Die Polizei Hamburg war in die Offensive gegangen. All in. Zwei Tage vor dem Derby gegen St. Pauli veröffentlichten die Beamten Fotos von Pyro-Zündlern aus dem HSV-Spiel gegen Mönchengladbach im Mai. Die erhoffte Wirkung: Abschreckung. Die Reaktion: erneute Pyro-Zündeleien im Derby. Sowohl von St. Paulis Anhängern als auch von HSV-Ultras. So viel zum Thema Abschreckung.

    Wie zur Hölle bekommt man diese Feuerteufel in den Griff? Einen smarten und möglicherweise revolutionären Weg geht nun der FSV Mainz 05. Der Bundesligist hat am Montag acht Fans in Regress genommen, die in der Kurve Pyrotechnik gezündet hatten. Die Strafe: Arbeitsdienst im Stadion. Putzen statt Blechen. Fegen statt Löhnen. Eine empfindliche Maßnahme. Wer säubert schon gerne eine Rinne, in der Tausende Fans am Spieltag ihr Bier „kompostieren“?

    Man kennt das aus der Schule. Das Schrubben der Toilettentüren, die man per Edding beschmierte, war hundertfach heilsamer als das hundertfache Abschreiben der Schulordnung. Die Polizei Hamburg sollte daher zusammen mit den Clubs neue Maßnahmen ergreifen. St. Paulis Pyroteufel könnten etwa zur Strafe eine Nacht im HSV-Fanshop schlafen – in Bettwäsche der Rothosen. Und die HSV-Ultras? Am besten einmal Einlaufen an der Hand der Kiezkicker im Millerntor-Stadion. Das tut richtig weh. Und eines wäre sicher: Nie wieder Pyro!