deines Lebens gewesen zu sein."