Amateurfußball Sasel und Altona spielen 1:1, Rohweder unter Beobachtung, Absurde Szenen bei St. Pauli II

    Andre Matz

    Torhüter loben sich. Es war das erwartete Oberliga-Spitzenspiel zwischen dem TSV Sasel und Altona 93. Die Saseler gingen durch Lukas Kourkis verdient in Führung (21.), hätten diese vor 787 Zuschauern ausbauen können und waren im ersten Durchgang die bessere Mannschaft. Altona kam erst gegen Ende der ersten Hälfte auf. Sasels Keeper Todd Tuffour erntete Szenenapplaus von den Zuschauern, als er mit mehreren Glanztaten gegen Tolga Tüter rettete. Doch nach dem darauffolgenden Eckball traf Mirko Schultz per Kopf für Altona zum 1:1 (45.).

    „Aufregendes Spiel, viele tolle Szenen und mein Gegenüber hat gut gehalten“, stimmte Tuffour nach der Partie leise Töne an, „aber für mich fühlt es sich ein bisschen wie eine Niederlage an“. Denn dieses 1:1 hatte auch nach 90 Minuten Bestand, auch weil Altonas Torhüter Tobias Grubba in der zweiten Halbzeit ebenfalls stark gehalten hatte. Auch Grubba verteilte Komplimente: „Sasel hat einige gute Fußballer dabei.“

    Concordias lascher Auftritt. Gastgeschenke in Serie verteilte Oberligist Concordia beim 2:4 gegen ein überzeugendes TuS Dassendorf. Alle vier Gegentreffer legten die merkwürdig uninspiriert agierenden Concorden der TuS auf, einer tat sich dabei gleich zweimal hervor. Innenverteidiger Christian Rohweder vertändelte vor dem 1:3 (42.) fahrlässig die Kugel und spielte vor dem 2:4 (48.) einen schwer begreifbaren Fehlpass (48.). „Das ist vielleicht der Grund, warum er in den vergangenen Wochen nicht gespielt hat“, sagte Cordis Trainer Frank Pieper. Bezüglich der Frage, ob Rohweders Aussetzer Konzentrationsschwächen oder Qualitätsmängel offenbarten, nahm Concordias Coach seinen Abwehrspieler für die kommende Trainingswoche in die Pflicht. „Chris hat bis zum nächsten Spiel ja jetzt drei Einheiten Zeit, um zu zeigen, ob es sich um ein Konzentrations- oder um ein Qualitätsproblem handelt.“

    Das Beste kommt zum Schluss. Eine außergewöhnliche Liaison mit der Nachspielzeit pflegt der SC Victoria. Am vergangenen Spieltag – beim 3:3 gegen Sasel – traf Vicky in der 90. Minute zum 3:2 und kassierte in der 94. das 3:3. Nun, in Buchholz, glückte in Unterzahl – Elias Sawicki sah nur elf Minuten nach seiner Einwechslung Rot wegen einer Tätlichkeit (67.) – der Siegtreffer zum 2:1 in der 92. Minute. Und was für einer! Joshua Freude flankte auf Bibie Njie, der den Ball mit der Brust annahm, ihn sich mit dem Kopf vorlegte und volley in die Maschen schweißte. „Dass wir am Ende treffen können, haben wir ja letzte Woche schon bewiesen. Diesmal haben wir danach zwar auch noch gebibbert, aber kein Tor mehr kassiert. Das war für uns ein Sieg der Leidenschaft“, jubelte Victorias Trainer Jean-Pierre Richter.

    Fußball paradox. Zwei sonderbare Situationen dominierten das Kräftemessen der beiden zweiten Mannschaften des FC St. Pauli und des VfL Wolfsburg (1:3) in der Regionalliga Nord. Absurd bereits das 0:2: St. Paulis Torhüter Leon Schmidt wollte in einer eigentlich ungefährlichen Szene den Ball nach vorne schlagen, traf ihn nicht und verlor die Orientierung. Daniel Hanslik stibitzte ihm die Kugel und schob vergnügt ein. Fast noch merkwürdiger das vermeintliche 1:2 von St. Paulis Robin Meißner: Der Jubel war verklungen, die Spieler standen wieder in ihren Hälften, da galt das Tor plötzlich doch nicht. Gab es etwa einen Videobeweis? Nein, der Linienrichter hatte mit viel Verspätung auf Abseits entschieden. „Das war für mich kein Abseitstor“, fand St. Paulis Trainer Joachim Philipkowski – und lobte seine Mannschaft für eine nach schwacher erster Hälfte in der zweiten Halbzeit engagierte Leistung gegen den Tabellenführer.

    Starker Benefiz-Kick. Als vollen Erfolg verbuchte Landesligist USC Paloma den gestrigen Benefiz-Kick seines aus Vereinsmitgliedern zusammengestellten „Teams Paloma“ gegen die „Hamburger Allstars“ an der Brucknerstraße Gespielt wurde zugunsten der Uwe-Seeler-Stiftung und der Nachwuchsförderung des USC unter der Leitung von Schiedrichter-Legende Walter Eschweiler (83) zweimal 30 Minuten, aufseiten der Allstars liefen frühere Topspieler wie Christian Rahn, Rodolfo Cardoso, Mehdi Mahdavikia, Ivan Klasnic, Richard Golz, Fabian Boll und Bernd Wehmeyer auf. 498 Zuschauer kamen und hatten ihren Spaß an einem torreichen 8:8. „Es war ein tolles Spiel mit vielen überragenden Fußballern. Besonders klasse fand ich es, dass Walter Eschweiler durchgehalten und erstklassig gefpiffen hat“, sagte Palomas Liga-Obmann Carsten Gerdey.