Hamburg.

    Als Willi Schulz vor 53 Jahren vom FC Schalke 04 zum Hamburger SV wechselte, konnte der damalige Jung-Nationalspieler noch nicht wissen, dass er zum größten HSV-Idol der 1960er-Jahre nach Uwe Seeler aufsteigen würde. Der gebürtige Westfale, einst beim Wattenscheider Stadtteil-Verein Union Günnigfeld als Fußballer groß geworden, ist in der Hansestadt längst heimisch geworden.

    211 Bundesliga-Spiele (5 Tore) hat der säbelbeinige Abwehrspieler für den HSV bestritten, war Mitglied in dessen Aufsichtsrat und stets ein kritischer Begleiter. Für das Abendblatt war er viele Jahre als Kolumnist tätig. An diesem Donnerstag wird der gelernte Feinmechaniker, der seinen typisch westfälischen Slang bis heute nicht verleugnen kann, 80 Jahre alt. Dann wird er sich allerdings nicht in der Hansestadt aufhalten. Gefeiert wird in der Nähe von Dublin im Familienkreis. Sein Sohn ist mit einer Irin verheiratet.

    Als Schulz am 24. April 1973 im Hamburger Volksparkstadion mit einem Spiel gegen eine Weltauswahl abtrat, ging eine stolze Karriere zu Ende – allerdings ohne großen Titel. Denn „World-Cup-Willi“ hatte nicht nur im WM-Finale ’66 gegen England (2:4 n.V.) mit dem berühmt-berüchtigten Wem­bley-Tor Pech. Mit dem HSV verlor er 1967 das DFB-Pokal-Endspiel gegen Bayern München (0:4) und ein Jahr später das Europacup-Finale der Pokalsieger gegen den AC Mailand (0:2).

    Aktuell hofft der Jubilar, dass „sein“ HSV nach dem ersten Abstieg der Clubgeschichte sofort in die Bundesliga zurückkehrt. „Der einfachste Weg ist, wenn man direkt wieder aufsteigt“, glaubt Schulz. „Beim HSV weiß man das, daher ist die Chance gut. Die Spieler bringen ja auch noch was aus der Bundesliga mit. Deshalb bin ich zuversichtlich.“