Buxtehude.

    Der schwedische Rallycross-Pilot Johan Kristoffersson (29) hat den vorletzten Lauf der Fia World Rallycross Championship auf dem Buxtehuder Estering gewonnen. Kristoffersson, der bereits seit dem letzten Rennen in Austin/Texas als Rallycross-Weltmeister 2018 feststeht, setzte sich in seinem VW Polo R gegen das Audi-S1-Duo Mattias Ekström (40) Andreas Bakkerud (27) durch.

    Das Finale musste zunächst nach einem schweren Unfall des 20 Jahre alten Peugeot-Fahrers Kevin Hansen abgebrochen und neu gestartet werden – Hansen kam ins Krankenhaus, gab jedoch kurze Zeit später via Twitter Entwarnung. Kristoffersson feierte seinen zehnten Sieg im elften Rennen. Durch den fünften Platz von VW-Teamkollege Petter Solberg (43) entschied das Team Volkswagen RX Schweden die Konstrukteurs-Wertung vor dem abschließenden Rennen in Südafrika für sich.

    Der Motorenlärm ist ohrenbetäubend, quietschende Reifen mischen sich mit krächzenden Durchsagen. Gleichzeitig rasen die rund 600 PS starken Rallycross-Wagen los. Der Estering ist Kult. Das weiß auch Andreas Steffen, Erster Vorsitzender des ausrichtenden Automobil Club Niederelbe (ACN). „Die Strecke hat echten Stadioncharakter, die Fans sind hautnah dran“, sagt er. Mehr als 15.000 Motorsportfans waren dabei, für die Region ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. „Das WM-Wochenende ist mit Abstand die größte Veranstaltung der Region. In dieser Woche sorgen die Fans für einen geschätzten Umsatz von 1,5 Millionen Euro“, sagt Steffen.

    Und doch ist die Zukunft der Rallycross-WM auf dem Estering weitestgehend ungeklärt. Der Vertrag mit dem US-amerikanischen Vermarkter IMG läuft 2019 aus. Aktuell verfolgt der Weltverband Fia einen Expansionskurs, Formel-1-Strecken wie Austin/Texas, Abu Dhabi oder Spa-Francorchamps verdrängen kleinere Traditionsstrecken aus dem Rennkalender. „Wenn man Fans und Fahrer fragt, wünschen sich viele, dass die kleineren Strecken bestehen bleiben. IMG hat daran aber wenig Interesse, mit den großen Strecken lässt sich mehr Geld verdienen“, erklärt Steffen. Der Estering ist die letzte ehrenamtlich geführte Rennstrecke der aktuellen Rallycross-Saison, mehr als 250 ehrenamtliche Helfer stellen das Rennen auf die Beine – 2019 vielleicht zum vorerst letzten Mal.